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== Leben ==
 
== Leben ==
Heinrich Hoffmann hatte ein Lehre zum Fotografen und war als Bildberichterstatter der bay. Armee im 1. Weltkrieg tätig. Anschließend fotografierte er in seiner Münchner Zeit die damalige Münchner Räterepublik. Das Bildmaterial bildete den Grundstock für die spätere Propaganda der Nationalsozialisten gegen die "jüdisch-bolschwistische Anarchie". Seit dem Ersten Weltkrieg rechtsextrem-völkisch orientiert, engagierte sich Hoffmann bereits ab [[1920]] in der [[Partei::NSDAP]] und übernahm [[1932]] den Alleinvertrieb der antisemitischen Hetzschrift ''Auf gut deutsch''. Ab [[1929]] gehörte er dem Oberbayerischen Kreistag und auch dem Münchner Stadtrat an.  
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Heinrich Hoffmann kommt als einziges Kind der Familie Robert und Maria (geb. Kargl) in Fürth auf die Welt. Nach der Schulzeit begibt er sich auf eine mehrjährige Wanderschaft. Während dieser Zeit arbeitete Hoffmann bei zahlreichen zum Teil namhaften Photografen der damaligen Zeit. Hoffmann absolvierte ein Lehre zum Fotografen und eröffnet [[1906]] in München zwei Photoateliers. Bereits 1909 wechselt Hoffmann die Branche und arbeitet künftig als Pressefotograf. Hierzu gründet er 1913 den Bilderdienst "Photobericht Hoffmann", in dem er überwiegend Themen bedient wie lokale politische Ereignisse, Neuigkeiten aus der Wissenschaft und Technik bishin zu Mode oder Reproduktion von Kunstwerken. Schwerpunkt seiner Arbeit bildet aber die Portraitfotografie. Am 2. August 1914 fotografiert Hoffman zu Beginn des 1. Weltkrieges die allgemeine Begeisterung der Münchner Bevölkerung am Odeonsplatz, auf der später erstmalig Adolf Hitler identifziert wird. Während des 1. Weltkrieges wird Hoffmann als ungedienter Landsturmmann zur "Fliegererstatzabteilung" einberufen und ist gleichzeitig als Bildberichterstatter der bay. Armee tätig.  
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Anschließend fotografierte er in seiner Münchner Zeit die damalige Münchner Räterepublik. Das Bildmaterial bildete den Grundstock für die spätere Propaganda der Nationalsozialisten gegen die "jüdisch-bolschwistische Anarchie". Seit dem Ersten Weltkrieg rechtsextrem-völkisch orientiert, engagierte sich Hoffmann bereits ab [[1920]] in der [[Partei::NSDAP]] und übernahm ebenfalls [[1920]] den Alleinvertrieb der antisemitischen Hetzschrift ''Auf gut deutsch''. Ab [[1929]] gehörte er als Vertreter der [[NSDAP]] dem Oberbayerischen Kreistag und auch dem Münchner Stadtrat an.
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[[1919]] lernte Hoffmann Adolf Hitler in München kennen und trat der [[NSDAP]] bereits [[1920]] bei. Während er zuvor auch andere Parteigrößen wie Hermann Göring und Rudolf Heß portraitiert hatte, erschienen nach dem Hitlerputsch [[1923]] verstärkt erste Hitlerportraits Hoffmanns. Ab [[1932]] betrieb er zunehmend propagandistische Bildberichterstattung. In seinem Verlag ''Heinrich Hoffmann. Verlag national-sozialistische Bilder'' waren bis zu 300 Mitarbeiter beschäftigt und Hoffmann erzielte mit exklusiven Fotobildbänden für die [[NSDAP]] bald Umsätze in der Höhe von mehreren Millionen Reichsmark. Hoffmann ist ebenfalls ab 1926 als Mitbegründer des nationalsozialistischen Parteiorgans "Illustrierter Beobachter" tätig. 1933 tritt Hoffmann von seinem Amt als Stadtrat im Münchner Kommunalparlament zurück, da er beruflich kaum anwesend war. Sein Unternehmen expandierte stark, u.a. durch die Herausgabe von Photobildbänden im diese der NSDAP, sodass für solche politischen Ämter keine Zeit mehr vorhanden war.  
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[[1919]] lernte Hoffmann Adolf Hitler in München kennen und trat der NSDAP bereits [[1920]] bei. Während er zuvor auch andere Parteigrößen wie Hermann Göring und Rudolf Heß portraitiert hatte, erschienen nach dem Hitlerputsch [[1923]] verstärkt erste Hitlerportraits Hoffmanns. Ab [[1932]] betrieb er zunehmend propagandistische Bildberichterstattung. In seinem Verlag ''Heinrich Hoffmann. Verlag national-sozialistische Bilder'' waren bis zu 300 Mitarbeiter beschäftigt und Hoffmann erzielte mit exklusiven Fotobildbänden für die NSDAP bald Umsätze in der Höhe von mehreren Millionen Reichsmark.
   
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-R99057 Wolfsschanze Adolf Hitler mit Stab.jpg|thumb|right|Heinrich Hoffmann ganz rechts im Bild]]
 
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-R99057 Wolfsschanze Adolf Hitler mit Stab.jpg|thumb|right|Heinrich Hoffmann ganz rechts im Bild]]
[[1938]] wurde er durch Adolf Hitler mit einem Professorentitel "geehrt", [[1941]] wurde er durch die Nationalsozialisten zum  [[Ehrenbürger]] der Stadt Fürth ernannt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war Hoffmann bis [[1950]] in Haft und sein Material wurde für die ''Nürnberger Prozesse'' aufbereitet. Seine Ehrenbürgerwürde wurde nach dem Krieg von der Stadt Fürth wieder annulliert.
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[[1937]] wurde er durch Adolf Hitler mit einem Professorentitel "geehrt", da er zuvor von Hitler persönlich den Auftrag erhalten hatte, eine "Große Deutsche Kunstausstellung" zu organisieren. Ab 1938 war Hoffmann Mitglied in der Kommission zur "Verwertung der beschlagnahmten Werke entarteter Kunst" und war somit maßgeblich am Kunstraub der Nationalsozialisten beteiligt.
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[[1941]] wurde er durch die Nationalsozialisten zum  [[Ehrenbürger]] der Stadt Fürth ernannt. Im April 1945 trifft Hoffmann Hitler zum letzten Mal und setzt sich anschließend nach Bayern ab. Er wird von der US Armee in Oberwössen verhaftet und bis Oktober 1945 an den internationalen Gerichtshof in Nürnberg verlegt. Er wurde durch die Anklagebehörde dazu gezwungen, seine Achivbestände zu ordnen, da diese als Beweisdokumente im Nürnberger Kriegsvertrecherprozess dienen sollten.
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Hoffmann selbst wurde im Rahmen der Entnazifizierungsverfahren als "Leibphotographen" und engen Freund Adolf Hilters in München in die Gruppe I (Hauptschuldige) eingestuft. Gegen diese Entscheidung legte Hoffmann Berufung ein. Das Berufungsverfahren ziehte sich bis in die Mitte der fünfziger Jahre hin. Hoffmann kommt [[1950]] aus der Haft frei. Er siedelte sich erneut in München an, verstarb im Alter von 72 Jahren in München am 16. Dezember 1957. Seine Ehrenbürgerwürde wurde bereits kurz nach dem Krieg von der Stadt Fürth wieder annulliert.
    
=== Familie ===
 
=== Familie ===
Hoffmann war zweimal verheiratet: 1911 ehelichte er in München Therese „Nelly“ Baumann und hatte mit ihr zwei Kinder namens Henriette und Heinrich. Therese Hoffmann verstarb 1928, Hoffmann heiratete in zweiter Ehe Sofie Spork.
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Hoffmann war zweimal verheiratet: [[1911]] ehelichte er in München Therese „Nelly“ Baumann und hatte mit ihr zwei Kinder namens Henriette und Heinrich. Therese Hoffmann verstarb [[1928]], Hoffmann heiratete in zweiter Ehe Sofie Spork.
    
==Publikationen (Auswahl)==
 
==Publikationen (Auswahl)==
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