Seite:Fronmüller Chronik.pdf/597

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen.


Elfte Periode (1883).

585

wähl statt. — Direktor Timansky erhielt vom Theaterkomite, in Uebereinstimmung mit Direktor Reck in Nürnberg, die Er­

laubniß, während der Sommersaison im hiesigen Stadttheater, ohne eine besondere Abgabe leisten zu muffen, Theatervorstellun­ gen geben zu dürfen. — Der Magistrat genehmigte am 26. April die Einführung des Sparmarkensystemes. Es sollen Sparmarken im Betrage von 10 Pfg., sowie Karten zum Aufkleben von 20 Marken ausgegeben werden. — Am 29. April suchte und fand den Tod die Wirthstochter Wämser in der Pegnitz ober­ halb des Karlstegs. — Unterhalb des Schießplatzes wurde am 1. Mai aus der Rednitz ein bereits ziemlich verwester männ­ licher Leichnam gelandet. Das am 2. Mai zu Ende gegangene Musterungsgeschäft für die Stadt Fürth hat ein günstiges Resultat ergeben, indem von 536 vorgestellten Militärpflichtigen 200 für unbedingt tauglich erklärt wurden, 57 der Ersatzreserve I (hierunter 31 als übungspflichtig) und 13 der Reserveabtheilung II zugetheilt wurden. Der Rest wurde theils für dauernd untauglich er­ kannt, theils wegen häuslicher Verhältnisse und theils wegen zeitlicher Untauglichkeit auf 1 Jahr zurückgestellt. — Der Haupt­ treffer der am 1. Mai gezogenen österreichischen 1860er Loose, im Betrage von 240,000 Gulden, ist abzüglich der Steuer dem Hopfenhändler I. Reinemann dahier zugefallen. — Anfang Mai bildete sich aus mehreren Personen in Nürnberg und Fürth, zum größeren Theile Großindustriellen, ein Konnte zum Behufe der Einführung der Telephoneinrichtungen in den beiden Städten. — Am 4. Mai starb der Kgl. Landgerichtsrath Karl Wollner im 54. Lebensalter, ein wegen seiner Biederkeit und humanen Wesens hier allgemein beliebter Beamter. — In einer am 5. Mai von der Schauspielerin Frl. Mathilde Lauterbach ver­ anstalteten zahlreich besuchten Soiree verabschiedete sich dieselbe vom hiesigen Theaterpublikum, dessen langjähriger Liebling die­ selbe gewesen war. — Das Gemeindekollegium stimmte am 9. Mai dem Magistratsbeschluffe bei, wonach dem lutherischen Vereine für weibliche Diakonie zur Erbauung eines Hauses be­ hufs Unterbringung der Wartschwestern ein einmaliger Zuschuß von 4000 M. gewährt wurde. Dieser Zuschuß soll hypothe­ karisch gesichert werden. — Am 8. Mai machte ein eigenthüm­ licher Vorfall viel Aufsehen in der Stadt. Nachdem bereits