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==Familie/Stammbaum==
 
==Familie/Stammbaum==
[[Datei:Familie Mulini 1.jpg|thumb|right|Familie Mulini im Jahr 1923]]
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Mulini war verheiratet mit Babette Mulini (geb. [[15. August]] [[1881]], gest. [[16. Februar]] [[1968]] in Fürth), geb. Stadtmüller, verw. Heinrich.
 
Mulini war verheiratet mit Babette Mulini (geb. [[15. August]] [[1881]], gest. [[16. Februar]] [[1968]] in Fürth), geb. Stadtmüller, verw. Heinrich.
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[[Datei:Stammbaum neu Harald Schiener mit Italienern.jpg|thumb|left|Stammbaum der Familie Mulini, zum Vergößern auf "Details" klicken und dann nochmals direkt ins Bild]]
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[[Datei:Stammbaum neu Harald Schiener mit Italienern.jpg|mini|left|Stammbaum der Familie Mulini, zum Vergößern auf "Details" klicken und dann nochmals direkt ins Bild]]
    
Die Eheschließung von Giorgio und Babette erfolgte am [[6. April]] [[1926]]. Trauzeugen waren der Zimmermann Johann Brand, 33 Jahre und der Händler Wolfgang Hochammer, 49 Jahre.  
 
Die Eheschließung von Giorgio und Babette erfolgte am [[6. April]] [[1926]]. Trauzeugen waren der Zimmermann Johann Brand, 33 Jahre und der Händler Wolfgang Hochammer, 49 Jahre.  
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==Herkunft==
 
==Herkunft==
[[Datei:Mulini als Soldat beim Militär.jpg|thumb|left|150px|Mulini als Soldat, um 1903]]
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[[Datei:Mulini als Soldat beim Militär.jpg|mini|left|150px|Mulini als Soldat, um 1903]]
[[Datei:Der Bahnhof von Bagni di Lucca um 1903 (2).jpg|thumb|right|Der Bahnhof in Bagni di Lucca zur Zeit Mulinis Emigration]]
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[[Datei:Der Bahnhof von Bagni di Lucca um 1903 (2).jpg|mini|right|Der Bahnhof in Bagni di Lucca zur Zeit Mulinis Emigration]]
[[Datei:Giorgio Mulini Elternhaus.JPG|thumb|right|Mulinis Elternhaus in Bagni di Lucca, Zustand 2018]]
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[[Datei:Giorgio Mulini Elternhaus.JPG|mini|right|Mulinis Elternhaus in Bagni di Lucca, Zustand 2018]]
 
Giorgio Mulini und seine Familie stammen aus dem beschaulichen Ort [[wikipedia:Bagni di Lucca|Bagni di Lucca]] in der Toskana, knapp 50 km nordöstlich von Pisa und 28 km entfernt von Lucca. Bagni di Lucca war zur damaligen Zeit der berühmteste Kurort Europas. Bereits den Römern waren die heißen Thermalquellen bekannt. Napoleons Lieblingsschwester Pauline Bonaparte  war Stammgast in den Kurbädern und eine weitere Schwester Napoleons war Großherzogin der Toskana und hatte dort ihre Sommerresidenz. Giorgios Vater Leopoldo (Mutter war Marianna, geb. Lucchesi) war ein angesehener Kutscher in Bagni di Lucca und es ist nicht auszuschließen, dass Giorgios Vorfahren dereinst auch die Schwestern Napoleons „kutschierten“. Daneben besuchten auch der russische Hochadel und die englische Aristokratie die berühmten Heilquellen.
 
Giorgio Mulini und seine Familie stammen aus dem beschaulichen Ort [[wikipedia:Bagni di Lucca|Bagni di Lucca]] in der Toskana, knapp 50 km nordöstlich von Pisa und 28 km entfernt von Lucca. Bagni di Lucca war zur damaligen Zeit der berühmteste Kurort Europas. Bereits den Römern waren die heißen Thermalquellen bekannt. Napoleons Lieblingsschwester Pauline Bonaparte  war Stammgast in den Kurbädern und eine weitere Schwester Napoleons war Großherzogin der Toskana und hatte dort ihre Sommerresidenz. Giorgios Vater Leopoldo (Mutter war Marianna, geb. Lucchesi) war ein angesehener Kutscher in Bagni di Lucca und es ist nicht auszuschließen, dass Giorgios Vorfahren dereinst auch die Schwestern Napoleons „kutschierten“. Daneben besuchten auch der russische Hochadel und die englische Aristokratie die berühmten Heilquellen.
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Einst zog er, noch weit vor dem ersten Weltkrieg, mit zwei weiteren Freunden aus Bagni di Lucca weg. Die Grenzschließung zu Italien im Zuge des beginnenden 1. Weltkrieges verhinderte die Rückkehr nach Bagni di Lucca. Einer der Freunde wollte das Risiko doch eingehen und galt seither als vermisst. Der zweite Freund Giorgios ließ sich in Nürnberg nieder und gründete dort eine Familie. Der Freund, sein Name war wohl Paolo Nerici, machte sich in Nürnberg selbständig mit einem Milch- und/oder Fischgeschäft. Der Kontakt zwischen den beiden Freunden blieb zeitlebens bestehen.  
 
Einst zog er, noch weit vor dem ersten Weltkrieg, mit zwei weiteren Freunden aus Bagni di Lucca weg. Die Grenzschließung zu Italien im Zuge des beginnenden 1. Weltkrieges verhinderte die Rückkehr nach Bagni di Lucca. Einer der Freunde wollte das Risiko doch eingehen und galt seither als vermisst. Der zweite Freund Giorgios ließ sich in Nürnberg nieder und gründete dort eine Familie. Der Freund, sein Name war wohl Paolo Nerici, machte sich in Nürnberg selbständig mit einem Milch- und/oder Fischgeschäft. Der Kontakt zwischen den beiden Freunden blieb zeitlebens bestehen.  
[[Datei:Einbürgerungsurkunde Giorgio Mulini aus dem Jahre 1926 NEW.jpg|thumb|left|Einbürgerungsurkunde Mulinis von 1926]]
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[[Datei:Einbürgerungsurkunde Giorgio Mulini aus dem Jahre 1926 NEW.jpg|mini|left|Einbürgerungsurkunde Mulinis von 1926]]
    
Noch vor der Hochzeit mit Frau Babette erwarb der Handelsmann Mulini am 13. Januar 1926 die deutsche Staatsbürgerschaft. Infolgedessen erwarb er im gleichen Jahr die Häuser in der Wasserstraße 19 - 21, die bis zum Abriss im Familienbesitz blieben.   
 
Noch vor der Hochzeit mit Frau Babette erwarb der Handelsmann Mulini am 13. Januar 1926 die deutsche Staatsbürgerschaft. Infolgedessen erwarb er im gleichen Jahr die Häuser in der Wasserstraße 19 - 21, die bis zum Abriss im Familienbesitz blieben.   
    
Giorgio Pietro Fortunato Mulini hatte noch zwei Schwestern in Italien. Eine hieß Amalia, die zweite hieß Maria Iole Mulini (geb. 28. August 1897). Um die Häuser in der Wasserstraße zu kaufen, reiste er um das Jahr 1925 zurück nach Bagni di Lucca, um dort sein Erbe zu 2/3 Zug um Zug zu verkaufen. Die Familie Mulini besaß u. a. auch Weinberge. 1/3 des Erbes stand den Schwestern zu. Giorgio setzte damals einen Verwalter für die Abwicklung seines italienischen Vermögens ein.
 
Giorgio Pietro Fortunato Mulini hatte noch zwei Schwestern in Italien. Eine hieß Amalia, die zweite hieß Maria Iole Mulini (geb. 28. August 1897). Um die Häuser in der Wasserstraße zu kaufen, reiste er um das Jahr 1925 zurück nach Bagni di Lucca, um dort sein Erbe zu 2/3 Zug um Zug zu verkaufen. Die Familie Mulini besaß u. a. auch Weinberge. 1/3 des Erbes stand den Schwestern zu. Giorgio setzte damals einen Verwalter für die Abwicklung seines italienischen Vermögens ein.
[[Datei:Wasserstraße 19 - 21 - Mulinis im 1. Stock.jpg|thumb|right|Wasserstr. 19-21 in den 1930er Jahren. Giorgio Mulini nebst Ehefrau im 1. Stock]]
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[[Datei:Wasserstraße 19 - 21 - Mulinis im 1. Stock.jpg|mini|right|Wasserstr. 19-21 in den 1930er Jahren. Giorgio Mulini nebst Ehefrau im 1. Stock]]
 
Mit dem Vermögen aus dem sukzessiven Verkauf seines Erbes bzw. Eigentums erwarb Mulini die Häuser Wasserstraße 19 – 21 und das Vierfach-Grab auf dem Fürther Friedhof. Der Marmor der Grabumrandung und des Grabsteins stammt aus der Gegend um Bagni di Lucca und wurde damals von Giorgio gekauft und nach Fürth gebracht. Noch heute gibt es diese Gesteinsart (rötlicher Marmor) kein zweites Mal auf dem Fürther Friedhof. Vermutlich handelt es sich um Carrara Marmor, ein Abbaugebiet unweit von Bagni die Lucca.
 
Mit dem Vermögen aus dem sukzessiven Verkauf seines Erbes bzw. Eigentums erwarb Mulini die Häuser Wasserstraße 19 – 21 und das Vierfach-Grab auf dem Fürther Friedhof. Der Marmor der Grabumrandung und des Grabsteins stammt aus der Gegend um Bagni di Lucca und wurde damals von Giorgio gekauft und nach Fürth gebracht. Noch heute gibt es diese Gesteinsart (rötlicher Marmor) kein zweites Mal auf dem Fürther Friedhof. Vermutlich handelt es sich um Carrara Marmor, ein Abbaugebiet unweit von Bagni die Lucca.
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== Eisherstellung in Fürth ==
 
== Eisherstellung in Fürth ==
[[Datei:Giorgio Mulini im Hinterhaus mit Eis.jpg|thumb|right|Mulini in den 1940er Jahren im Hinterhof seines Hauses mit Speiseeis in der Hand.]]
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[[Datei:Giorgio Mulini im Hinterhaus mit Eis.jpg|mini|right|Mulini in den 1940er Jahren im Hinterhof seines Hauses mit Speiseeis in der Hand.]]
 
Giorgio Mulini war der erste Eishersteller in Fürth. Sein Ruf als erster und einziger Eishersteller im Hinterhof seiner eigenen Häuser in der Wasserstraße 19 – 21 war legendär. Von Fürth und Nürnberg kamen die „Eishungrigen“ und erwarben das '''Mulini-Eis'''. Im Sommer führte sie ihr Weg oft weiter in das Fürther Flussbad. Den „alten Fürthern“ war jener „Italiener aus der Wasserstrass“ bis ins hohe Alter ein Begriff. Noch 70 Jahre nach seinem Tod hört man die Leute vom „Italiener aus der Wasserstrass´“ erzählen. Jene älteren Fürther berichteten von den riesigen Portionen Eis, die man vom Italiener aus der Wasserstrass´ "für a Zehnerla" bekam. Giorgio portionierte sein Eis großzügig mit einer Spachtel wie es in Italien üblich war.     
 
Giorgio Mulini war der erste Eishersteller in Fürth. Sein Ruf als erster und einziger Eishersteller im Hinterhof seiner eigenen Häuser in der Wasserstraße 19 – 21 war legendär. Von Fürth und Nürnberg kamen die „Eishungrigen“ und erwarben das '''Mulini-Eis'''. Im Sommer führte sie ihr Weg oft weiter in das Fürther Flussbad. Den „alten Fürthern“ war jener „Italiener aus der Wasserstrass“ bis ins hohe Alter ein Begriff. Noch 70 Jahre nach seinem Tod hört man die Leute vom „Italiener aus der Wasserstrass´“ erzählen. Jene älteren Fürther berichteten von den riesigen Portionen Eis, die man vom Italiener aus der Wasserstrass´ "für a Zehnerla" bekam. Giorgio portionierte sein Eis großzügig mit einer Spachtel wie es in Italien üblich war.     
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== Tod ==
 
== Tod ==
[[Datei:Traueranzeige Giorgio Mulini.jpg|thumb|right|Traueranzeige Giorgio Mulinis]]
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[[Datei:Traueranzeige Giorgio Mulini.jpg|mini|right|Traueranzeige Giorgio Mulinis]]
 
Mulini starb am [[17. Juni]] [[1951]] im Alter von 72 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls im [[Klinikum Fürth]]. Durch den Abriss der Häuser im Rahmen der [[Flächensanierung|Gänsberg-Sanierung]] ist heute von Mulinis Wirkungsstätte nichts mehr erhalten.
 
Mulini starb am [[17. Juni]] [[1951]] im Alter von 72 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls im [[Klinikum Fürth]]. Durch den Abriss der Häuser im Rahmen der [[Flächensanierung|Gänsberg-Sanierung]] ist heute von Mulinis Wirkungsstätte nichts mehr erhalten.
 
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