Gewerkschaftshaus: Unterschied zwischen den Versionen

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== Erstes Gewerkschaftshaus ==
== Erstes Gewerkschaftshaus ==
[[1907]] ist erstmal von einem eigenständigen Gewerkschaftshaus in Fürth die Rede - es handelt sich hierbei um das Haus [[Hirschenstraße 24]]. Das Gebäude gehörte von [[1907]] bis [[1926]] dem [[Sozialdemokraten]] und Zeitungskaufmann und sog. Expedienten [[Friedrich Gaum|Friedrich (Fritz) Gaum]], der offensichtlich als Treuhänder in Erscheinung tritt. [[1911]] erfolgt vermutlich durch die Gewerkschaften ein erster Umbau des Gebäudes aus dem Jahr [[1857]]. Dabei wird ein Rückgebäude erstellt und Teile des Gebäudes werden als Jugendheim genutzt, gleichzeitig erhält die Fassade eine neoklassizistische Gestaltung mit einem dominanten Dreiecksgiebel damit sich das Gebäude besser von seinen umliegenden Gebäuden abhebt. [[1913]] schließen sich die Gewerkschaften zu einem sog. Gewerkschaftskartell zusammen, dass den Mitgliedsgewerkschaften mittels eines minimalen Kartellbeitrags die kostenlose Nutzung des Räumlichkeiten sichert. Zu dem Kartell gehören u.a. in dieser Zeit folgende gewerkschaftlichen Organisationen: Holzarbeiter-Verband, der Baugewerbsbund (Fürths größte Einzelgewerkschaft), der Metallarbeiter-Verband sowie der "Gesamtverband der Arbeitnehmer der öffentlichen Betriebe und des Personen- und Warenverkehrs. Lediglich der Zentralverband der Angestellten hat seine eigenen Geschäftsräume in der [[Friedrichstraße 10]].<ref>Anke Hoffsten: Das Volkshaus der Arbeiterbewegung in Deutschland: Gemeinschaftsbauten zwischen Alltag und Utopie. Böhlau Verlag, Köln, 2017, S. 396ff</ref>  
[[1907]] war erstmalig von einem eigenständigen Gewerkschaftshaus in Fürth die Rede - es handelte sich hierbei um das Haus [[Hirschenstraße 24]]. Das Gebäude gehörte von [[1907]] bis [[1926]] dem [[Sozialdemokraten]], Zeitungskaufmann und sog. Expedienten [[Friedrich Gaum|Friedrich (Fritz) Gaum]], der offensichtlich als Treuhänder in Erscheinung trat. [[1911]] erfolgte, vermutlich durch die Gewerkschaften, ein erster Umbau des Gebäudes aus dem Jahr [[1857]]. Dabei wurden ein Rückgebäude erstellt und Teile des Gebäudes als Jugendheim genutzt, gleichzeitig erhielt die Fassade eine neoklassizistische Gestaltung mit einem dominanten Dreiecksgiebel, damit sich das Gebäude besser von seinen umliegenden Gebäuden abhob. [[1913]] schlossen sich die Gewerkschaften zu einem sog. Gewerkschaftskartell zusammen, das den Mitgliedsgewerkschaften mittels eines minimalen Kartellbeitrags die kostenlose Nutzung des Räumlichkeiten sicherte. Zu dem Kartell gehörten in dieser Zeit u. a. folgende gewerkschaftlichen Organisationen: Holzarbeiter-Verband, der Baugewerbsbund (Fürths größte Einzelgewerkschaft), der Metallarbeiter-Verband sowie der "Gesamtverband der Arbeitnehmer der öffentlichen Betriebe und des Personen- und Warenverkehrs". Lediglich der Zentralverband der Angestellten hat seine eigenen Geschäftsräume in der [[Friedrichstraße 10]].<ref>Anke Hoffsten: Das Volkshaus der Arbeiterbewegung in Deutschland: Gemeinschaftsbauten zwischen Alltag und Utopie. Böhlau Verlag, Köln, 2017, S. 396ff</ref>  


Da das Gebäude in der [[Hirschenstraße]] weder über eine eigene Gaststätte noch über größere Versammlungssäle verfügte, entschloss man sich diesen Mangel durch einen Neubau Abhilfe zu schaffen. Hierzu wurde eigens bei der Sparkasse ein sog. "Neubaufond - Gewerkschaftshaus Fürth" gegründet, und stets mit Finanzmitteln gefüllt.  
Da das Gebäude in der [[Hirschenstraße]] weder über eine eigene Gaststätte noch über größere Versammlungssäle verfügte, entschloss man sich diesen Mangel durch einen Neubau Abhilfe zu schaffen. Hierzu wurde eigens bei der Sparkasse ein sog. "Neubaufond - Gewerkschaftshaus Fürth" gegründet, und stets mit Finanzmitteln gefüllt.  


Es folgt die erste Zäsur durch den [[1. Weltkrieg]], gefolgt von der großen Inflation und Weltwirtschaftskrise. Den Gewerkschaften bläst nach eigenen Angaben der Wind ins Gesicht und viele Mitglieder laufen ihnen davon, da sie sich den Mitgliedsbeitrag nicht mehr leisten können oder wollen. Gleichzeitig gründen sich immer mehr Einzelgewerkschaften, die lediglich partikularinteressen kleinerer Berufsgruppen vertreten, sodass die ehemalige Schlagkraft teilweise verloren geht. Parallel gründen andere Verbände ebenfalls Einrichtungen zur besseren Verbandsarbeit, so kaufte [[1927]] der Fabrikantenverband das Haus [[Sonnenstraße 12]] und ließ es als Verbandshaus umbauen. Gleichzeitig gründete sich um 1920 der nationalliberale Gewerkschaftsbund für Angestellte, der sich hauptsächlich aus freiheitlich-demokratisch und national orientierten Mitgliedern des gemäßigten Mittelstands zusammensetzte. Diese wiederum hatten sich das Gebäude in der [[Königswarterstraße 16]] gekauft und als Geschäftsstelle genutzt - dem nach dem [[2. Weltkrieg]] neuem Gewerkschaftshaus.  
Es folgte die erste Zäsur durch den [[1. Weltkrieg]], gefolgt von der großen Inflation und Weltwirtschaftskrise. Den Gewerkschaften blies nach eigenen Angaben der Wind ins Gesicht und viele Mitglieder liefen ihnen davon, da sie sich den Mitgliedsbeitrag nicht mehr leisten konnten oder wollten. Gleichzeitig gründeten sich immer mehr Einzelgewerkschaften, die lediglich Partikularinteressen kleinerer Berufsgruppen vertraten, sodass die ehemalige Schlagkraft teilweise verloren ging. Parallel gründeten andere Verbände ebenfalls Einrichtungen zur besseren Verbandsarbeit, so kaufte [[1927]] der Fabrikantenverband das Haus [[Sonnenstraße 12]] und ließ es als Verbandshaus umbauen. Gleichzeitig gründete sich um 1920 der nationalliberale Gewerkschaftsbund für Angestellte, der sich hauptsächlich aus freiheitlich-demokratisch und national orientierten Mitgliedern des gemäßigten Mittelstands zusammensetzte. Diese wiederum hatten sich das Gebäude in der [[Königswarterstraße 16]] gekauft und als Geschäftsstelle genutzt - dem nach dem [[2. Weltkrieg]] neuen Gewerkschaftshaus.


== Zeit während des Nationalsozialismus ==
== Zeit während des Nationalsozialismus ==
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