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Februar 1991 ein und führte bis 27. Februar 1991 zur Vertreibung der irakischen Truppen aus Kuwait, worauf Präsident George H.W. Bush am 28. Februar 1991 eine Waffenruhe verkündete. Auf der Grundlage einer Resolution des UN-Sicherheitsrates vom 2. März 1991 über die Rahmenbedingungen für einen dauerhaften Waffenstillstand begannen am 3. März 1991 Verhandlungen über eine Waffenstillstandsvereinbarung, die am 12. April 1991 in Kraft trat.864 Am 29. April 1991 kamen die ersten 600 der in Mittelfranken stationierten amerikanischen Soldaten wieder auf dem Flughafen in Nürnberg an, wo im Laufe der Zeit täglich bis zu sieben Großraumflugzeuge mit zurückkehrenden Soldaten und Soldatinnen landeten, die von Brigadegeneral Wesley B. Taylor oder Oberst MacLellen mit Handschlag begrüßt wurden, wobei zeitweise auch die Oberbürgermeister und Bürgermeister der Garnisonsstädte, darunter der Fürther Oberbürgermeister Uwe Lichtenberg, an der Begrüßungszeremonie teilnahmen.865 Ab Sommer 1991 begann dann auch in Fürth der von Präsident George H.W. Bush 1990 angekündigte Abbau der amerikanischen Truppen in Deutschland von 215.000 auf 65.000 Soldaten. Dabei wurde der Stadtverwaltung von den Amerikanern im August 1991 mitgeteilt, dass das vor 1945 zur Lagerung von Munition von der Wehrmacht mit 14 massiven Munitionsbunkern errichtete und 1957 als Ersatz für Munitionslagerstätten auf dem Gelände der Dynamit-Nobel AG in Stadeln von den Amerikanern übernommene Zennwald-Depot in Burgfarrnbach geräumt und die 10 ha umfassende Fläche an die Bundesvermögensverwaltung übergeben worden sei. Da zu diesem Zeitpunkt seitens des Bundes noch keine Entscheidung darüber getroffen war, ob die Fläche als Munitionslager für die Bundeswehr genutzt oder für andere Zwecke freigegeben werden soll, blieb die Fläche bis 1994 weitgehend sich selbst überlassen. Der Stadtverwaltung gelang es erst im August 1994, mit der Bundesvermögensverwaltung einen Vertrag zur Übernahme des Zennwald-Depots, zum Abbruch der Munitionsbunker und zur Wiederaufforstung der Fläche zu schließen.866 Einen Monat nach der Mitteilung über die Räumung des Zennwald-Depots machten die Amerikaner im September 1991 erstmals Angaben zur vollständigen Räumung der über eine Fläche von 122 ha verfügenden Monteith-Barracks an der Vacher Straße, die bis 1993 erfolgen sollte, wobei der Abzug der Soldaten am 22. November 1991 mit der Verabschiedung einer Unterstützungsabteilung der 1. Panzerdivision eingeleitet wurde.867 Gleichzeitig übergaben die Amerikaner den einst von der Wehrmacht an der

864Vgl. den Artikel Zweiter Golfkrieg, in: www.wikipedia.de, hier: Ausdruck vom 30.09.2021. 865Vgl.: Bernd Jesussek, Sternenbanner und Kleeblatt. Eine Reportage über fünfzig Jahre amerikani-

sche Besatzung und Freundschaft am Beispiel der Stadt Fürth, Fürth 1996, S.163. 866Vgl.: Stadt Fürth, Baureferat/Stadtplanungsamt (Hrsg.), 10 Jahre Konversion. Der Fürther Weg. Die

Entwicklung auf den ehemaligen Militärflächen im Stadtgebiet Fürth von 1995 bis 2005, Fürth 2005, S.87f.: „Im August 1994 unterzeichnet die Stadt beim Bundesvermögensamt schließlich einen Vertrag zur Übernahme des Zennwald-Depots. Sie erhält das Areal zum Nulltarif, denn der Grundstückswert wird mit den Abbruchkosten der insgesamt 14 Munitionsbunker aufgerechnet. Pro Gebäude kostet das bis zu 78.000 DM (rd. 40.000 Euro). Das technische Hilfswerk packt bei der Sprengung der einzelnen Bunker mit an… Ziel der Stadt ist die Wiederaufforstung der Fläche… Die Kosten für das Naturprojekt belaufen sich auf 150.000 DM (ca. 80.000 Euro). Die Stadt übernimmt davon die Hälfte der Kosten, hinzu kommen Spenden des Bürgervereins und der Sparkasse. Ein Restbetrag soll aus dem Liegenschaftsfonds beigesteuert werden. Im Herbst 1997 starten die ersten Pflanzaktionen, die Bienenzüchter beginnen, das Gelände zu nutzen“ (Zitat, S.88). 867Vgl.: Bernd Jesussek, Sternenbanner und Kleeblatt. Eine Reportage über fünfzig Jahre amerikanische Besatzung und Freundschaft am Beispiel der Stadt Fürth, Fürth 1996, S.169.

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