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Bas,

was

zurückblieb

Es ist Winter. Bas schwarze,leere Geäst der Büme ragt stumm empor. Nichts mehr von der wärmenden Ge­ borgenheit des Weihnachtsfestes,von der unaufdring­ lichen, weichen,schützenden Schneedecke. Nur kaltes Eis liegt auf den Straßen-kalt-wie jenes lähmen­ de Gefühl in mir,das ich noch nie gekannt hatte und gegen das ich mich nicht wehren kann.

"Nur Spaziergänge können Bir noch eine gewisse, aber völlig unzureichende Erleichterung schaffen. Benn Bu gehst auf Wegen,die Bu einst anders gingst -jetzt sind sie Bir fremd; Bu haßt die vertrauten Binge,die Bu auf und an ihnen siehst,denn sie er; innern Bich ... Und wenn Bu ehrlich zu Bir selber bist,sind es eigentlich gar keine Spaziergänge, sondern es ist ein ungeduldiges Hasten zu einem Ziel, das Bu sehr wohl kennst- bei dem Bu in Gedanken schon längst bist. Bie Eiseskälte der einsamen Straßen dringt in Bir herauf,erfüllt die Leere in Bir,die an einem je­ ner Tage geschaffen wurde, von denen es nur wenige im Leben gibt und die Bu selbst verschuldetestdurch Beinen Egoismus und Beine Unberherrschtheit. Bu kommst an freundlichen Häusern vorbei.Bu siehst in helle Fenster,in warme Stuben,Bu siehst Menschen, die es sich leicht machen zu urteilen... Bann wird Bir die Stille des Waldes bewußt,denn sie ähnelt erschreckend der Stille,die in Bir herrscht. Bie Augen brennen Bir- doch nicht nur von dem scharfen,schneidenden Wind-sie brennen von schlaflosen Nächten , in denen Bu Vergessen suchtest und es nicht fandst. Es zieht Bich mit der gleichen Kraft zu Beinern Ziel,die Bich auch den Heimweg nur zögernd und un­ gleich langsamer wieder antreten lässt,die Bich zu­ rückbehalten will. Aber sie führt Bich nur immer wieder in die Bämmerung,in der dann doch das rasende Schlagen Beines Herzens nachlässt,das Zittern Beiner Hände." Ja- sie gibt mir in ihrer dunklen,ahnungsvollen Verhangenheit wieder Hoffnung. Hoffnung darauf, daß es eine Zeit des Glücks und Ärgers,der Zärtlichkeit und desUnmuts, der Liebe und der Gleichgültigkeot gab- aber gleichzeitig mit der Hoffnung keimt wieder die Angst auf,di wahnsinnige, noch lähmendere Angst,das Schlechte in dieser Zeit könnte über­ wiegen, siegen. .. . Heute weiß ich : man kan sich in vielem ändern,aber nicht in allem verzeihen.