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Das sog. '''Lange Haus''', laut Eger [[1649]]<ref>[[Adressbuch von 1819]], S. 175</ref>, laut Fronmüller [[1659]] erbaut<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], S. 95</ref>, zwischen [[Gustavstraße]] und [[Untere Fischerstraße|Unterer Fischerstraße]] gelegen, war wohl "eines der ältesten und größten Mietshäuser Süddeutschlands".<ref>Bernd Windsheimer: "Geschichte der Stadt Fürth", 2007, S. 47.</ref> In dem Haus wohnten im 19. Jahrhundert bis zu 260 Personen.<ref>''Langes Haus''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 236.</ref>
 
Das sog. '''Lange Haus''', laut Eger [[1649]]<ref>[[Adressbuch von 1819]], S. 175</ref>, laut Fronmüller [[1659]] erbaut<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], S. 95</ref>, zwischen [[Gustavstraße]] und [[Untere Fischerstraße|Unterer Fischerstraße]] gelegen, war wohl "eines der ältesten und größten Mietshäuser Süddeutschlands".<ref>Bernd Windsheimer: "Geschichte der Stadt Fürth", 2007, S. 47.</ref> In dem Haus wohnten im 19. Jahrhundert bis zu 260 Personen.<ref>''Langes Haus''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 236.</ref>
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Eigentümer waren einst ein Graf Jürgen von Österreich, später ein Graf Karl Heinrich von der Witt/Wied (auch von Wind), dem auch das Wirtshaus [[zum grünen Kranz]] gehörte und ab [[1755]] der Kronenwirt Berthold<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], S. 95 und S. 138 f</ref>.
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== Wunschel-Chronik ==
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Aus der Wunschel-Häuserchronik und der Fronmüller-Chronik geht hervor, dass das "Lange Haus" wohl eines der ältesten und frühen bekanntesten Häuser in Fürth gewesen ist. Wunschel vertrat die Auffassung, das der große Bauernhof mit zugehörigen Feldern und Wiesen schon ab 1400 existierten. Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg kamen Flüchtlinge, aber auch Adlige aus Österreich nach Fürth und bauten das verfallenen bzw. abgebrannten Häuser wieder als Wohnhaus zur Aufnahme obdachloser Familien wieder auf. So baute man auf dem Grund des 1634 abgebrannten Bauernhofes nördlich der [[Gustavstraße]] (frühere [[Bauerngasse]]) [[1659]] das sogenannte Lange Haus wieder auf, das im Laufe der Zeit nach und nach vergrößert und erweitert wurde und am Ende mehr Bewohner als manches Dorf fasste. Vorher war dort, laut Wunschel, eine Brauerei eingerichtet. Das Haus gehörte zeitwilig bis zu 30 Hausherren gleichzeitig, im Übrigen glich es eher einer Wohnkaserne, da es zum Teil über 36 Wohnungen gegeben haben soll.  
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Auf dem Vetter´schen [[Grund-Riß des Fleckens Fürth|Grundrissplan von 1717]] ist das Lange Haus eines der größten Häuser überhaupt und zusammen mit "Kressers Baurnhof" als Nr. 27 bei den "Domb-Probstl. Alte Häußer" eingezeichnet und auf dem [[Grundriß des Hofmarkt Fürth|Grundrissplan von 1789]] als Nr. 13 "beym langen Haus".
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Eigentümer war Graf Jürgen von Österreich, anschließnd Graf Karl Heinrich von der Wied, dem auch das Wirtshaus [[zum grünen Kranz]] gehörte. Nach von der Wied gelangte [[1755]] das Gebäude in den Besitz des Kronenwirt Berthold.<ref>[[Chronik der Stadt Fürth (Buch)|Fronmüller-Chronik]], S. 95 und S. 138 f</ref>. Letzterer kaufte das Lange Haus mit Garten an der Pegnitz sowie die dazugehörigen 47 Morgen Feld und 10,5 Tagwerk Wiesen. Bertholds Tochter heiratete den Pfarrer Lochner und übernahm [[1804]] das Anwesen. [[1816]] trennte man Felder und Wiesen ab und verkaufte sie.
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Auf dem Vetter´schen [[Grund-Riß des Fleckens Fürth|Grundrissplan von 1717]] ist das Lange Haus eines der größten Häuser überhaupt und zusammen mit "Kressers Baurnhof" als Nr. 27 bei den "Domb-Probstl. Alte Häußer" eingezeichnet und auf dem [[Grundriß des Hofmarkt Fürth|Grundrissplan von 1789]] als Nr. 13 "beym langen Haus".
 
Das Haus wurde [[1886]] abgerissen. Damit entstand die [[Baldstraße]].
 
Das Haus wurde [[1886]] abgerissen. Damit entstand die [[Baldstraße]].
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* [[1836]]: "Gustavstraße" Nr. 130 (II. Stadtbezirk)<ref>[[Adressbuch von 1836]]</ref>
 
* [[1836]]: "Gustavstraße" Nr. 130 (II. Stadtbezirk)<ref>[[Adressbuch von 1836]]</ref>
 
* [[1846]]: "Gustavstraße" Nr. 130 (II. Stadtbezirk)<ref>[[Adressbuch von 1846]]</ref>
 
* [[1846]]: "Gustavstraße" Nr. 130 (II. Stadtbezirk)<ref>[[Adressbuch von 1846]]</ref>
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Im Adressbuch von [[1859]] sind folgende Handwerker als Bewohner aufgelistet:
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* Barbeck, Johann Michael – Porzellanmaler und Strohhutmanufaktur
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* Bernauer, Nikolaus – Schreinermeister und Spiegelmacher
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* Dörfler, Conrad – Hafnermeister
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* Fick, Thomas – Gürtlermeister
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* Finkler, Georg Wilhelm – Büttnermeister
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* Finster, Georg – Schreinermeister, fertigt feine Galanteriewaren, Spiegel, Damenbretter, Chatoullen
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* Hammerschmidt – Schreinermeister
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* Rausch, Ludwig – Drechslermeister
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* Rausch, Jacob – Drechslermeister
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* Rost, Nicolaus – Schlossermeister
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* Rost, Wilhelm – Schlossermeister
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* Schäffel – Holzmesser
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* Scheidig, Lorenz – Holzbronze- und Steinpappwaren-Fabrik*
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* Schreiber, J. H. – Regen- und Sonnenschirmfabrikant
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* Seifert, Andreas Conrad – Drechslermeister
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* Simon – Holzuhrmacher
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* Strenz, Alois – Uhrmacher
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==Literatur==
 
==Literatur==
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