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== Leben ==
 
== Leben ==
 
Konrad Ott wurde als Kind armer Leute geboren, erlernte das Weberhandwerk, heiratete später die Witwe seines Taufpaten [[Konrad Weber]] und übernahm dessen gutlaufende Weberei in der [[Gustavstraße]]. Aus dieser Verbindung ging die [[Weber und Ott|Firma Weber und Ott]] hervor, die unter der Leitung von Konrad Ott zu weiterem Aufschwung ansetzte. Von [[1846]] - [[1857]] war Ott Mitglied des Gemeindekollegiums, von [[1864]] - [[1869]] Magistratsrat. Er war dort Vertreter der Demokraten, da er seit [[1850]] stellvertretender Vorsitzender des [[Fürther Volksverein]]s war. Er hatte [[1848]] auch die Wahl von Dr. [[David Morgenstern]] in den Bayerischen Landtag unterstützt. Er sah sich deshalb heftigen Anfeindungen von anderen Mitgliedern des Gemeindekollegiums ausgesetzt. So attackierten ihn [[1855]] [[Julius Reißig]] und [[Daniel Ley (1812-1884)|Daniel Ley]] ausfallend: ''Es ist eine Schande für die Wahlmänner einen hergelaufenen Juden zu wählen ... Sie (Ott) haben sich einer solchen Handlung wie diese Wahl war zu schämen.'' Ott strengte daraufhin sogar ein Verfahren wegen Beleidigung an.<ref>[[Barbara Ohm]]: ''Demokratische Bestrebungen im Fürth des 19. Jahrhunderts''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], Ausgabe 1/2019, S. 15</ref>
 
Konrad Ott wurde als Kind armer Leute geboren, erlernte das Weberhandwerk, heiratete später die Witwe seines Taufpaten [[Konrad Weber]] und übernahm dessen gutlaufende Weberei in der [[Gustavstraße]]. Aus dieser Verbindung ging die [[Weber und Ott|Firma Weber und Ott]] hervor, die unter der Leitung von Konrad Ott zu weiterem Aufschwung ansetzte. Von [[1846]] - [[1857]] war Ott Mitglied des Gemeindekollegiums, von [[1864]] - [[1869]] Magistratsrat. Er war dort Vertreter der Demokraten, da er seit [[1850]] stellvertretender Vorsitzender des [[Fürther Volksverein]]s war. Er hatte [[1848]] auch die Wahl von Dr. [[David Morgenstern]] in den Bayerischen Landtag unterstützt. Er sah sich deshalb heftigen Anfeindungen von anderen Mitgliedern des Gemeindekollegiums ausgesetzt. So attackierten ihn [[1855]] [[Julius Reißig]] und [[Daniel Ley (1812-1884)|Daniel Ley]] ausfallend: ''Es ist eine Schande für die Wahlmänner einen hergelaufenen Juden zu wählen ... Sie (Ott) haben sich einer solchen Handlung wie diese Wahl war zu schämen.'' Ott strengte daraufhin sogar ein Verfahren wegen Beleidigung an.<ref>[[Barbara Ohm]]: ''Demokratische Bestrebungen im Fürth des 19. Jahrhunderts''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], Ausgabe 1/2019, S. 15</ref>
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[[1865]] ließ er sich ein Wohn- und Geschäftshaus in der damaligen "[[Gebhardtsstraße]] Nr. 47" bauen.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 336</ref>
      
== Soziales Engagement ==
 
== Soziales Engagement ==
 
Er gründete [[1861]] mit dem Kaufmann [[Conrad Heinrich]], dem Pfarrer [[Eduard Gustav Ernst Stirner]] und [[Dorothea Schröder]], der Schwester von [[Wilhelm Löhe]], den "Lutherischen Verein für weibliche Diakonie".<br/>  
 
Er gründete [[1861]] mit dem Kaufmann [[Conrad Heinrich]], dem Pfarrer [[Eduard Gustav Ernst Stirner]] und [[Dorothea Schröder]], der Schwester von [[Wilhelm Löhe]], den "Lutherischen Verein für weibliche Diakonie".<br/>  
 
[[1873]] gründete Ott den [[evangelischer Arbeiterverein|Evangelischen Arbeiterverein]] und baute diesem [[1887]] ein Haus in der [[Pfisterstraße]]. In der [[Badstraße]] wurde eine Herberge für Arme errichtet, die auf den Landstraßen wanderten. Darüber hinaus erbaute er ein Mädchenwaisenhaus und stiftete beträchtliche Summen für die Erweiterung des Gebäudes. Später gründete er die "Hersbrucker Mission". Nach seinem Tod wurde sein Werk von Schwiegersohn [[Christian Heinrich Hornschuch]] fortgesetzt.
 
[[1873]] gründete Ott den [[evangelischer Arbeiterverein|Evangelischen Arbeiterverein]] und baute diesem [[1887]] ein Haus in der [[Pfisterstraße]]. In der [[Badstraße]] wurde eine Herberge für Arme errichtet, die auf den Landstraßen wanderten. Darüber hinaus erbaute er ein Mädchenwaisenhaus und stiftete beträchtliche Summen für die Erweiterung des Gebäudes. Später gründete er die "Hersbrucker Mission". Nach seinem Tod wurde sein Werk von Schwiegersohn [[Christian Heinrich Hornschuch]] fortgesetzt.
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==Adressangaben==
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* [[1848]]: "Königsstraße Nro. 247 (II. Bezirk)"<ref>"Fürther Tagblatt" vom 24. März 1848</ref>
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* [[1865]] ließ er sich ein Wohn- und Geschäftshaus in der damaligen "[[Gebhardtsstraße]] Nr. 47" bauen.<ref>[[Fronmüllerchronik]], 1887, S. 336</ref>
    
==Ehrung==
 
==Ehrung==
   
* Konrad-Ott-Straße in Forchheim
 
* Konrad-Ott-Straße in Forchheim
    
==Literatur==
 
==Literatur==
   
* Fritz Neusinger: ''Konrad Ott, Gedenkblatt zum 40. Todestag''. In: Nordbayerische Zeitung vom 30. Januar 1930
 
* Fritz Neusinger: ''Konrad Ott, Gedenkblatt zum 40. Todestag''. In: Nordbayerische Zeitung vom 30. Januar 1930
   
* ''Ott, Konrad''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 281
 
* ''Ott, Konrad''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 281
   
* Alexander J. Wahl: ''Neue Zeit kam mit Industriebaronen von auswärts. Vortrag von Dr. Helmut Schwarz über die Industrialisierung in Forchheim — Querelen mit den Einheimischen'', 13. April 2005
 
* Alexander J. Wahl: ''Neue Zeit kam mit Industriebaronen von auswärts. Vortrag von Dr. Helmut Schwarz über die Industrialisierung in Forchheim — Querelen mit den Einheimischen'', 13. April 2005
   
* [[Barbara Ohm]]: ''Demokratische Bestrebungen im Fürth des 19. Jahrhunderts. Dr. David Morgenstern''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], Ausgabe 1/2019, S. 12 - 15
 
* [[Barbara Ohm]]: ''Demokratische Bestrebungen im Fürth des 19. Jahrhunderts. Dr. David Morgenstern''. In: [[Fürther Geschichtsblätter]], Ausgabe 1/2019, S. 12 - 15
  

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