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Die Stadt Nürnberg gäbe ihre Rechte ja auch kund,  aber nicht durch Schützen, sondern durch „''anständige Personen''“. Außerdem wollte die Reichsstadt Nürnberg Preußen in Poppenreuth keine hoheitlichen Rechte zugestehen, sondern bestenfalls das „''Possessorium der Frais''“ (d.h das Strafrecht bzw. die Blutsgerichtsbarkeit).
 
Die Stadt Nürnberg gäbe ihre Rechte ja auch kund,  aber nicht durch Schützen, sondern durch „''anständige Personen''“. Außerdem wollte die Reichsstadt Nürnberg Preußen in Poppenreuth keine hoheitlichen Rechte zugestehen, sondern bestenfalls das „''Possessorium der Frais''“ (d.h das Strafrecht bzw. die Blutsgerichtsbarkeit).
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Wenig später beschwerte sich die preußische Regierung in Ansbach, dass das „''emanierte Manifest''“ am Poppenreuther Kirchhoftor „''verwegendst''“ abgerissen worden sei. Nürnberg hatte dies veranlasst. Selbst verwies man aber auf sein moderates Vorgehen und dass es doch „''ohne beleidigenden Lärm''“ geschehen sei. <br />
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Wenig später beschwerte sich die preußische Regierung in Ansbach, dass das „''emanierte Manifest''“ am Poppenreuther Kirchhoftor „''verwegendst''“ abgerissen worden sei. Nürnberg hatte dies veranlasst. Selbst verwies man aber auf sein moderates Vorgehen und dass es doch „''ohne beleidigenden Lärm''“ geschehen sei.
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Die Affäre schaukelte sich immer weiter auf. Als nächstes schlug ein bewaffnetes Kommando von sieben Husaren, 35 Jägern, neun Doppelsöldnern und drei Zimmerleuten und mehreren Amtsknechten das bereits erwähnte preußische Patent erneut in Poppenreuth an.
 
Die Affäre schaukelte sich immer weiter auf. Als nächstes schlug ein bewaffnetes Kommando von sieben Husaren, 35 Jägern, neun Doppelsöldnern und drei Zimmerleuten und mehreren Amtsknechten das bereits erwähnte preußische Patent erneut in Poppenreuth an.
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Avers: Kaiser Leopold II. Revers: Stadtansicht Nürnberg]]
 
Avers: Kaiser Leopold II. Revers: Stadtansicht Nürnberg]]
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In diese Situation hinein starb dann völlig unerwartet am [[1. März]] [[1792]] der Kaiser Leopold II. <ref> Kaiser Leopold II., 1790 -1792 bei [https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_II._(HRR) Wikipedia]<br />
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In diese Situation hinein starb dann völlig unerwartet am [[1. März]] [[1792]] der Kaiser Leopold II, ein Habsburger.<ref>Kaiser Leopold II., 1790 -1792 bei [https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_II._(HRR) Wikipedia] hier auch Angaben zu seinem überraschenden Tod. Leopold II. starb völlig unerwartet am 1. März 1792, was Gerüchte über einen Giftmord nährte. Als Urheber wurden Freimaurer, Jesuiten oder französische Agenten verdächtigt. Ein weiteres Gerücht war, dass der Kaiser an der Einnahme eines selbst hergestellten Aphrodisiakums gestorben sei. Diese Gerüchte haben wohl keinen realen Hintergrund. Der Kaiser starb vielmehr eines natürlichen Todes. Sein Nachfolger wurde sein Sohn Franz als Franz II., der sich von der Reformpolitik seiner beiden Vorgänger abwandte. Leopold II. wurde in der „Toskana-Gruft“ der Kapuzinergruft in Wien bestattet.</ref> Für die unmittelbar dem Kaiser unterstehende Freie Reichsstadt Nürnberg war es selbstverständlich, öffentlich Trauer zu bezeugen. Sie hatte ja noch zwei Jahre zuvor einen goldenen Kaiserdukaten mit Leopold II. zu dessen Kaiserkrönung im Herbst 1790 prägen lassen. Darum veranlasste der Rat der Stadt neben einer entsprechende Trauerpredigt in den einzelnen Kirchen auch ein dreiwöchiges Trauergeläut.  
hier auch Angaben zu seinem überraschenden Tod. Leopold II. starb völlig unerwartet am 1. März 1792, was Gerüchte über einen Giftmord nährte. Als Urheber wurden Freimaurer, Jesuiten oder französische Agenten verdächtigt. Ein weiteres Gerücht war, dass der Kaiser an der Einnahme eines selbst hergestellten Aphrodisiakums gestorben sei. Diese Gerüchte haben wohl keinen realen Hintergrund. Der Kaiser starb vielmehr eines natürlichen Todes. Sein Nachfolger wurde sein Sohn Franz als Franz II., der sich von der Reformpolitik seiner beiden Vorgänger abwandte.<br />
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Das Verhältnis der Preußen zu dem Habsburger Leopold war aber eher angespannt.
Leopold II. wurde in der „Toskana-Gruft“ der Kapuzinergruft in Wien bestattet.</ref>, ein Habsburger. Für die unmittelbar dem Kaiser unterstehende Freie Reichsstadt Nürnberg war es selbstverständlich, öffentlich Trauer zu bezeugen. Sie hatte ja noch zwei Jahre zuvor einen goldenen Kaiserdukaten mit Leopold II. zu dessen Kaiserkrönung im Herbst 1790 prägen lassen.<br />
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Darum veranlasste der Rat der Stadt neben einer entsprechende Trauerpredigt in den einzelnen Kirchen auch ein dreiwöchiges Trauergeläut.  
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Das Verhältnis der Preussen zu dem Habsburger Leopold war aber eher angespannt.
      
Vom preußischen [[Geleitshaus]] in Fürth bekam darum der Schulmeister und Mesner in Poppenreuth eine Anzeige, dass es unter „''Vermeidung schwerer Strafen''“ verboten sei, sich an dem Geläut zu beteiligen. Zur Untermauerung des Verbotes wurde er am Freitag zuvor noch ins Geleitshaus vorgeladen und eindringlich vermahnt.
 
Vom preußischen [[Geleitshaus]] in Fürth bekam darum der Schulmeister und Mesner in Poppenreuth eine Anzeige, dass es unter „''Vermeidung schwerer Strafen''“ verboten sei, sich an dem Geläut zu beteiligen. Zur Untermauerung des Verbotes wurde er am Freitag zuvor noch ins Geleitshaus vorgeladen und eindringlich vermahnt.
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