90.739
Bearbeitungen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
(→Leben) |
||
Zeile 17: | Zeile 17: | ||
==Leben== | ==Leben== | ||
Sanitätsrat Dr. Frank kam in Forchheim als Sohn eines Kaufmanns auf die Welt. Nach dem Abitur am Bamberger Gymnasium fing er das Studium der Humanmedizin an den Universitäten Würzburg, München und Berlin an. In | Sanitätsrat Dr. Frank kam in Forchheim als Sohn eines Kaufmanns auf die Welt. Nach dem Abitur am Bamberger Gymnasium fing er das Studium der Humanmedizin an den Universitäten Würzburg, München und Berlin an. Sein Studium beendete er [[1895]] mit dem erwerb des Examens. In der Folge arbeitete Frank gemäß den damaligen Bestimmungen in verschiedenen praktischen Tätigkeiten. So arbeitete Frank in Berlin einige Jahre am Pathologischen Institut unter Geheimrat Dr. Rudolf Virchow, einem der damals bekanntesten Pathologen in Deutschland - wenn auch ein Widersacher und "''Lieblingsfeind''" des ebenfalls in Fürth geborenen und bekannten Pathologen [[Jakob Henle]]<ref>Fritz Dross, Kamran Salimi: Jakob Henle - Bürgerliches Leben und rationelle Medicin. Schriftenreihe des Stadtarchivs und Stadtmuseum Fürth, Band 2, Fürth 2009, S. 65</ref>. Ob Frank Henle noch zu Lebzeiten traf, ist nicht bekannt. Es folgte eine kurze Tätigkeit als Landarzt in Burgfarrnbach, dem damals noch nicht eingegliedertem Ortsteil der heutigen Stadt Fürth. | ||
Im Alter von nur 28 Jahren läßt sich Frank im Oktober [[1899]] als praktischer Arzt in Fürth nieder. Seine erste Praxis lag gegenüber | Im Alter von nur 28 Jahren läßt sich Frank im Oktober [[1899]] als praktischer Arzt in Fürth nieder. Seine erste Praxis lag gegenüber dem ehem. [[Ottoschule|Ottoschulhaus]], dem heutigem [[Stadtmuseum]]. Als "''Chirurg und tüchtiger Diagnostiker''", aber vorallem als "''Arzt mit Herz''" erarbeitete Frank sich schnell einen guten Ruf im Stadtgebiet. Der Zulauf aus allen Bevölkerungsschichten war so groß, dass er bereits [[1910]] seine Praxis verlegen musste. So erwarb er von der [[Brauerei Humbser]] das herrschaftliche Einfamilienhaus in der damaligen [[Hindenburgstraße]] 29, der heutigen [[Rudolf-Breitscheid-Straße 29|Rudolf-Breitscheid-Straße]], und richtete dort seine Praxis und seinen Wohnraum ein. Neben seiner praktischen Tätigkeit als Chirurg war Frank auch Armen- und Schularzt sowie Leiter der Geschlechtskrankenfürsorge. | ||
Frank arbeitete bereits als Chirurg seit [[1896]] ebenfalls am [[Stadtkrankenhaus]] in der [[Schwabacher Straße]]. Am [[1. Februar]] [[1911]] wurde Frank im Alter von 40 Jahren schließlich zum Oberarzt ernannt. Schwerpunkt seiner chirurgischen Tätigkeit war die operative Versorgung der Schilddrüse (Struma bzw. Kropferkankungen), aber auch alle Bereiche des Verdauungstraktes (Galle, Magen und Darm). | |||
Bereits kurz nach dem Aufstieg des [[NSDAP|NS]]-Regimes wurde er am [[20. März]] [[1933]] in "Schutzhaft" genommen und wenig später aus dem Amt geworfen. Zunächst arbeitete er am [[Jüdisches Krankenhaus|jüdischen Krankenhaus]] weiter, ehe ihm am [[22. März]] [[1939]] die Flucht über Schweden in die USA gelang.<ref name="Fürther Nachrichten190909">Gabi Pfeiffer: "Berufsverbot als Schritt ins Verderben", [[Fürther Nachrichten]] vom 19.09.2009. Online [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/berufsverbot-als-schritt-ins-verderben-1.576762 online abrufbar] '''Anmerkung:''' Abweichend hiervon gibt Adolf Schwammberger: "Fürth von A bis Z", S. 127 an: ''"[[1934]] musste er als Jude emigrieren. Er lebte in den USA, wo er als Arzt einige Altersheime betreute."''</ref> Da er dort nicht als Arzt praktizieren durfte, betreute er als Krankenpfleger Altenheime, ehe er [[1953]] in New York verstarb. | Bereits kurz nach dem Aufstieg des [[NSDAP|NS]]-Regimes wurde er am [[20. März]] [[1933]] in "Schutzhaft" genommen und wenig später aus dem Amt geworfen. Zunächst arbeitete er am [[Jüdisches Krankenhaus|jüdischen Krankenhaus]] weiter, ehe ihm am [[22. März]] [[1939]] die Flucht über Schweden in die USA gelang.<ref name="Fürther Nachrichten190909">Gabi Pfeiffer: "Berufsverbot als Schritt ins Verderben", [[Fürther Nachrichten]] vom 19.09.2009. Online [http://www.nordbayern.de/region/fuerth/berufsverbot-als-schritt-ins-verderben-1.576762 online abrufbar] '''Anmerkung:''' Abweichend hiervon gibt Adolf Schwammberger: "Fürth von A bis Z", S. 127 an: ''"[[1934]] musste er als Jude emigrieren. Er lebte in den USA, wo er als Arzt einige Altersheime betreute."''</ref> Da er dort nicht als Arzt praktizieren durfte, betreute er als Krankenpfleger Altenheime, ehe er [[1953]] in New York verstarb. |