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Zur Organisation des [[Magistrat]]es mit Leitung der Wahlverhandlungen hatte im Jahr [[1818]] die Regierung in Ansbach den Regierungsrat Bezold beauftragt. Um sich dafür erkenntlich zu zeigen und den Dank der Gemeindeglieder für [[Daniel August Bezold]] hilfsbereites und umsichtiges Vorgehen auszudrücken, kamen Magistrat unter 1. [[Bürgermeister]] [[Franz Joseph von Baeumen]] und die Gemeindebevollmächtigten im Dezember [[1818]] überein, dem Staatsbeamten als Geschenk ein Paar Girandole (=Armleuchter) aus Silber zu übergeben. Gefertigt wurden die Girandole vom Magistratsrat G. Christian Reich und dem Silberarbeiter Georg Haeberlein in Nürnberg. Letzterer erhielt hierfür als Lohn 170 Gulden.
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Die Regierung erlaubte aber die Annahme des Präsents durch [[Daniel August Bezold|Bezold]] nicht. Das silberne Geschenk nahm stattdessen die Stadt in Verwahrung. Nun kam man in Fürth auf die Idee, zuerst dem Regierungspräsidenten [[Karl Josef Graf von Drechsel]] die Ehrenbürgerwürde zu verleihen: als Beweis für die dankbare und ehrerbietige Anerkennung der Verdienste um die Stadtgemeinde, so im Sitzungsbeschluss vom [[23. August]] [[1820]], gemeinsam von [[Magistrat]] und Gemeinde-Bevollmächtigte und einmütig gefasst. Das Ehrendiplom solle eine Deputation beider Gremien in Ansbach überbringen.
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Gleiches beschloss man für den Regierungsrat [[Daniel August Bezold]]. Am [[30. November]] [[1820]] begab sich die Deputation nach Ansbach und überbrachte gleich drei Diplome: eines für den [[Karl Josef Graf von Drechsel|Grafen von Drechsel]], eines für den Zweiten Präsidenten [[Adam Josef Freiherr von Mulzer|Freiherr von Mulzer]] und eines für den Regierungsrat [[Daniel August Bezold]]. Die Stadt versäumte auch nicht, diese Ehrenbezeugung zu publizieren und zwar im Korrespondent von und für Deutschland, Ausgabe Num. 347 vom [[12. Dezember]] [[1820]]. Damit konnte gleich Stadtmarketing betrieben werden:
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:''Die Stadt Fürth, welche durch ausgebreiteten Großhandel, durch den Kunstfleiß und die Betriebsamkeit ihrer Bewohner, sich den Städten erster Klasse des Königreichs Bayern ehrenvoll anreiht, hat, in hoher Würdigung der Verdienste welche königliche Staatsbeamte sich um den pünktlichen Vollzug der konstitutionellen Anordnungen für das Gemeindewesen erworben haben, und in dankbarster Anerkennung dessen, dem königlich Wirklichen Staatsrat, Generalkommissär und Regierungspräsidenten, Kommandeur des Verdienstordens der bayerischen Krone, Herrn Grafen von Drechsel Exzellenz, dem königlichen Herrn Vizepräsidenten und Ritter des Verdienstordens der bayerischen Krone, Freiherrn von Mulzer, sowie dem königlichen Regierungsrat Bezold, das Ehrenbürgerrecht verliehen, und die Diplome durch feierliche Deputation des Stadtmagistrats und der Gemeindebevollmächtigten überreichen lassen. Die erwähnten höchsten Kreisbeamte haben diese Ehrenbezeugung, vorbehaltlich der allerhöchsten Genehmigung, welche der gute König pflichtliebenden Staatsdienern niemals zu versagen pflegt, mit echter Humanität und Wohlwollen übernommen.''
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Die Bewilligung aus München, das verliehene Ehrenbürger-Recht annehmen zu dürfen, erteilte der Staat im Nachhinein am [[22. Februar]] [[1821]]. Die Ausfertigung der Diplome geschah in einem Einband mit Siegel in silberner Kapsel. Ihre Fertigung kostete je 31 Gulden. Der neue Bürger [[Daniel August Bezold]] fühlte sich hoch geehrt undbedankte sich mit Schreiben vom [[2. März]] [[1821]], wobei er betonte, er habe als Wahlkommissär nur die Pflichten erfüllt, welche die Verfassung in die Hände der Bürger gelegt hatte.
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[[1848]] wiederholte sich die Ehrung der Verleihung des Bürgerrechts an den Regierungsrat aus Ansbach, welcher als Wahlkommissär im Laufe eines 10-jährigen Zeitraums die Wahlen in Fürth durchführte: [[Moritz Wilhelm Freiherr von der Heyde]]. Diesmal brachte man die Absicht doch zuerst bei der Regierung im September [[1842]] vor. Die allerhöchste Bestätigung erteilte König Ludwig am [[5. November]] [[1842]]. Die Fertigung der Urkunde auf Pergament, der Kunstband in Samt und Silber und die silberne Kapsel zum Stadtsiegel kostete diesmal 22 Gulden 42 Kreuzer.
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Über die nachfolgenden Ehrenbürger berichtete [[Adolf Schwammberger]] in einer Abhandlung von [[1959]] in den [[Fürther Heimatblätter]]n. Er kam zum Schluss, dass es seltsam anmutete, Ansbacher Beamten, die nur gelegentlich in die Fürther Entwicklung einwirkten, zu Ehrenbürgern zu ernennen, nicht aber der verdienstvolle Bürgermeister [[Franz Joseph von Baeumen]] nach seiner Pensionierung. Erst [[1863]] verlieh man dem Fürther Lehrer [[Konrad Hätzner]] für sein verdienstvolles Wirken die Ehrenbürgerwürde<ref>Stadtarchiv Fürth, Fach 129a/1. Fürther Heimatblätter 1959, S. 123-132 (Heft 1959 Nr. 7). Ausführungen von Peter Frank</ref>.
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