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Siebente Periode (1781—1784).

ein berühmter Kanzelredner. Erster Diakon wurde der bis­ herige zweite, Daniel Lochner. An des letzteren Stelle kam Georg Tobias Christoph Fronmüller, geboren zu Gräfenberg den 1. Januar 1748, seit 1774 Pfarrer in Schwimmbach. 1782 Die erste Theatergesellschaft, die, soviel bekannt ist, hier Vorstellungen gab, war die Berner'sche. Sie gab in einer neu­ erbauten Hütte am 12. Oktober 1782 die Oper „Alceste" unter sehr großem Zulauf."?). — Am 17. November wurde dahier David Ottensoser geboren, talentvoller Autodidakt in den orien­ talischen Sprachen, namentlich im Arabischen; er starb im israel. Hospitale am 22. Mai 1858.°") 1783 Das gute Weinjahr 1783 brachte auch den hiesigen Wein­ bergen, die damals noch in größerer Morgenzahl existirten, eine ergiebige Lese. °") — Nach dem Tode des Armenlehrers Gott­ fried Adam Kirchner folgte ihm im Amte Johann Michael Singer. Er hatte freie Wohnung und bezog wöchentlich 6 fl. 1b kr. für den Unterricht der Armen- und Waisenkinder, die sich ohngefähr auf 150 belaufen haben mögen. Außerdem hatte er noch 200 zahlende Schüler, die ihm wöchentlich 12 bis 15 fl. eintrugen. Doch mußte er zwei Amtsgehilfen halten."") — Am 12. Juni ist der junge Walther in der Rednitz am Schießanger ertrunken. Am 24. August d. I. machte Dr. Zobel in Fürth in einer eige­ nen Druckschrift den Vorschlag zur Errichtung eines klinischen Institutes in Fürth."') Von ihm stammt das sogenannte Zobels-Pulver (Kinderpulver), welches noch bei den Müttern und Kinderwärterinnen hier bekannt ist."") 1784 Der Winter von 1783 auf 1784 war sehr streng. In den Wäldern erfror das Wild; Vögel fielen todt zur Erde. Am 22. Februar trat plötzliches Thauwetter und starker anhaltender Regen ein, worauf eine noch nicht erlebte große Ueberschwemmung folgte. Die Regengüsse waren so heftig, daß von dem strömenden Wasser die Buden und Stände in den Straßen und besonders auf dem Markte gehoben und zum Theil abwärts ge­ führt wurden. Der Eisgang brachte großen Schaden. Die Eis­ schollen hatten bisweilen eine Stärke von 8—12 Fuß. Die Pegnitzbrücke, sowie eine Scheune mit einer Roßmühle hinter der oberen Mühle wurde weggerissen. Auf der Rednitz kamen abgerissene Stallungen, Hausgeräthe, Vieh geschwommen. Stege und kleine Brücken wurden fortgerissen. Das Hochwasser kam