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==Goldschmiedearbeiten für die [[Kirche St. Michael]]==
 
==Goldschmiedearbeiten für die [[Kirche St. Michael]]==
[[Datei:Stutz-Kelch 1626 a.jpg|400px|thumb|right|Unterseite des von Conrad Stutz 1626 der Kirche St. Michael gestifteten Kelchfußes]]
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===Abendmahlskelch===
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[[Datei:Stutz-Kelch 1626 a.jpg|200px|thumb|right|Unterseite des von Conrad Stutz 1626 der Kirche St. Michael gestifteten Kelchfußes]]
 
1626 stiftet Conrad Stutz für die [[Kirche St.Michael|Michaelskirche]] einen Abendmahlskelch. Zu dieser Zeit (1626/27) war er einer der [[Bürgermeister (Dreiherrschaft)|bambergischen Bürgermeister]] in Fürth. Der Kelchfuß seiner Stiftung zeigt als rechteckiges Bildmotiv die knienden Figuren von C(onrad) S(tutz) M(ünzer) und A(nna) S(tutz) g(e)b(orene) S(pindler) - ausgewiesen durch das Schriftkartuschenband am Rande. Beide befinden sich in Anbetungshaltung vor dem heiligen Michael, der zentral auf der Gravurplatte des Kelchfußes mit Waage und Schwert dargestellt ist. Damit wird der Bestimmungsort der Stiftung ausgewiesen. Darüber steht als Dreieinigkeitssymbol ganz oben die Hl. Geist Taube, darunter Gottvater und das Kreuz über dem Haupt des Erzengels als Chiffre für Jesus Christus.  
 
1626 stiftet Conrad Stutz für die [[Kirche St.Michael|Michaelskirche]] einen Abendmahlskelch. Zu dieser Zeit (1626/27) war er einer der [[Bürgermeister (Dreiherrschaft)|bambergischen Bürgermeister]] in Fürth. Der Kelchfuß seiner Stiftung zeigt als rechteckiges Bildmotiv die knienden Figuren von C(onrad) S(tutz) M(ünzer) und A(nna) S(tutz) g(e)b(orene) S(pindler) - ausgewiesen durch das Schriftkartuschenband am Rande. Beide befinden sich in Anbetungshaltung vor dem heiligen Michael, der zentral auf der Gravurplatte des Kelchfußes mit Waage und Schwert dargestellt ist. Damit wird der Bestimmungsort der Stiftung ausgewiesen. Darüber steht als Dreieinigkeitssymbol ganz oben die Hl. Geist Taube, darunter Gottvater und das Kreuz über dem Haupt des Erzengels als Chiffre für Jesus Christus.  
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Rechts vom Erzengel ist ein Löwe mit Spindel dargestellt, als redendes Familienwappen seiner Gemahlin Anna Spindler. Das Selbstbildnis von Conrad Stutz zusammen mit seiner Ehefrau gilt als die älteste Porträtdarstellung von Fürther Bürgern.<ref name="Schön-167"> Gerhard Schön: ''Münz- und Geldgeschichte der Fürstentümer Ansbach und Bayreuth im 17. und 18. Jahrhundert'', München 2008, S. 167 </ref><br />
 
Rechts vom Erzengel ist ein Löwe mit Spindel dargestellt, als redendes Familienwappen seiner Gemahlin Anna Spindler. Das Selbstbildnis von Conrad Stutz zusammen mit seiner Ehefrau gilt als die älteste Porträtdarstellung von Fürther Bürgern.<ref name="Schön-167"> Gerhard Schön: ''Münz- und Geldgeschichte der Fürstentümer Ansbach und Bayreuth im 17. und 18. Jahrhundert'', München 2008, S. 167 </ref><br />
 
Der Schriftzug im Umlauf lautet: ''Conradt Stutz Müntzmeister unnd Anna sein Ehewirthin verehrn disen Kelch der Kirchen zu Fürth Zu Sanct Michael Anno 1626''. Dieser Kelchfuß soll angeblich von Josef Hackl als Altmetall in der Abstellkammer aufgefunden worden sein.<ref name="Schön-167"/> Seit [[1986]] steht er als Leihgabe der Kirchengemeinde St. Michael im Museum des Stadtarchivs Burgfarrnbach.
 
Der Schriftzug im Umlauf lautet: ''Conradt Stutz Müntzmeister unnd Anna sein Ehewirthin verehrn disen Kelch der Kirchen zu Fürth Zu Sanct Michael Anno 1626''. Dieser Kelchfuß soll angeblich von Josef Hackl als Altmetall in der Abstellkammer aufgefunden worden sein.<ref name="Schön-167"/> Seit [[1986]] steht er als Leihgabe der Kirchengemeinde St. Michael im Museum des Stadtarchivs Burgfarrnbach.
   
[[Datei:Hostiendose Stutz 1.PNG|thumb|right|Hostiendose des Conrad Stutz für St. Michael, 1626]]   
 
[[Datei:Hostiendose Stutz 1.PNG|thumb|right|Hostiendose des Conrad Stutz für St. Michael, 1626]]   
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===Hostiendose===
 
Zu dem Abendmahlskelch dazu stiftete Stutz auch eine Hostiendose im Jahr [[1626]]. Im Deckel oben ist der Tremulierstich <ref>Der [[Münzwardein]] bestach das fertige Stück, in dem er in einer Zickzacklinie - eben dem "Tremolierstich" [[http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_9118.html]], auch "Ziselierstich" oder "Wüchsenzeichen" genannt, eine Silberprobe entnahm.
 
Zu dem Abendmahlskelch dazu stiftete Stutz auch eine Hostiendose im Jahr [[1626]]. Im Deckel oben ist der Tremulierstich <ref>Der [[Münzwardein]] bestach das fertige Stück, in dem er in einer Zickzacklinie - eben dem "Tremolierstich" [[http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_9118.html]], auch "Ziselierstich" oder "Wüchsenzeichen" genannt, eine Silberprobe entnahm.
 
Diese Zackenlinie wurde mit der Graviernadel in Silbergegenständen eingegraben, um etwas Silber entnehmen zu können. Durch einen Zusatz von Blei war es nach dem Schmelzen der Probe möglich, den Feingehalt des Silbers zu prüfen.</ref> Am Boden befindet sich die Marke "WK" oval mit Vogel und Tremolierstich und ein drittes Wüchsenzeichen in der Wandung der Dose. An der Wandung ist schließlich eine ovale Platte aufgenietet, die einen Engelknaben zeigt, der zwei Wappenschilde hält:
 
Diese Zackenlinie wurde mit der Graviernadel in Silbergegenständen eingegraben, um etwas Silber entnehmen zu können. Durch einen Zusatz von Blei war es nach dem Schmelzen der Probe möglich, den Feingehalt des Silbers zu prüfen.</ref> Am Boden befindet sich die Marke "WK" oval mit Vogel und Tremolierstich und ein drittes Wüchsenzeichen in der Wandung der Dose. An der Wandung ist schließlich eine ovale Platte aufgenietet, die einen Engelknaben zeigt, der zwei Wappenschilde hält:
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Unter den beiden Wappenschilden steht mittig die Jahreszahl der Stiftung: [[1626]].  
 
Unter den beiden Wappenschilden steht mittig die Jahreszahl der Stiftung: [[1626]].  
 
Oben am Deckel ist nur noch das Teilstück eines Kreuzfußes vorhanden.
 
Oben am Deckel ist nur noch das Teilstück eines Kreuzfußes vorhanden.
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===Sterbekelch===
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[[Datei:Stutz Sterbekelch.PNG|thumb|right|Sterbekelch von Conrad Stutz gestiftet]]
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Conrad Stutz erstellte noch einen weiteren kleinen Abendmahlskelch - wie er bei Haus- und Krankenabendmahlsfeiern verwendet wird - aus vergoldetem Silber. Dieser besitzt auf der Bodenplatte eine rechteckige Gravur. Darauf ist das Golgatha-Motiv, Maria und Johannes unter dem Kreuz Jesu stehend, abgebildet. Umgeben ist diese Szene von der Umschrift: ''Cunrat Stutz verehr dis Kelchle(in) de(m) Her(rn) Pastor so bei mei(n) End sei(n) wird''. Der Kelch war also dem Geistlichen zugedacht, der bei seinem Tod anwesend ist.
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Dieser Fall trat dann [[1662]] ein und der betreffende Pfarrer müsste [[Carl Friedrich Lochner]] gewesen sein. Wie der Kelch dann in die Altstädter Kirche nach Erlangen kam ist unbekannt. Heute befindet er sich als Dauerleihgabe der Kirchengemeinde im Erlanger Stadtmuseum.
    
==Ehrungen==
 
==Ehrungen==
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