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Das Geschehen von 1618 bis 1648 lässt sich kaum besser zusammenfassen und formulieren, wie es der Stadtchronist Georg Fronmüller vor 120 Jahren getan hat: „''Die entsetzlichen Leiden und Drangsale, welche Deutschland im dreißigjährigen Kriege zu erdulden hatte, trafen unsere Gegend und speciell Fürth in außergewöhnlicher Weise. Allmählich beginnend mit den beständigen Durchzügen und Einquartierungen einer immer mehr verwildernden bestialischen Soldateska, ohne genügenden Schutz von seinen drei Schutzherren, steigerte sie sich bis zu den Schrecken des Krieges und einer blutigen Schlacht in nächster Nähe, bis zum Ausbruch von Hungersnoth und Pestilenz, endlich bis zu fast gänzlichen Ausplünderung, Entvölkerung und Einäscherung des Ortes. Viele Decennien mußten vergehen, bevor Fürth sich allmählich wieder erholen und seine Kräfte sammeln konnte.“''
 
Das Geschehen von 1618 bis 1648 lässt sich kaum besser zusammenfassen und formulieren, wie es der Stadtchronist Georg Fronmüller vor 120 Jahren getan hat: „''Die entsetzlichen Leiden und Drangsale, welche Deutschland im dreißigjährigen Kriege zu erdulden hatte, trafen unsere Gegend und speciell Fürth in außergewöhnlicher Weise. Allmählich beginnend mit den beständigen Durchzügen und Einquartierungen einer immer mehr verwildernden bestialischen Soldateska, ohne genügenden Schutz von seinen drei Schutzherren, steigerte sie sich bis zu den Schrecken des Krieges und einer blutigen Schlacht in nächster Nähe, bis zum Ausbruch von Hungersnoth und Pestilenz, endlich bis zu fast gänzlichen Ausplünderung, Entvölkerung und Einäscherung des Ortes. Viele Decennien mußten vergehen, bevor Fürth sich allmählich wieder erholen und seine Kräfte sammeln konnte.“''
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Mit dem Beginn des Kriegs 1618 begannen die Einquartierungen. Die erste ernsthafte Bedrohung für die Bevölkerung bildeten die Truppen des ''Ernst von Mansfeld'', die ''[[1621]]'' mit knapp 22.000 Mann das Umland mit Raub, Plünderung und Mord heimsuchten.  
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Mit dem Beginn des Kriegs 1618 begannen die Einquartierungen. Die erste ernsthafte Bedrohung für die Bevölkerung bildeten die Truppen des ''Ernst von Mansfeld'', die vom 12. bis 14. Oktober ''[[1621]]'' mit knapp 22.000 Mann Fürth mit Raub, Plünderung und Mord heimsuchten. Die Mansfeldischen beschädigten auch die Synagoge schwer.
Kaum war Mansfeld mit seiner Soldateska abgezogen, kam (1621) ''Maximilian von Bayern und sein Oberst Tilly'', sie nahmen mit ihren 52.000 Reitern Hauptquartier in Fürth.
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Kaum war Mansfeld mit seiner Soldateska abgezogen, kamen noch im Oktober 1621 die katholischen Truppen unter ''Maximilian von Bayern und sein Oberst Tilly''; sie nahmen mit ihren 52.000 Reitern für rund zehn Tage Hauptquartier in Fürth. Die Synagoge wurde zum Gefängnis umfunktioniert.
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Im Jahr [[1622]] wurde Fürth von 6.000 durchziehenden "''Kosaken''" heimgesucht.  
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Im Jahr [[1622]] wurde Fürth von 6.000 durchziehenden "''Kosaken''" heimgesucht. Tatsächlich handelte es sich um wohl an die zehntausend polnischer Reiter, die im Frühjahr und Frühherbst durch Fürth zogen. "Drei Tage lang lagerten sie im Oktober in und um Fürth – drei Tage, die offenbar ausreichten, um den Ort gründlich zu verwüsten. Die Synagoge war ihr Pferdestall..."<ref>Axel Gotthard: ''„Reuter und Beuter“. Der Dreißigjährige Krieg in Fürth, um Nürnberg und in Mittelfranken'' In: Fürther Geschichtsblätter 2,3,4/2007, S. 40. - [http://geschichtsverein-fuerth.de/index.php?option=com_docman&task=doc_view&gid=61 online]</ref>
    
'''Die zwei einschneidensten Kriegsereignisse, die für die weitere Entwicklung prägend waren, waren jedoch:'''
 
'''Die zwei einschneidensten Kriegsereignisse, die für die weitere Entwicklung prägend waren, waren jedoch:'''