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Im Alter von nur 28 Jahren lässt sich Frank im Oktober [[1899]] als praktischer Arzt in Fürth nieder. Seine erste Praxis lag gegenüber dem ehem. [[Ottoschule|Ottoschulhaus]], dem heutigem [[Stadtmuseum]]. Als "''Chirurg und tüchtiger Diagnostiker''", aber vor allem als "''Arzt mit Herz''" erarbeitete Frank sich schnell einen guten Ruf im Stadtgebiet. Der Zulauf aus allen Bevölkerungsschichten war so groß, dass er bereits [[1910]] seine Praxis verlegen musste. So erwarb er von der [[Brauerei Humbser]] das herrschaftliche Einfamilienhaus in der damaligen [[Hindenburgstraße]] 29, der heutigen [[Rudolf-Breitscheid-Straße 29|Rudolf-Breitscheid-Straße]], und richtete dort seine Praxis und seinen Wohnraum ein. Neben seiner praktischen Tätigkeit als Chirurg war Frank auch Armen- und Schularzt sowie Leiter der Geschlechtskrankenfürsorge <ref>Mitteilungsblatt Nr. 24: Nachruf Dr. Jakob Frank, 12. Juni 1953</ref>. | Im Alter von nur 28 Jahren lässt sich Frank im Oktober [[1899]] als praktischer Arzt in Fürth nieder. Seine erste Praxis lag gegenüber dem ehem. [[Ottoschule|Ottoschulhaus]], dem heutigem [[Stadtmuseum]]. Als "''Chirurg und tüchtiger Diagnostiker''", aber vor allem als "''Arzt mit Herz''" erarbeitete Frank sich schnell einen guten Ruf im Stadtgebiet. Der Zulauf aus allen Bevölkerungsschichten war so groß, dass er bereits [[1910]] seine Praxis verlegen musste. So erwarb er von der [[Brauerei Humbser]] das herrschaftliche Einfamilienhaus in der damaligen [[Hindenburgstraße]] 29, der heutigen [[Rudolf-Breitscheid-Straße 29|Rudolf-Breitscheid-Straße]], und richtete dort seine Praxis und seinen Wohnraum ein. Neben seiner praktischen Tätigkeit als Chirurg war Frank auch Armen- und Schularzt sowie Leiter der Geschlechtskrankenfürsorge <ref>Mitteilungsblatt Nr. 24: Nachruf Dr. Jakob Frank, 12. Juni 1953</ref>. | ||
Frank arbeitete bereits als Chirurg seit [[1896]] ebenfalls am [[Stadtkrankenhaus]] in der [[Schwabacher Straße]]. Am [[1. Februar]] [[1911]] wurde Frank im Alter von 40 Jahren schließlich zum Oberarzt ernannt. Schwerpunkt seiner chirurgischen Tätigkeit war die operative Versorgung der Schilddrüse (Struma bzw. Kropferkankungen), aber auch alle Bereiche des Verdauungstraktes (Galle, Magen und Darm)<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 242 ff.</ref>. | Frank arbeitete bereits als Chirurg seit [[1896]] ebenfalls am [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]] in der [[Schwabacher Straße]]. Am [[1. Februar]] [[1911]] wurde Frank im Alter von 40 Jahren schließlich zum Oberarzt ernannt. Schwerpunkt seiner chirurgischen Tätigkeit war die operative Versorgung der Schilddrüse (Struma bzw. Kropferkankungen), aber auch alle Bereiche des Verdauungstraktes (Galle, Magen und Darm)<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 242 ff.</ref>. | ||
Während des [[Erster Weltkrieg|1. Weltkrieg]]es dient Dr. Frank von [[1915]] - [[1919]] als Stabsarzt im Hilfslazarett [[Berolzheimerianum]]. Für seine Verdienste erhielt er bereits [[1916]] die Preußische Medaille des Roten Kreuzes II. Klasse und das König-Ludwig-Verdienstkreuz. So wird Frank nachgesagt, dass er trotz der schwierigsten Verhältnisse erstaunliche Leistungen hervorbrachte, die "auf seinen eisernen Fleiß und seine unbeugsame Willenskraft gründeten". Frank wurde ebenfalls nachgesagt, dass er ein sehr umfangreiches Fachwissen besaß, der er laufend auf Kongressen und Auslandsaufenthalten erwarb<ref>Mitteilungsblatt Nr. 24: Nachruf Dr. Jakob Frank, 12. Juni 1953</ref>. | Während des [[Erster Weltkrieg|1. Weltkrieg]]es dient Dr. Frank von [[1915]] - [[1919]] als Stabsarzt im Hilfslazarett [[Berolzheimerianum]]. Für seine Verdienste erhielt er bereits [[1916]] die Preußische Medaille des Roten Kreuzes II. Klasse und das König-Ludwig-Verdienstkreuz. So wird Frank nachgesagt, dass er trotz der schwierigsten Verhältnisse erstaunliche Leistungen hervorbrachte, die "auf seinen eisernen Fleiß und seine unbeugsame Willenskraft gründeten". Frank wurde ebenfalls nachgesagt, dass er ein sehr umfangreiches Fachwissen besaß, der er laufend auf Kongressen und Auslandsaufenthalten erwarb<ref>Mitteilungsblatt Nr. 24: Nachruf Dr. Jakob Frank, 12. Juni 1953</ref>. | ||
Als eines seiner größten Verdienste - neben seinen medizinischen Leistungen - wird auch noch aus heutiger Sicht der Bau des neuen Krankenhauses auf der Schwand angesehen. Das ehem. [[Stadtkrankenhaus]] in der [[Schwabacher Straße]] war nach fast 100 Jahren nicht mehr der sprunghaft angestiegenen Bevölkerung gewachsen, längst fällige Modernisierungen ließen auf sich warten, und auch die Diskussion über den [[Eingemeindung Fürths nach Nürnberg|Zusammenschluss]] der Städte Nürnberg und Fürth hatten längst notwendige Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten verzögert bzw. verhindert. Dr. Franks unermüdlichen Einsatz, im alten [[Stadtkrankenhaus]] trotz aller Widrigkeiten noch eine angemessene Medizin zu ermöglichen stießen zunehmend an ihre Grenzen, so dass der Neubau unerlässlich wurde. Frank war bereits seit [[1924]] Chefarzt des [[Stadtkrankenhaus]]es, fast genauso lange kämpfte Frank für einen Neubau des [[Klinikum Fürth|Krankenhauses]]. In Zeiten knapper finanzieller Stadtmittel gelang es Frank gemeinsam mit dem [[Oberbürgermeister]] [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] die notwendigen Geldmittel aufzutreiben, in dem u.a. der sog. "Kohlepfennig" eingeführt wurde. Dieser sah eine kleine Erhöhung der Gas- und Strompreise vor, so dass die Finanzierung des neuen Klinikums durch einen Solidaritätspfennig der Fürther Bevölkerung ermöglicht wurde<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 245</ref>. | Als eines seiner größten Verdienste - neben seinen medizinischen Leistungen - wird auch noch aus heutiger Sicht der Bau des neuen [[Klinikum Fürth|Krankenhauses]] auf der Schwand angesehen. Das ehem. [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]] in der [[Schwabacher Straße]] war nach fast 100 Jahren nicht mehr der sprunghaft angestiegenen Bevölkerung gewachsen, längst fällige Modernisierungen ließen auf sich warten, und auch die Diskussion über den [[Eingemeindung Fürths nach Nürnberg|Zusammenschluss]] der Städte Nürnberg und Fürth hatten längst notwendige Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten verzögert bzw. verhindert. Dr. Franks unermüdlichen Einsatz, im alten [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]] trotz aller Widrigkeiten noch eine angemessene Medizin zu ermöglichen stießen zunehmend an ihre Grenzen, so dass der Neubau unerlässlich wurde. Frank war bereits seit [[1924]] Chefarzt des [[Altes Krankenhaus|Stadtkrankenhaus]]es, fast genauso lange kämpfte Frank für einen Neubau des [[Klinikum Fürth|Krankenhauses]]. In Zeiten knapper finanzieller Stadtmittel gelang es Frank gemeinsam mit dem [[Oberbürgermeister]] [[Robert Wild|Dr. Robert Wild]] die notwendigen Geldmittel aufzutreiben, in dem u.a. der sog. "Kohlepfennig" eingeführt wurde. Dieser sah eine kleine Erhöhung der Gas- und Strompreise vor, so dass die Finanzierung des neuen Klinikums durch einen Solidaritätspfennig der Fürther Bevölkerung ermöglicht wurde<ref>Barbara Ohm: Geschichte der Juden in Fürth. Geschichtsverein Fürth, 2014, S. 245</ref>. | ||
== Verfolgung in der NS-Zeit == | == Verfolgung in der NS-Zeit == |