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GESTERN - HEUTE - MORGEN In den letzten Ausgaben des Altstadt-Bläddla hatten w ir ge­ zeigt, daß m it Phantasie und Spürsinn für historische Fassa­ dengestaltung es durchaus möglich ist, sich einen Eindruck vom ursprünglichen Aussehen einiger Häuser im St.-Micha­ els-Viertel zu verschaffen. Der Graphiker Helmut Kaminski, Mitglied der Bürgervereinigung, stellte an den Beispielen Marktplatz 11 und Waagplatz Möglichkeiten vor, wie unter Putz und Schiefer versteckte Fachwerkfassaden sich dem Betrachter nach der Freilegung darbieten könnten. Wir wollen hier diese Reihe fortsetzen und eine weitere Haus fron t unter Verwendung von Zeichnung und Photographie zumindest auf dem Papier verschönern. Das Haus Nr. 11 am Heiligenberg zeichnet sich z.Z. durch nichts als durch Unauffälligkeit aus. Versteckt hinter häß­ lichen Nebengebäuden und unter einer einheitlich grauen Schiefcrverkleidung sind die Möglichkeiten, die sich für eine Verschönerung nicht nur des Gebäudes, sondern damit zu­ sammenhängend für seine Umgebung auftun, nicht ohne weiteres einsehbar. Die an sich symmetrisch gegliederte Fassade w ird durch den Schuppen, den unförmigen Kamin und das an der Straßenseite angebaute kleinere Gebäude zerrissen und kann ihre Wirkung nicht so recht entfalten. Die Schindclverkleidung beraubt das Haus zusätzlich seiner letzten Strukturelemente (der Fachwerkgliederung), sodaß sich dem Auge des Betrachters fast nur ein unansehnlicher grauer Klumpen m it hervorsprießenden Kaminen und A n ­ tennen bietet.

Das vorliegende Beispiel soll Denkanstoß sein, nicht etwa verbindlicher Vorschlag. Es gibt von Fall zu Fall sicher ver­ schiedene Vorgehensweisen, wie man das Aussehen eines Gebäudes oder eines Ensembles wirkungsvoll verbessern kann, wobei natürlich städtebauliche und denkmalpflege­ rische Gesichtspunkte berücksichtigt werden müssen.

Daß Vorschläge wie dieser durchaus auf fruchtbaren Boden fallen können, w ird das Beispiel Waagplatz zeigen, für den wir im Altstadt-Bläddla 2/77 einen Umgestaltungsvorschlag unterbreitet hatten. Im Sinne dieser Anregung haben sich einige Hausbesitzer und die Bürgervereinigung zusammen­ getan, um zumindest einen Teil der Fassaden wieder fre i­ zulegen. M it den Baumaßnahmen wird voraussichtlich schon im Sommer begonnen werden.

BEITRÄGE

Wie unser Vorschlag zeigt, ändert sich dies Bild schlagartig m it der Freilegung des Fachwerks. Wir können hier nur einen Rekonstruktionsversuch vorstellen, die wahre Anord­ nung von Pfosten und Feldern kann nur die Baumaßnahme selber zutage bringen. Trotzdem ist deutlich sichtbar, welch gestalterischer Reiz in diesem Anwesen steckt, wenn es sich nur m it seiner vollen Ausdehnung und m it seiner ursprüng­ lichen Front darbieten kann. In Verbindung m it einer an­ sprechenden Farbgestaltung braucht es nicht hinter gleich­ artigen Gebäuden beispielsweise in der Nürnberger Altstadt zurückzustehen. Durch den Abriß der Nebengebäude e rö ff­ nen sich zudem für die Gestaltung des davorliegenden Plat­ zes viel wciterrcichcnde Möglichkeiten, als dies in dem be­ engten Rahmen des jetzigen Zustands der Fall ist. Nebenbei bemerkt ist der Abbruch von störenden kleineren und grö­ ßeren Nebengebäuden (Entkernung) ein M ittel, das einem Großteil der Hinterhöfe in der Altstadt sehr gut bekäme.

Der Kassier der Bürgervereinigung möchte endlich auch einmal in seinem sonst so grauen Schatzmeisterdasein eine echte Freude erleben. Deshalb b ittet er alle jene Mitglie­ der, die bisher vergessen haben, ihren Beitrag dieses Jahres (und ggf. auch früherer) zu zahlen, diesen auf das Konto Nr. 162 008 bei der Stadtsparkasse Fürth, Zweigstelle Marktplatz (BLZ 762 600 00) zu überweisen. Bankeinzug ist ebenso möglich; schreiben Sie Ihre Kontonummer, Ihre Bank o.ä. auf und unterschreiben Sie das Ganze schön leserlich; dann brauchen Sie es uns nur noch zuzusenden' Mahnungen schreibt der Kassier nicht so gerne; nur in be­ sonders „hartnäckigen” Fällen; und dann schmerzt ihn so etwas auch noch sehr. Aber wie gesagt: man macht ihm eine große Freude damit, wenn man ihm ein bißchen Geld zuschickt; und sich selbst auch ... Es dürfen übrigens durchaus auch mehr als die D M 12, Mindestbeitrag sein! WUSSTEN SIE SCHON ... daß das „Altstadt-Bläddla” mittlerweile in die europäi­ sche Literaturgeschichte eingegangen ist? Hat doch vor kur­ zem sich u.a. die Bayerische Staatsbibliothek in München für alle bisherigen Ausgaben interessiert, verbunden m it der Bitte, ihr auch alle künftigen Auflagen zur Archivierung und Katalogisierung zur Verfügung zu stellen. Na, bitte: wenn das kein Vorauskredit ist! Man möchte fast stolz werden, wenn man nicht so bescheiden wäre ...

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