Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Kapitulation [[1945]] ===
=== Kapitulation [[1945]] ===
Der Zweite Weltkrieg, und damit auch die Alleinherrschaft der NSDAP, waren in und für Fürth am ''Donnerstag, den [[19. April]] [[1945]]'' zu Ende, als der kommissarische Oberbürgermeister Dr. [[Karl Häupler]] die Kapitulation für Fürth unterzeichnete.
Der Zweite Weltkrieg, und damit auch die Alleinherrschaft der NSDAP, waren in und für Fürth am ''Donnerstag, den [[19. April]] [[1945]]'' zu Ende, als der kommissarische Oberbürgermeister Dr. [[Karl Häupler]] die Kapitulation für Fürth unterzeichnete.
== Folgen ==
Zwölf Jahre "Tausendjähriges Reich" hinterließen in Fürth irreversible Schäden, die bis heute weit über die unbeschreibliche Auslöschung zahlloser Leben, die Vernichtung zahlloser Existenzen und Zerstörungen historischer Bausubstanz und anderer Kulturschätze hinausgehen:
Vorallem die Verfolgung von Personen jüdischen Glaubens und linker Überzeugungen hat die Kulturszene aber auch die intelektuelle Oberschicht der Stadt in ihrer Gesamtheit tiefgreifend zerstört. Viele fallen der Gewalt der Nazis unmittelbar zum Opfer: Der Kunstmaler [[Julius Graumann]] stirbt ebenso im KZ wie Volkswirt [[Rudolf Benario]] und Antifaschist [[Ernst Goldmann]]. Vor dem "Dritten Reich" landesweit bekannte Persönlichkeiten wie [[Jakob Wassermann]], der in den 1920er Jahren in einem Atemzug mit Thomas Mann stand, bleiben auch nach [[1945]] bis heute weitestgehend unbekannt und fristen ein Schattendasein als "Insidertipp". Vom einstigen Starverteidiger [[Max Bernstein]] sind heute nicht einmal mehr Fotografien überliefert, weil sein Nachlass den Nazis zu brisant war, obwohl er lange vor 1933 starb.
Wissenschaftler wie der Metallurg und spätere Cambridge-Professor [[Robert W. Cahn]], der Politikprofessor [[Joseph Dunner]], der erste Direktor des neuen Fürther [[Klinikum]]s [[Jakob Frank]] oder [[Albert Uffenheimer]], ebenfalls Arzt und die Schriftstellerin [[Ruth Weiss]] setzen ihre Karriere nach der Emigration im Ausland fort. Allein aus der Familie des späteren US-Außenministers [[Henry Kissinger]] wurden 13 Mitglieder von den Nazis ermordet.
Die Stadtgemeinschaft, z. B. durch ihre [[Stiftungen]], tragende und prägende Familien werden wie die [[Sahlmann]]s ausgelöscht oder emgrierieren wie die [[Berolzheimer]]s. Auf beiden Wegen verschwinden sie fast vollständig aus der Gegenwwart und Zukunft der Stadt, viele schaffen es nicht einmal in die Geschichtsbücher.
Nicht zuletzt deshalb bleibt auch wirtschaftlich viel Kontinuität vom Dritten Reich in die BRD: Viele NS-Günstlinge werden ab 1945 inhaftiert, in den als "Persilscheinfabriken" verspotteten Gerichtsverfahren jedoch als "Mitläufer" eingestuft und können weitestgehend schadfrei weiterarbeiten - Meistens unverändert mit vormals jüdischem Besitz: Mal weil die Eigentumsübergabe in juristischem Graubereich stattfand, mal weil ganze Familien in KZs ausgelöscht wurden, viele die das Unheil kommen sahen wie der Hopfenhändler und Großkaufmann [[Karl Sahlmann]] Suizid begingen oder aus dem Exil nicht zurückkehrten und folglich keine Ansprüche mehr geltend machen konnten oder wollten.


== Literatur ==
== Literatur ==