Kurt Grötsch

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Dr. Kurt Grötsch (geb. 1954 in Fürth) ist Leiter des weltweit einzigen Flamenco-Museums in Andalusien/Spanien. Er ist verheiratet und lebt in Sevilla.

Leben und Wirken

Nach dem Abitur studierte Grötsch u. a. Hispanistik und war anschließend an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in den 1980er Jahren Dozent für Hispanistik. Nach eigenen Angaben "fehlte" ihm allerdings etwas im Leben - bis zu einem für ihn entscheidenden Abend in der Nürnberger Kinokneipe "Meisengeige". Dort saß er mit Freunden bei einem Bier nach der Vorstellung des Films "Carmen" von Carlos Saura - eine Flamencochoreographie der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée basierend auf der gleichnamigen Oper Carmen von Georges Bizets. 1987 beschließt Grötsch schließlich Deutschland zu verlassen und wandert über einen kurzen Abstecher über Kuba nach Spanien aus. Zunächst lebe Grötsch im Norden Spaniens, ehe an erneut ein Studium aufnahm, dieses Mal an der Universität in Madrid - Studiengang: "praxisorientierte Betriebswirtschaft". Im Anschluss übernahm er die Leitung der Kultur- und Sprachschule "Tandem" und arbeitete u. a. an der damaligen Weltausstellung 1992 in Sevilla mit.

Eher zufällig lernte Grötsch in einer Madrider Kneipe seine künftige Frau kennen, die Nichte der in Spanien bekannten und gefeierten Flamenco-Tänzerin Cristina Hoyos. Gemeinsam entschied man sich später, ein eigenfinanziertes Flamenco-Museum zu eröffnen. Als Ort kam nur Andalusien in Frage, da der Flamenco dort Teil der kulturellen Identität ist. 2006 war es schließlich soweit, mit vier Jahre Vorlaufzeit und knapp 5,5 Millionen Euro Invest in ein Gebäude im Viertel Santa Cruz in Sevilla eröffnete das weltweit einzige Flamenco-Museum, fernab von jedem Folklore-Kommerz. Inzwischen ist das Museum fester Bestandteil der spanischen Museumslandschaft und zieht jährlich über 180.000 Besucher an. Anfänglich war vor Ort nicht überall die Begeisterung groß über das Engagement eines Deutschen in Spanien für Flamenco. Auch eher die linksorientierte Cristina Hoyos, die mit Ihrem Geld ebenfalls das Projekt maßgeblich unterstütze, rief zunächst in den konservativen Rechten Kritik hervor. Diese Stimmen sind aber inzwischen weitestgehend verstummt - das Museo del Baile Flamencon in Sevilla genießt inzwischen National wie International einen sehr guten Ruf.

Seine Wurzeln nach Franken bzw. zur Stadt Fürth "pflegt" Grötsch nach eigenen Aussagen weiterhin durch regelmäßige Besucher in seiner Geburtsstadt und verfolgt das "fränkische Fußballgeschehen".

Auszeichnungen

Für sein kulturelles Engagement erhielt Grötsch 2020, stellvertretend vom deutschen Konsul in Anderlusien und dem Bürgermeister Sevillias, das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Lokalberichterstattung

  • Arno Stoffels: Ein spanisches Heiligtum in Fürther Händen. In: Fürther Nachrichten vom 9. Oktober 2020, S. 13 (Druckausgabe)
  • Lena Kuder: Mit Saura-Filmen fing alles an. In: Fürther Nachrichten vom 24. November 2020 (Druckausgabe)

Weblinks

  • museo del baile flamcon sevilla - Homepage

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