Johann Georg Schlütter: Unterschied zwischen den Versionen

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Er war der eheliche Sohn des „ehrbaren und kunstreichen“ Fürther Kupferstichhändlers und Kunstmalers [[Georg Schlütter]] und seiner Frau Regina Catharina.<ref>möglicherweise wohnhaft Hs.-Nr. 96 nach [[Vetter-Plan]], wohl später nach preuß. Hausnummerierung Hs.-Nr. 50, heute [[Königstraße 21]]</ref>
Er war der eheliche Sohn des „ehrbaren und kunstreichen“ Fürther Kupferstichhändlers und Kunstmalers [[Georg Schlütter]] und seiner Frau Regina Catharina.<ref>möglicherweise wohnhaft Hs.-Nr. 96 nach [[Vetter-Plan]], wohl später nach preuß. Hausnummerierung Hs.-Nr. 50, heute [[Königstraße 21]]</ref>


Er heiratete am [[20. Mai]] [[1726]] in Fürth Susanna Maria Bürkmann (1709–1774), Tochter des Maurer- und Steinhauermeisters Georg Bürkmann (auch Bürckmann, Hs.-Nr. 175 im [[Grund-Riß des Fleckens Fürth]]). Aus der Ehe gingen 6 Kinder hervor, drei von ihnen kamen in Fürth zu Welt, die jüngeren drei wurden in Burgfarrnbach geboren.
Er heiratete am [[20. Mai]] [[1726]] in Fürth Susanna Maria Bürkmann (1709–1774), Tochter des Maurer- und Steinhauermeisters Georg Bürkmann (auch Bürckmann, Hs.-Nr. 175 im [[Grund-Riß des Fleckens Fürth]]). Aus der Ehe gingen 6 Kinder hervor, drei von ihnen kamen in Fürth zu Welt, die jüngeren drei wurden in Burgfarrnbach geboren.


In die gräflich pücklerischen Dienste als Hof- und Kunstmaler trat er am 30. Juli 1734 und zog mit seiner Familie nach Burgfarrnbach. Er muss viele Reisen unternommen haben, so wird seine Tätigkeit um 1750 in Leipzig und 1751 in Thorn vermerkt.<ref>Katalog der graphischen Porträts in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 1500 – 1850, Reihe A: Die Porträtsammlung, K. G. Saur München 2007, Bd. 45, S. 334</ref>
Schlütter handelte auch mit Malermaterial. So sind Quittungen von 1730 erhalten, mit denen er dem Fürther Juden Wolf Löw die Bezahlung von Farben, geriebenes Metall und andere Materialien bescheinigte. Christian Wilhelm Karl Graf von Pückler machte ihm das Angebot, Hofmaler an seinem Hause in Burgfarrnbach zu werden. Mit Schreiben vom 2. Februar 1733 ordnete der Graf zur Versorgung des Hofmalers an:<br />
''„Der Mahler, Johann Georg Schlütter, soll iährlich so lange Er in Farrnbach wohnt von mir zu genießen haben:''<br />
''- Frey Logiment oder dafür zwanzig Gulden Rhein.''<br />
''- Ein Simra Korn'' [1 Korn-Sümmer = 328 Liter]<br />
''- Sechs Eymer Bier'' [1 Eimer = 73,7 Liter]<br />
''- Ein Klaffter Holz'' [ca. 2 – 3 [[wikipedia:Festmeter|Festmeter]]]<br />
''welche Victualien Er sich aus dem hiesigen Amt kann abreichen laßen. Die obengemelte zwanzig Gulden aber, im Falle kein frey Logiment bekant, wird Er von mir selbst empfangen.”''
 
In die gräflich pücklerischen Dienste als Hof- und Kunstmaler trat er am 30. Juli 1734 und zog mit seiner Familie nach Burgfarrnbach. Neben seiner Haupttätigkeit als Porträtmaler wurde er auch zu anderen Malerarbeiten herangezogen. 1736 quittierte er die Bezahlung seiner Arbeiten von 18 Tagen im Zimmer "ober dem Schloßthore" ([[Wasserschloss Burgfarrnbach]]); auch an den zwei "hochgräflichen Wappen" am [[Marstall]] hatte er drei Tage gearbeitet. Pro Tag rechnete er 45 Kreuzer (Xr.) ab, daneben weisen seine Rechnungen die verbrauchten Materialien und Gerätschaften (z. B. Borstenpinsel) aus, deren Kosten er zuvor ausgelegt hatte.
 
So hatte Schlütter sein Auskommen, er konnte sogar Geld verleihen. So nahm um das Jahr 1744 der pücklerische Pächter der Güter [[wikipedia:Brunn (Emskirchen)|Brunn]] und [[wikipedia:Tanzenhaid|Tanzenhaid]], Kaspar Andreas Förster, ein Darlehen über 500 Gulden (fl.) von ihm auf. Dieser hatte aber Schwierigkeiten, die Schuld fristgerecht abzutragen. Nach drei Jahren hatte Förster 285 fl. 36 ½ Xr. zurückgezahlt, dann nochmal 44 fl. 50 ½ Xr. Da dem Pächter Förster die völlige Abzahlung nicht rechtzeitig gelang, ließ Karl Graf von Pückler-Limpurg von seiner Verwaltung die Restsumme von 169 fl. 33 Xr. an Schlütter auf Rechnung seines Pächters begleichen. 
 
Schlütter muss viele Reisen unternommen haben, so wird seine Tätigkeit um 1750 in Leipzig und 1751 in Thorn vermerkt.<ref>Katalog der graphischen Porträts in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 1500 – 1850, Reihe A: Die Porträtsammlung, K. G. Saur München 2007, Bd. 45, S. 334</ref> Aber auch in der fränkischen Gegend war er viel unterwegs, längere Arbeitsaufenthalte in Ansbach und Rüdenhausen sind belegt.


Als er im Sommer 1758 der Arbeit und Kunst wegen nach Erlangen reiste, starb er bei der Familie des Professors [[wikipedia:Christian Ernst von Windheim|Christian Ernst  von Windheim]] im Alter von 63 Jahren an „Schlagfluss“. Er wurde auf dem Erlanger Universitätsfriedhof ([[wikipedia:Neustädter Friedhof (Erlangen)|Neustädter Friedhof]]) ''„mit  alle Ehren und im Beisein mehrerer Professoren und kunstbeflissenen Personen“'' der Universität begraben.<ref name="LL-BGF-18JH"/>
Als er im Sommer 1758 der Arbeit und Kunst wegen nach Erlangen reiste, starb er bei der Familie des Professors [[wikipedia:Christian Ernst von Windheim|Christian Ernst  von Windheim]] im Alter von 63 Jahren an „Schlagfluss“. Er wurde auf dem Erlanger Universitätsfriedhof ([[wikipedia:Neustädter Friedhof (Erlangen)|Neustädter Friedhof]]) ''„mit  alle Ehren und im Beisein mehrerer Professoren und kunstbeflissenen Personen“'' der Universität begraben.<ref name="LL-BGF-18JH"/>
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