Jakob-Henle-Straße
- Straße
- Jakob-Henle-Straße
- Baujahr
- 1929
- Stadtteil
- Schwand
- Ehemals
- Nein
- Geokoordinate
- 49° 29' 0.17" N, 10° 58' 26.18" E
Benennung | Datum | BenanntNach |
---|---|---|
Hermann-Esser-Straße | ||
Jakob-Henle-Straße | 1929 8 Mai 1945 |
Die Jakob-Henle-Straße ist eine Straße im Fürther Stadtteil Schwand. Sie wurde 1929 zu Ehren von Jakob Henle, dem großen Anatom, Arzt und Sohn der Stadt Fürth benannt. Die Jakob-Henle-Straße führt von der Friedrich-Ebert-Straße in östlicher Richtung zur Vacher Straße, ist aber am Fürther Klinikum unterbrochen (nur Fußweg).
Namensgebung
Die Ehrung einer Straßenbenennung nach dem Sohn der Stadt Fürth erfolgte aber eher unfreiwillig und nur sehr zögerlich, da die Stadt Fürth sich an Jacob Henle erst sehr spät erinnerte. Erstmal nach dem Tod Jacob Henles wurde in einem Zeitungsartikel der Nordbay. Zeitung im November 1921 erinnert - also 36 Jahre nach seinem Tod. Im Zuge des Neubaus des Stadtkrankenhauses 1929 auf der Schwand wurden Namen für die neu geschaffenen Straßen gesucht. Es wurden Persönlichkeiten gesucht, die mit der Medizin in Verbindung stehen. Allerdings wurden von Seiten der Stadt Max von Pettenkofer, Rudolf Virchow und Conrad Röntgen genannt. Jacob Henle war nicht unter den vorgeschlagenen Namen. Der Vorschlag für Jacob Henle kam stattdessen im Dezember 1928 vom Oberlehrer Schlegel, dem Schriftführer des damaligen städtischen Verschönerungsvereins.[1] Jacob Henle wurde schließlich doch als Straßenname gewählt - nicht weil man sich seiner Verdienste erinnerte, sondern viel mehr weil die Polizeidirektion Nürnberg - Fürth sich gegen eine Benennung der drei oben genannten Personen aus Verwechslungsgründen ausgesprochen hatte. Diese drei Straßennamen gab es nämlich schon in Nürnberg. Oberstadtbaurat Herrenberger schlug Dr. Robert Wild - den amtierenden Oberbürgermeister - als Namen für die Zufahrtsstraße vor. Dieser lehnte aber dankend ab, da ...der andere Vorschlag gut gemeint, zu meinen Lebzeiten im Dienst aber nicht vertretbar und üblich... ist. [2]
Während der Zeit des Nationalsozialismus erfolgte die Umbenennung in Hermann-Esser-Straße (Teilnehmer des Hitler-Putsches von 1923, NSDAP-Funktionär. Benennung: Juni 1933, Rückbenennung: 8. Mai 1945[3]).
Prägende Gebäude, Bauwerke und Baudenkmäler
Bei der folgenden Aufstellung bitte Sortierung beachten! (Sortierschlüssel richtet sich nach den ersten Zahlen, d.h. die Hausnummer 113 kommt vor den Hausnummern 12, 13 etc.)
- Friedrich-Ebert-Straße 16, Wohnhaus von Jean Voigt, erbaut 1932
- Jakob-Henle-Straße 36, Ehemaliges Nebengebäude der Villa Jakob-Henle-Straße 38 von Fritz Walter, erbaut 1898
- Jakob-Henle-Straße 38, Villa in Hanglage von Fritz Walter, erbaut 1898
- Jakob-Henle-Straße 44, Villa in Hang- und Ecklage von Moritz Haubrich, erbaut 1887
- Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Fürth, Krankenhaus von Beeg Lemke Architekten GmbH, erbaut 2020
- Klinikum Fürth, Klinikum Fürth von Hermann Herrenberger, erbaut 1931
- Treppenanlage Jakob-Henle-Straße, Treppenanlage, erbaut 1931, 1965
- Vacher Straße 25; 25a; 25b; 25c; 25d; 25e; 25f, erbaut 1979
Literatur
- Jakob-Henle-Straße. In: Adolf Schwammberger: Fürth von A bis Z. Ein Geschichtslexikon. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 185
Siehe auch
- Stadt-Ökologischer-Lehrpfad Fürth
- Nottelbergstraße
- Straßenbenennungen im Nationalsozialismus
- Meierskeller
Einzelnachweise
- ↑ Fritz Dross, Kamran Salimi (Hrsg.): Henle. Bürgerliches Leben und „rationelle Medicin“. Schriftenreihe des Stadtarchivs und Stadtmuseums Fürth. Bd. 2. Fürth 2009, S. 83
- ↑ Akten des Stadtrates Fürth, Betreff: Strassenkennzeichnungen, 4. Band, Stadtarchiv Fürth
- ↑ Stadtratsakte Straßenbenennungen, 4. Band, Stadtarchiv Fürth (6/202), Recherche Peter Frank (Fürth), September 2007)
Videoprojekt Fürther Straßen 2018
Bilder
Klinikum - Luftaufnahme.
Beweglicher Vogel, Eisen / Stein von Werner Ramser.
Frontansicht des Klinikum Fürth 2009.
Neubau Parkhaus am Klinikum Fürth an der Jakob-Henle-Straße im März 2008
Feuerschutzleiter mit Klaus-Peter Schaack am Gebäude Jakob-Henle-Straße 38, im Juni 2007
Blick von der Jakob-Henle-Straße Richtung Vacher Straße im Februar 2007
Winter Impressionen im Garten der alten Villa Jakob-Henle-Straße 38 im Februar 2005
Blick von der Vacher Straße in die Jakob-Henle-Straße mit dem Kindergarten Kindervilla St. Martin und dahinter Jakob-Henle-Straße 40 im Dezember 2004
Panoramabild von der Jakob-Henle-Straße 38 über die Vacher Straße und Wiesengrund auf die Fürther Innenstadt, links vorne Kindergarten Kindervilla St. Martin im März 2007
Blick über den überschwemmten Wiesengrund zur Jakob-Henle-Straße – im Hintergrund das Hochhaus der inzwischen abgerissenen Kinderklinik, März 2001
Blick auf die Baumaßnahme von 29 Reihenhäuser "Am Schlößla" auf dem abgeräumten Gelände der früheren Kleingartenkolonie Schlössla. Rechts die Gebäude Jakob-Henle-Straße 38 und Nr. 40 von der Vacher Straße aus im September 2000
Blick vom Wiesengrund auf Gebäude in der Vacher Straße und der Jakob-Henle-Straße und das Klinikum, April 1992
Blick aus der Kleingartenkolonie Schlössla auf das Gebäude Jakob-Henle-Straße 38, April 1992
Blick von der Vacher Straße auf Gebäude in der Jakob-Henle-Straße, Juni 1991
herbstliches Laub an der Giebelwand am Gebäude Jakob-Henle-Straße 38 im Oktober 1986
Blick vom Neubau Jakob-Henle-Straße 40 auf die Gebäudezeile Vacher Straße10-14a, der Gaststätte Zum Schlössla und der Kleingartenkolonie Schlössla im August 1983
Beschwerdebrief der Kleingartenkolonie Schlössla an Nachbarn Schaack wegen "Schattenwurf einiger Äste" im April 1983
Kindergartenfest im Evang. Kindergarten Kindervilla St. Martin am 15.07.1973
Ein neues Wohnzimmer in Fürth von Klaus-Peter Schaack - mit Grundigfernsehen und Radio, Nov. 1972
Kindergartenfest im Evang. Kindergarten Kindervilla St. Martin am 11. Juni 1967
Wohnung von Klaus-Peter Schaack - Jakob-Henle-Straße 38, Nov. 1966
Historischer Briefkopf des "Neuen Krankenhauses" von 1934. Die NS-Straßenumbenennung tritt hier bereits in Erscheinung.
Das Klinikum Fürth kurz nach Fertigstellung. Retouschierte Postkarte, 1931
Kapelle des Klinikums Fürth mit einem Gemälde des Fürther Künstlers Karl Hemmerlein und dem Kruzefix vom Karl Muggenhöfer – Aufnahme bei Einweihung des Klinikums im Jahr 1931
Klinikum Fürth kurz vor der Eröffnung 1931, Luftaufnahme, links im Bild: Bergbräu, unten im Bild: ehem. Grüner Park und der ehem. Meierskeller
Modelle für 2 Bronzeplastiken von Bildhauer Karl Bößenecker, geplant für die Außenfassade des Klinikum Fürth. ca. 1930