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Der '''Weißengarten''' befindet sich in der Fürther [[Innenstadt]] in der Theaterstraße 5 - es handelt sich um einen sehr geschichtsträchtigen Boden. Seit langer Zeit hat die [[Tanzschule Streng]] dort ihre Räume. Das hauseigene Restaurant "Weißengarten" verwöhnt die Gäste mit italienischen und deutschen Spezialitäten.
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Der '''Weißengarten''' befindet sich in der Fürther [[Innenstadt]] in der [[Theaterstraße]] 5. Es handelt sich um einen sehr geschichtsträchtigen Boden; den Namen "Weißengarten" gibt es seit dem 18. Jahrhundert.
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Seit langer Zeit hat jetzt hier die [[Tanzschule Streng]] ihre Räume.
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Das hauseigene Restaurant "Weißengarten" verwöhnt die Gäste mit italienischen und deutschen Spezialitäten.
 
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==Geschichte==
 
==Geschichte==
===Gaststätte===
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===Gaststätte und Garten===
''„Anno 1725 kaufte der Kunstgärtner Andreas Weis einige Morgen Veldt am Dambacher Weg (heute:Theaterstraße) vom benachbarten Gutshof der [[Catharina van Lierd|Frau van Lierd]] (vergl. Fraveliershof) welche er, Weis zu einem Gartten angelegt und vorne ein Haus und einen Brunnen* erbaut.“''
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Der Name "Weißengarten" geht auf einen Gärtner zurück, der im 18. Jahrhundert ein großes Grundstück kaufte und einen Garten anlegte:
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:''„Anno 1725 kaufte der Kunstgärtner Andreas Weis einige Morgen Veldt am Dambacher Weg (heute: Theaterstraße) vom benachbarten Gutshof der [[Catharina van Lierd|Frau van Lierd]] (vergl. [[Fraveliershof]]) welche er, Weis zu einem Gartten angelegt und vorne ein Haus und einen Brunnen* erbaut.“''
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Auf dem [[Grundriß des Hofmarkt Fürth|Grundrissplan von 1789]] steht (bei der Nummer 44) fälschlicherweise der Name "Meisengarten".  
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(Auf dem [[Grundriß des Hofmarkt Fürth|Grundrissplan von 1789]] steht (bei der Nummer 44) fälschlicherweise der Name "Meisengarten".)
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Zuerst entstanden Pavillons zum Bierausschank, eine große Kegelbahn, ein Café und ein Restaurationsgebäude (s. unten hohes Haus). Mitten durch den Garten lief die heutige Rosenstraße, die damals Weißengartengäßlein hieß.
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Im Laufe der Jahre entstanden Pavillons zum Bierausschank, eine große Kegelbahn, ein Café, ein Restaurationsgebäude und im Biergarten ein Holzbau - das „Fürther Sommertheater“. (Mitten durch den Garten lief die heutige [[Rosenstraße]], die damals Weißengartengäßlein hieß.) Der Weißengarten wurde ein beliebter Veranstaltungsort für Feste und Versammlungen aller Art.
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[[1871]] wurde der neue Ballsaal im Weißengarten vom Baumeister Söhnlein fertiggestellt. Das Tanzorchester, mit Geige, Kontrabaß, Tuba, Trompete, etc. saß damals (wie im Zirkus) über der Bühne, also oben auf der Galerie mit ‚Sprechtrichter’, es gab ja noch kein Mikrofon!
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Neben zwei kleineren Lüstern gab es einen Kronleuchter, der 5 Zentner wog. Er hatte einen Durchmesser von 2,2 m, wurde mit Gas betrieben und erst wesentlich später (kurz vor dem 2. Weltkrieg) auf Elektrizität umgerüstet.
    
[[Bild:Weissengarten-700_small.jpg‎|thumb|right|300px|Historische Ansicht des Weißengarten]]
 
[[Bild:Weissengarten-700_small.jpg‎|thumb|right|300px|Historische Ansicht des Weißengarten]]
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Beim Weißengarten handelt es sich in kultureller Hinsicht um einen sehr geschichtsträchtigen Boden. So wurde später auf dem Biergarten ein Holzbau, das „Fürther Sommertheater“ errichtet. Heute: Schulhof der Fürther Rosenschule.
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Mit der Zeit wurden allerdings auch immer wieder Teile des großen Gartens für Bauland verkauft, sodass nur noch der ca. 120 qm große Biergarten, den es jetzt auch noch gibt, übrig blieb:
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Im Laufe der Zeit wurden vom Garten Teile für Bauland (1.Fürther Theater und zuletzt 1881 für die Rosenschule) verkauft, sodass nur noch der ca.120 qm große Biergarten, den es jetzt auch noch gibt, übrig blieb.
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* [[1816]] wurde gegenüber des hohen Restaurationsbaus an der Ecke Rosen- & Theaterstraße (damals Ecke Weißengartengäßlein & Dambacher Landstraße) das erste Fürther Stadttheater auf Weißengarten-Grund erbaut. Der Stadtchronist Fronmüller schreibt dazu:
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:''Der zum Theater nöthige Platz von 115 Schuh Länge und 43 1/2 Schuh Breite war der Besitzerin des Weißengartens, Wittwe Wening um 900 fl. durch die beiden Unternehmer Kopp und Reuter abgekauft worden.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 226</ref>
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[[1816]] wurde gegenüber des hohen Restaurationsbaus an der Ecke Rosen- & Theaterstraße (damals Ecke Weißengartengäßlein & Dambacher Landstraße) das 1. Fürther Theater auf Weißengarten-Grund erbaut.
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* [[1881]] kaufte die Stadt Fläche auf, um darauf ein Schulhaus, die heutige [[Rosenschule]] zu erbauen. Fronmüller:
 
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:''Am 19. Juli wurde der schon länger beabsichtigte Ankauf des Weißengartens (des schönen Wirthschaftsgartens gegenüber vom Stadttheater, in welchem sich auch das Timansky'sche Sommertheater befand) Seitens der Stadt verwirklicht und vom K. Notar Wolff die Kaufsurkunde aufgenommen. Der Quadratfuß soll 2 M. 50 Pf., der Erlös für den ganzen Garten 47,050 M. betragen haben. Der Platz wurde zum Bau eines Schulhauses verwendet.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 545</ref>
[[1871]] wurde der neue Ballsaal im Weißengarten vom Baumeister Söhnlein fertiggestellt. Das Tanzorchester, mit Geige, Kontrabaß, Tuba, Trompete, etc. saß damals (wie im Zirkus) über der Bühne, also oben auf der Galerie mit ‚Sprechtrichter’, es gab ja noch kein Mikrofon!
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Neben zwei kleineren Lüstern gab es einen Kronleuchter, der 5 Zentner wog. Er hatte einen Durchmesser von 2,2 m, wurde mit Gas betrieben und erst wesentlich später (kurz vor dem 2. Weltkrieg) auf Elektrizität umgerüstet.
      
[[Bild:Saalalt-700_small.jpg|thumb|right|300px|Historische Innenansicht des Tanzsaales]]
 
[[Bild:Saalalt-700_small.jpg|thumb|right|300px|Historische Innenansicht des Tanzsaales]]

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