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lichen Wettbewerb für das Darby-Areal, an dem sich 15 Architekten-, Stadt- und Landschaftsplaner-Gemeinschaften beteiligt hatten, und vergab den ersten Preis an die Planer Pesch/Aufmkolk.891 Als der von der Stadt mit dem Bund geschlossene Vertrag über den Erwerb der Kalbsiedlung schließlich im Oktober 1996 in Kraft trat, waren nach einer im September 1996 durchgeführten Besichtigungsveranstaltung, an der Oberbürgermeister Wilhelm Wenning sowie Mitarbeiter/innen der WBG und der für den Vertrieb der Eigentümerwohnungen zuständigen Stadtsparkasse teilnahmen, bereits die ersten Miet- und Kaufverträge für die in mehreren Abschnitten zu renovierenden und mit Balkonen auszustattenden Wohnungen in der Kalbsiedlung unterschrieben.892 Außerdem war zu diesem Zeitpunkt im Schulbereich der 1994 begonnene und in drei Bauabschnitte gegliederte zweite Erweiterungsbau der Grund- und Hauptschule an der Pestalozzistraße mit Ausnahme der Einrichtungen für den Schulsport (Doppelturnhalle und Freisportanlage) fertiggestellt worden. Auch ohne neue Doppelturnhalle und Freisportanlage verfügte die Schule nun über ausreichende und moderne Klassenräume, Gruppenräume für die Ganztagsbetreuung, einen weiteren Raum für Informatik, einen mit einer wasserdurchlässigen Pflasterung versehenen und in überschaubare Bereiche gegliederten Pausenhof sowie ein befestigtes Spielfeld für Basket- und Volleyball,893 das auch von der Ganztagsbetreuung genutzt werden konnte. Zu dem im Februar 1996 in Auftrag gegebenen Schulentwicklungsplan legte die Gesellschaft für Umweltplanung Stuttgart (GUS) im Dezember 1996 einen Abschlussbericht vor, der auf einer vom Statistischen Amt der Stadt Fürth erstellten Bevölkerungsprognose beruhte, nach der die Anzahl der Einwohner/innen von 108.418 Personen 1995 bis 2005 auf 117.000 Personen (Berechnungsvariante 1) oder 121.000 (Berechnungsvariante 2) steigen sollte.894 In der Zusammenfassung des Berichtes der GUS wurden die Umstrukturierung der Schulen für individuelle Lernförderung am Finkenschlag und an der Frauenstraße/Vacher Straße zu Förderzentren, der erforderliche Neubau bzw. Umzug der Hauptschule Stadelner Hauptstraße, die Kapazitätsprobleme am Schulzentrum Tannenplatz und die Belegung der Schulgebäude in der Kalbsiedlung als zukünftige Maßnahmenschwerpunkte vorgeschlagen und hinzugefügt: „Im Rahmen des Schulentwicklungsplanes ist es nicht leistbar, einen Zeitplan für die Umstrukturierung und die erforderlichen Baumaßnahmen zu erstellen. Entscheidungen

Situation auf dem Wohnungsmarkt in der Kalbsiedlung zu engagieren. Gleichzeitig bieten sich überregionale Immobilienkonzerne an, die Kalbsiedlung zu übernehmen. Das Baureferat warnt angesichts der geschilderten Probleme dingend davor, den städtischen Einfluss auf die Belegung der Wohnungen durch Vergabe an Private aufzugeben. Es bleibt nur ein Ausweg: Die städtische Wohnungsbaugenossenschaft, die WBG, muss die Entwicklung übernehmen. Dieser zunächst abenteuerliche Gedanke – schließlich ist die WBG ein kleines Unternehmen mit selbst nur ca. 1.500 Wohnungen ohne nennenswertes Eigenkapital – reift in den städtischen Gremien sowie im Aufsichtsrat der WBG und wird trotz erheblicher Bedenken in der Geschäftsführung umgesetzt. Da der Bund bei der Kalbsiedlung das Modell des städtebaulichen Vertrages ablehnt (…), muss die WBG die gesamte Kalbsiedlung erwerben.“ 891Vgl.: Stadt Fürth, Baureferat/Stadtplanungsamt (Hrsg.), 10 Jahre Konversion. Der Fürther Weg. Die Entwicklung auf den ehemaligen Militärflächen im Stadtgebiet Fürth von 1995 bis 2005, Fürth 2005, S.58. 892Vgl.: Ebd., S.99. 893Vgl.: Pestalozzischule Fürth (Hrsg.), 100 Jahre Pestalozzischule 1906-2006, Fürth 2006, S.43-45. 894Vgl.: GUS – Gesellschaft für Umweltplanung Stuttgart, Schulentwicklungsplanung für allgemeinbildende und berufsbildende Schulen in Fürth. Abschlussbericht, Stand 17.12.1996, Stuttgart 1997, S.26.

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