Mahnmal zum Gedenken an die Fürther Sinti

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Mahnmal Sinti Enthüllung Mai 2021 11.jpg
Mahnmal zum Gedenken an die Fürther Sinti am Löwenplatz, Mai 2021
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Das Mahnmal zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Fürther Sinti wurde am 8. Mai 2021, dem Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus durch die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reiches, auf dem Löwenplatz in der Fürther Altstadt enthüllt. Zuvor hatte die Stadt den Fürther Künstler und Steinmetz Peter Stutzmann mit der Gestaltung eines Mahnmals an dieser Stelle beauftragt.

Gedenken[Bearbeiten]

In Anwesenheit des Vorsitzenden des Verbands Deutscher Sinti und Roma Landesverband Bayern e. V. enthüllte Erich Schneeberger gemeinsam mit dem Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung und dem Künstler Peter Stutzmann das Mahnmal.

Hintergrund der Errichtung des Mahnmals war die Verhaftung und Ermordung von Fürther Sinti und Roma, die nach der Verhaftung als sog. "Rasse-Zigeuner" meist nach Auschwitz deportiert wurden. Bekannt ist zum Beispiel, dass am 8. März 1943 mindestens acht Sinti in Fürth verhaftet wurden und bis zum 16. März 1943 im Gefängnis in Nürnberg einsaßen, ehe sie nach Auschwitz deportiert wurden. Bis auf eine Person, deren Verbleib bis heute nicht abschließend geklärt werden konnte, haben die am 8. März verhafteten Personen die Deportation nicht überlebt. Nach aktuellem Forschungsstand (2021) überlebten nur wenige der mindestens 40 deportierten Sinti und Roma die Konzentrationslager. Namentlich bekannt sind folgende Fürther Familiennamen: Weggel, Mettbach, Turbanisch, Bäumler und Rosberger.[1]

Am 8. März 2022 - fast 80 Jahre nach der Deportation vieler Fürther Sinti am 8. März 1943 durch die Nationalsozialisten - gedachte die Stadt Fürth gemeinsam mit einem Vertreter des Verbands Deutscher Sinti und Roma am Mahnmal der deportierten und getöteten Fürther.

Mahnmal[Bearbeiten]

Die Stele wurde aus einer Basalt-Säule hergestellt, die aus einem Steinbruch der Eifel stammt. Das Material wurde von Peter Stutzmann bewusst gewählt, da auch der Brunnen vor Ort und die Sitzmöbel im öffentlichen Raum auf dem Löwenplatz aus dem gleichen Material - ja sogar aus dem gleichen Mendinger-Basalt-Steinbruch in der Eifel stammen. Stutzmann hatte im Vorfeld nach der Geschichte des Steinbruchs geforscht. Dabei stellte er fest, dass der Steinbruch während des 2. Weltkrieges nicht durch den Zwangseinsatz von Kriegsgefangenen genutzt wurde. Allerdings befand sich im Steinbruch, laut Stutzmann, ein Bunker zur Herstellung von Raketenteilen, in dem durchaus auch Kriegsgefangene zum Einsatz kamen.

Das Mahnmal trägt in Großbuchstaben die vertikale Aufschrift:

Zum Gedenken an die Fürther Sinti
die dem nationalsozialistischen
Völkermord in Auschwitz und anderen
Vernichtungslagern zum Opfer fielen

Lokalberichterstattung[Bearbeiten]

  • Armin Leberzammer: Der vergessene Völkermord. In: Fürther Nachrichten vom 10. Mai 2021 (Druckausgabe)
  • Hans-Joachim Winckler: Gedenken an die Fürther Sinti. In: Fürther Nachrichten vom 9. März 2022, S. 30 (Druckausgabe)
  • Julia Ruhnau: Späte Erinnerung an ein Fürther Nazi-Opfer. In: Fürther Nachrichten vom 7. Juli 2022, S. 29 (Druckausgabe)

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

  • Verband Deutscher Sinti und Roma Landesverband Bayern e. V. - Website
  • ARD alpha, Zeuge-der-Zeit-Doku: Mano Höllenreiner - "Wir wollten halt noch leben" - Website

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Presse-Information: Enthüllung des Mahnmals zum Gedenken an die von den Nationalsozialismus ermordeten Fürther Sinti, Stadt Fürth vom 5. Mai 2021 135/21

Bilder[Bearbeiten]