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Die '''Flexdorfer Mühle''' ist eine ehemalige Mühle im Fürther Ortsteil [[Flexdorf]]. Sie liegt an der [[Flexdorfer Straße]] 1 und wurde von der [[Zenn]] angetrieben.  
 
Die '''Flexdorfer Mühle''' ist eine ehemalige Mühle im Fürther Ortsteil [[Flexdorf]]. Sie liegt an der [[Flexdorfer Straße]] 1 und wurde von der [[Zenn]] angetrieben.  
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Das direkt an das Wohnhaus angrenzende Mühlengebäude - seit langem leerstehend - soll circa 1910 [?] erbaut worden sein, verfügt über 4 Geschosse mit jeweils circa 170 m² Fläche und steht nicht unter Denkmalschutz. Die Grundstücksfläche beläuft sich auf circa 3.458 m².
 
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== Geschichte der Besitzverhältnisse ==
 
== Geschichte der Besitzverhältnisse ==
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Im Jahr [[1932]] kam es zu einem Zwangsversteigerungsverfahren, bei dem der Bäcker- und Konditormeister Hans Böckler (1897 - 1969) aus Nürnberg das Eigentum an der Mühle per Zuschlagsbeschluss des Notariats Fürth II vom 17. November 1932 für 60.000 RM erwarb. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], in der späten Nachkriegszeit, soll Böckler nicht mehr zurechtgekommen sein. So endete der Mühlenbetrieb, in den 1960er Jahren wurden die Mühleinrichtung und auch das zugehörige Fischereirecht verkauft. Bernhard Böckler, wohl der Sohn von Hans Böckler, verkaufte die Mühle an Wolfgang Engel<ref>Traueranzeige Fürther Nachrichten vom 19.09.2012 (Abruf vom 03.10.2018) - [http://trauer.nordbayern.de/traueranzeige/wolfgang-engel Wolfgang Engel]</ref> (1924 - 2012), einem gebürtigen Berliner, der über eine Zeitungsanzeige auf die Mühle gestoßen war und sich mit seiner Familie in Flexdorf ansiedelte. Er zog in den 1970er Jahren in einen benachbarten Neubau und verkaufte [[1988]] die Mühle an den Schwabacher Dr. Herwig Güntner, heute emeritierter Professor der ehem. Fachhochschule Nürnberg für die Lehrgebiete Elektronik, Mikroprozessortechnik, elektrische Antriebe und Energiezukunft. Güntner betreibt die Wasserkraftanlage, die seit dem 1. Mai 1988 in das öffentliche Netz einspeist.<ref name="Mück"/>
 
Im Jahr [[1932]] kam es zu einem Zwangsversteigerungsverfahren, bei dem der Bäcker- und Konditormeister Hans Böckler (1897 - 1969) aus Nürnberg das Eigentum an der Mühle per Zuschlagsbeschluss des Notariats Fürth II vom 17. November 1932 für 60.000 RM erwarb. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], in der späten Nachkriegszeit, soll Böckler nicht mehr zurechtgekommen sein. So endete der Mühlenbetrieb, in den 1960er Jahren wurden die Mühleinrichtung und auch das zugehörige Fischereirecht verkauft. Bernhard Böckler, wohl der Sohn von Hans Böckler, verkaufte die Mühle an Wolfgang Engel<ref>Traueranzeige Fürther Nachrichten vom 19.09.2012 (Abruf vom 03.10.2018) - [http://trauer.nordbayern.de/traueranzeige/wolfgang-engel Wolfgang Engel]</ref> (1924 - 2012), einem gebürtigen Berliner, der über eine Zeitungsanzeige auf die Mühle gestoßen war und sich mit seiner Familie in Flexdorf ansiedelte. Er zog in den 1970er Jahren in einen benachbarten Neubau und verkaufte [[1988]] die Mühle an den Schwabacher Dr. Herwig Güntner, heute emeritierter Professor der ehem. Fachhochschule Nürnberg für die Lehrgebiete Elektronik, Mikroprozessortechnik, elektrische Antriebe und Energiezukunft. Güntner betreibt die Wasserkraftanlage, die seit dem 1. Mai 1988 in das öffentliche Netz einspeist.<ref name="Mück"/>
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Das Wohnhaus brannte [[1911]] ab; es wurde danach neu errichtet.<ref name="Mück"/> Das angrenzende Mühlengebäude soll circa 1910 [?] erbaut worden sein, verfügt über 4 Geschosse mit jeweils circa 170 m² Fläche und steht nicht unter Denkmalschutz. Die Grundstücksfläche beläuft sich auf circa 3.458 m².
      
== Konkurrenz um Wasser ==
 
== Konkurrenz um Wasser ==
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== Einbau und Nutzung von Wasserkraftturbinen ==
 
== Einbau und Nutzung von Wasserkraftturbinen ==
 
Das herkömmliche Wasserrad wurde von Johann Schwarz im Jahr [[1905]] durch eine Turbine ersetzt. Diese ist schon im Jahr [[1927]], in der Zeit seiner Witwe unter fachlicher Beratung von Obermüller Ludwig Vath, durch zwei Francis-Turbinen abgelöst worden. Die größere wies einen Ausbauabfluss von 1,17 m<sup>3</sup>/s und die kleinere von 0,60 m<sup>3</sup>/s auf, die bei Volllast zusammen 41 kW elektrische Leistung erzeugten. Der spätere Besitzer Engel legte 1973 eine Turbine still. Diese wurde [[1988]] von dem Folgeeigner Dr. Güntner durch eine gebrauchte Francis-Schachtturbine mit stehender Welle, Baujahr 1909, ersetzt, die aus der ehemaligen Mühle [[wikipedia:Plankstetten|Plankstetten]] an der Sulz stammt, die dem Bau des Main-Donau-Kanals weichen musste.<ref name="Mück"/>
 
Das herkömmliche Wasserrad wurde von Johann Schwarz im Jahr [[1905]] durch eine Turbine ersetzt. Diese ist schon im Jahr [[1927]], in der Zeit seiner Witwe unter fachlicher Beratung von Obermüller Ludwig Vath, durch zwei Francis-Turbinen abgelöst worden. Die größere wies einen Ausbauabfluss von 1,17 m<sup>3</sup>/s und die kleinere von 0,60 m<sup>3</sup>/s auf, die bei Volllast zusammen 41 kW elektrische Leistung erzeugten. Der spätere Besitzer Engel legte 1973 eine Turbine still. Diese wurde [[1988]] von dem Folgeeigner Dr. Güntner durch eine gebrauchte Francis-Schachtturbine mit stehender Welle, Baujahr 1909, ersetzt, die aus der ehemaligen Mühle [[wikipedia:Plankstetten|Plankstetten]] an der Sulz stammt, die dem Bau des Main-Donau-Kanals weichen musste.<ref name="Mück"/>
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== Besondere Ereignisse ==
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Als [[1864]] ein Stadel des Mühlenbesitzers Braun in Flammen stand, konnte man den Großbrand auch von Fürth aus wahrnehmen. Es wurde berichtet, dass dieser bis auf den Grund niederbrannte.<ref>Fürther Tagblatt vom 02.11.1864, Rubrik "Vermischte Nachrichten" - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10503880_00459/pct:3.71134,26.86308,42.2268,7.48122/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref>
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Am Vormittag des 23. Januar [[1871]] geschah ein tödlicher Verkehrsunfall nahe bei Fürth in einem Hohlweg. Dabei kam ein Mühlbursche der Flexdorfer Mühle unter seinen schwerbeladenen Mühlwagen und war sofort tot.<ref>Fürther neueste Nachrichten für Stadt und Land (Fürther Abendzeitung) vom 25.01.1871, Verkehrsunglück - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb10932704_00091/pct:46.4,4.993,41.4,8.39944/pct:70/0/default.jpg online abrufbar]</ref>
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Der Müller Georg Galster wollte im April [[1872]] ein neues Wasserrad verkaufen, dazu gab er eine Anzeige im Tagblatt <ref>Fürther Tagblatt vom 20.04.1872, Inserat Wasserrad - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11032162_00415/pct:51.06667,92.00644,21,6.54506/full/0/default.jpg online abrufbar]</ref> und in der Abendzeitung auf.
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Das Wohnhaus brannte [[1911]] ab; es wurde danach neu errichtet. Ein Beschäftigter namens Friedrich Etter wurde dabei ertappt, ''„als er andern aus der Mühle zu Flexdorf, wo er Mühlbursche war, Mehl zuführte“''. Wenige Tage später, am 26. September [[1923]], erschoss er sich in seiner Kammer.<ref name="Mück"/>
    
==Literatur==
 
==Literatur==
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