Seite:Pennalen Jg 8 Nr 5 1961.pdf/9

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


Alles weitere ging in den lachsalven der guten gesellscnaft unter. S eve_ rinus Fallhammer hielt sieh den bauch. Nur seine frau Adele geb. Wei zenmüller hob beim dreimaligen "Hoch" das obligate hörrohr an ihre wan ge und fragte beklommen: "Wat hat er jesacht ?"

"6ec w o fy iifx ic K ts f’ifx c d t" Konzentrationstag der klasse 9b OR am donnerstag, den 23.3.61 Konzentrationstag - eine neue einrichtung in der Oberstufe der höhe­ ren schulen,laut erlaß des ministeriums von nun an alljährlich in al len 9 .klassen durchzuführen, "ein schultag,der dazu verwandt werden soll,ein bestimmtes thema von verschiedenen seiten kritisch zu be leuchten und den Schülern gelegenheit zu geben,durch das anhören ver schiedener meinungen und durch die eigene beschäftigung mit der ma­ terie ein objektives bild des gegenständes zu gewinnen." Hessen mehr oder weniger eingedenk,saßen sie denn auch alle auf den stöhlen im biologiesaal,die aktiven und die passiven (9a und 9b) kon zentratoren.üm 8.20 schließlich begann das arbeitsteam der 1 . gruppe Jahn-Schlosser mit der auswertung einer Umfrage.Ein repräsentativer bevölkerungsquerschnitt war zum thema interviewt worden und die ge­ schickte darstellung konnte ein recht aufschlußreiches bild der an­ sichten von mensehen aus allen schichten vermitteln.Leider-es soll ui er nicht unerwähnt bleiben-tauchten in den antworten immer wieder, t-o o versteckt oder offenT andeutungen über eine befürwortung ber "bi^ ologisch-sozialen auslese" nach NS-vorbild auf.Bei der anschließenden ciskussion kam es dann,weil der begriff "Wohlfahrtsstaat" nicht klar definiert worden war,zu der grotesken Situation,daß überall da, wo man such nicht einig werden konnte,der eine kontrahent zurücksteckte mit der bemerkung, man verstehe eben etwas völlig verschiedenes un ter dem thema; zuerst müsse definiert werden.Noch spürbarer wurde das bei der 2 .gruppe, die die politische seite beleuchtete.Nach einer ein führung von Schneider trug Wilkitzki seine etwas sarkastische abhand­ lung über die geschichte des Wohlfahrtsstaates im spiegel des deut sehen Bundestages vor, an die sich ein tonbandinterview mit dr.Dehler FDP anschloß.Schneider trug anschließend die meinungen der CDU-CSU, der SPD und der gewerkschaft vor. Es folgte eine diskussion, ein sehr klarer bericht von Peschei und ein zu sehr mit fremdwörtern geschmück ter von A.Schmidt, über die meinüng der karitativen Organisationen. Büttner, dessen statistisches referat wegen Zeitmangel gestrichen wer den sollte, setzte sich dennoch mit erfolg für die Verlesung einiger dutzend zahlen aus seinem manuskript ein.Zum Schluß hielt Beer noch einen stark feuilletonistisch gefärbten reisebericht. Alles in allem aber mehr als ein achtungserfolg. Eine anerkennenswer te leistung für eine klasse, die ohnehin in abitur- und jahresarbeit Vorbereitungen steckte. Kein brillanter, kein großartiger, aber ein wertvoller tag. Nicht viel emphatische worte, keine geschliffenen r£ den, keine glasharten, messerscharfen diskussionen. Aber mehr als ein ausgefallener schultag - ein appell an das zoon politikon im schüler und in diesem sinne eine nicht zu unterschätzende neuerung. -chronicus-

F e r i e n o r d n u n g Die sommerferien in diesem jahr beginnen am 20. juli ren am

4. September auf.

( 1. und letzter ferientag) -

16

und hö -

melancholie es war die zeit, in der der see seine Ver­ trautheit, aufgeschloißenheit aufgab und sich in eine mystisch umwobene Unnahbarkeit zurückzog. ich stand an ihm, ganz dicht, er berührte mich, wenn er unruhig wurde, ich schloß die äugen und spürte ihn unter mir. neben mir kauerte ein junge.klein und jung, er hatte ein kleines boot, ein Segelboot, der junge und richtete an ihm das Steuer, das kleine boot sah auf den see und schau­ derte, es spürte, der see duldete es nicht, es wollte nicht weiter, nicht von dem jun­ gen fort, es fürchtete den see. der junge rief, es könne wieder zu ihm zurück , er habe es so gerichtet, er versteht nicht, der see bringt den wind, noch ganz fern , leise, warnend, das kleine boot fühlt das, es möchte stehenbleiben, der junge soll es zurückholen. der wind.... der junge holt einen stecken, er merkt plötzlich, es ist ein abschied. er mag keine abschiede . nicht solche, bei denen man den abschied spürt. das boot versucht zurückzukommen, der junge versucht, ihm durch strombewe­ gung mit dem stecken zu helfen, man ver­ sucht alles, um nicht auseinanderzukommen, vielleicht kommt man gerade deswegen aus­ einander. der stecken reicht nicht mehr, das Schiffchen treibt, treibt weiter , traurig mit gekipptem segel. der junge steht, starrt bewegungslos dem boot nach, es wird schneller.... schneller...schneller es ist weit weg, weit weg. doch man sieht es noch. da ist es.... zu weit weg um es erreichen zu können, doch man sieht es man steht da und sieht es mehr und mehr entgleiten. ich stand...unfähig zu denken...unfähig zu fühlen..... irgendetwas starb in mir.... vor mir der see.... das schiff.... eine klei_ ne dunkle gestalt, der junge.... -kg-