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==Beschreibung und Baugeschichte==
 
==Beschreibung und Baugeschichte==
Die Vacher Regnitzbrücke hat als Flussüberführung eine lange Geschichte. Sie war ein wichtiger Übergang für den Handelsverkehr von und nach Nürnberg. Schon [[1361]] ist die Errichtung einer Zollstation an der Regnitzüberquerung nachgewiesen.<ref>Pfeiffer, Gerhard: Quellen zur Geschichte der fränkisch-bayerischen Landfriedensorganisation (München 1975), Nr. 56</ref> Eine Brücke wird [[1422]] erwähnt, ist aber vermutlich schon viel früher erbaut worden.<ref>{{BuchQuelle|950 Jahre St. Matthäus in Vach (Buch)|Seite=25}}</ref> [[1623]] hat nachweislich eine Holzbrücke existiert. Sie wurde immer wieder durch Hochwasser beschädigt und erforderte einen kostspieligen Bauunterhalt.<ref>Zum Bauunterhalt der Vacher Brücke vgl. StAN, Rep. 271/11 Regierung v. Mfr., Kammer der Finanzen, Abgabe 1909 Nr. 12058/59 und 12076/77 (1529-1788, mit zahlreichen Plänen ab 1721)</ref> Etwas oberhalb der Brücke wurde [[1710]] gegen viele Widerstände die Vacher Mühle erbaut. [[1725]] wählte der Ansbacher Baudirektor Karl Friedrich von Zocha eine technisch besonders anspruchsvolle Konstruktion, eine überdachte Holzbrücke, die sich dank einer massiven Verschraubung ohne jeden Stützpfeiler von einem Ufer zum anderen spannte. Sie stürzte aber schon im Mai [[1726]] teilweise ein und musste aufwändig repariert werden, ebenso [[1738]].  
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Die Vacher Regnitzbrücke hat als Flussüberführung eine lange Geschichte. Sie war ein wichtiger Übergang für den Handelsverkehr von und nach Nürnberg. Schon [[1361]] ist die Errichtung einer Zollstation an der Regnitzüberquerung nachgewiesen.<ref>Pfeiffer, Gerhard: Quellen zur Geschichte der fränkisch-bayerischen Landfriedensorganisation (München 1975), Nr. 56</ref> Eine Brücke wird [[1422]] erwähnt, ist aber vermutlich schon viel früher erbaut worden.<ref>{{BuchQuelle|950 Jahre St. Matthäus in Vach (Buch)|Seite=25}}</ref> [[1623]] hat nachweislich eine Holzbrücke existiert. Sie wurde immer wieder durch Hochwasser beschädigt und erforderte einen kostspieligen Bauunterhalt.<ref>Zum Bauunterhalt der Vacher Brücke vgl. StAN, Rep. 271/11 Regierung v. Mfr., Kammer der Finanzen, Abgabe 1909 Nr. 12058/59 und 12076/77 (1529–1788, mit zahlreichen Plänen ab 1721)</ref> Etwas oberhalb der Brücke wurde [[1710]] gegen viele Widerstände die Vacher Mühle erbaut. [[1725]] wählte der Ansbacher Baudirektor Karl Friedrich von Zocha eine technisch besonders anspruchsvolle Konstruktion, eine überdachte Holzbrücke, die sich dank einer massiven Verschraubung ohne jeden Stützpfeiler von einem Ufer zum anderen spannte. Sie stürzte aber schon im Mai [[1726]] teilweise ein und musste aufwändig repariert werden, ebenso [[1738]].  
    
[[Datei:ANONYM NorK6094-95 Vach-a.jpg|thumb|right|Gefecht bei Vach vom 18. bis 25. Dezember 1800]]
 
[[Datei:ANONYM NorK6094-95 Vach-a.jpg|thumb|right|Gefecht bei Vach vom 18. bis 25. Dezember 1800]]
Während des [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieges]] zwischen Preußen und Österreich kam es dann im Juni [[1757]] zu einem Gefecht bei Vach, in dessen Verlauf die preußischen Truppen die Brücke in Brand steckten.<ref>Jakob, Andreas: Unter dem Schatten der Heerstraße. Erlanger Kriegs- und Militärgeschichte vom Spanischen Erbfolgekrieg bis zum Wiener Kongress. In: EB 52 (2008), S. 71-126, hier S. 83ff</ref> Einige Jahre musste man sich mit einer Notbrücke behelfen, dann ließ [[Markgraf]] [[Christian Friedrich Carl Alexander|Alexander von Brandenburg-Ansbach]] [[1761]] durch seinen Hofbaumeister [[wikipedia:Johann David Steingruber|Johann David Steingruber]] eine dreibogige Sandstein-Gewölbebrücke errichten, die auch sein Wappen und eine Inschrift mit seinem Namen trug.<ref>zum Bau s. stAN, Rep. 271/11 Nr. 12076 und 12077 (mit Plänen). Vgl. auch Maier, Josef: Johann David Steingruber. Markgräflicher Hofbaumeister 1702-1787 (Ansbach 1987), S. 171</ref> Auch im [[wikipedia:Zweiter Koalitionskrieg|Zweiten Koalitionskrieg]] kam es vom 18. bis [[25. Dezember]] [[1800]] zu heftigen Gefechten um die Brücke.<ref>Jakob, Andreas: Unter dem Schatten der Heerstraße. Erlanger Kriegs- und Militärgeschichte vom Spanischen Erbfolgekrieg bis zum Wiener Kongress. In: EB 52 (2008), S. 71-126, hier S. 92ff, 102ff.</ref>
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Während des [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieges]] zwischen Preußen und Österreich kam es dann im Juni [[1757]] zu einem Gefecht bei Vach, in dessen Verlauf die preußischen Truppen die Brücke in Brand steckten.<ref>Jakob, Andreas: Unter dem Schatten der Heerstraße. Erlanger Kriegs- und Militärgeschichte vom Spanischen Erbfolgekrieg bis zum Wiener Kongress. In: EB 52 (2008), S. 71-126, hier S. 83 ff.</ref> Einige Jahre musste man sich mit einer Notbrücke behelfen, dann ließ [[Markgraf]] [[Christian Friedrich Carl Alexander|Alexander von Brandenburg-Ansbach]] [[1761]] durch seinen Hofbaumeister [[wikipedia:Johann David Steingruber|Johann David Steingruber]] eine dreibogige Sandstein-Gewölbebrücke errichten, die auch sein Wappen und eine Inschrift mit seinem Namen trug.<ref>zum Bau s. StAN, Rep. 271/11 Nr. 12076 und 12077 (mit Plänen). Vgl. auch Maier, Josef: Johann David Steingruber. Markgräflicher Hofbaumeister 1702–1787 (Ansbach 1987), S. 171</ref> Auch im [[wikipedia:Zweiter Koalitionskrieg|Zweiten Koalitionskrieg]] kam es vom 18. bis [[25. Dezember]] [[1800]] zu heftigen Gefechten um die Brücke.<ref>Jakob, Andreas: Unter dem Schatten der Heerstraße. Erlanger Kriegs- und Militärgeschichte vom Spanischen Erbfolgekrieg bis zum Wiener Kongress. In: EB 52 (2008), S. 71-126, hier S. 92 ff., 102 ff.</ref>
    
Diese Brücke wurde [[1903]] abgebrochen und im Jahr darauf durch eine stählerne Fachwerkträgerbrücke ersetzt. Sie wurde kurz vor Ende des 2. Weltkriegs zerstört. Mit dem Einmarsch der Amerikaner am [[17. April]] [[1945]] war zwar für Vach der Krieg vorbei, tags zuvor war aber die Regnitzbrücke noch gesprengt worden. Sie konnte erst [[1956]] als pfeilerlose Stahlbetonkonstruktion wiederaufgebaut werden.<ref>[[Bernd Jesussek]]: [[Brückenstadt Fürth (Buch)|Brückenstadt Fürth]], [[Städtebilder Verlag]], 1993</ref> Erhalten blieb dagegen die nach Osten anschließende, ebenfalls im 18. Jahrhundert erbaute Fünfbogenbrücke. Aufgrund gravierender Schäden an dem Nachkriegsbauwerk wurde [[2007]] die zulässige Traglast reduziert; im Jahr [[2011]] folgten weitere Einschränkungen wie Einengung auf eine Fahrspur und Verbot für Lastkraftwagen, zudem erfolgte eine sensorgestützte Bauwerksüberwachung. Im Sommer [[2013]] begannen die Bauarbeiten für den 3,5 Mio. Euro teueren Ersatzneubau, der nun aus zwei separaten Brückenbauwerken – aus einer Geh- und Radwegbrücke und einer Straßenbrücke – besteht. Nach erheblichem Zeitverzug von fast 16 Monaten konnte die fertiggestellte Brückenanlage am Gründonnerstag [[2016]] dem Verkehr übergeben werden.
 
Diese Brücke wurde [[1903]] abgebrochen und im Jahr darauf durch eine stählerne Fachwerkträgerbrücke ersetzt. Sie wurde kurz vor Ende des 2. Weltkriegs zerstört. Mit dem Einmarsch der Amerikaner am [[17. April]] [[1945]] war zwar für Vach der Krieg vorbei, tags zuvor war aber die Regnitzbrücke noch gesprengt worden. Sie konnte erst [[1956]] als pfeilerlose Stahlbetonkonstruktion wiederaufgebaut werden.<ref>[[Bernd Jesussek]]: [[Brückenstadt Fürth (Buch)|Brückenstadt Fürth]], [[Städtebilder Verlag]], 1993</ref> Erhalten blieb dagegen die nach Osten anschließende, ebenfalls im 18. Jahrhundert erbaute Fünfbogenbrücke. Aufgrund gravierender Schäden an dem Nachkriegsbauwerk wurde [[2007]] die zulässige Traglast reduziert; im Jahr [[2011]] folgten weitere Einschränkungen wie Einengung auf eine Fahrspur und Verbot für Lastkraftwagen, zudem erfolgte eine sensorgestützte Bauwerksüberwachung. Im Sommer [[2013]] begannen die Bauarbeiten für den 3,5 Mio. Euro teueren Ersatzneubau, der nun aus zwei separaten Brückenbauwerken – aus einer Geh- und Radwegbrücke und einer Straßenbrücke – besteht. Nach erheblichem Zeitverzug von fast 16 Monaten konnte die fertiggestellte Brückenanlage am Gründonnerstag [[2016]] dem Verkehr übergeben werden.
      
==Literatur==
 
==Literatur==
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