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[[Datei:Karte Johann Georg Vetter 1717.jpg|mini|600px|Dreiherrschaft 1717. Grün: Nürnberger Anwesen. Gelb: Ansbach. Rot: Domprobstei Bamberg.]]
 
[[Datei:Karte Johann Georg Vetter 1717.jpg|mini|600px|Dreiherrschaft 1717. Grün: Nürnberger Anwesen. Gelb: Ansbach. Rot: Domprobstei Bamberg.]]
In Fürth herrschte über Jahrhunderte die sogenannte '''Dreiherrschaft''': die [[wikipedia:Herrschaft (Territorium)|Herrschaft]] dreier Herren ''in'' Fürth. Nicht miteinander, sondern gegeneinander.
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In Fürth herrschte über Jahrhunderte die sogenannte '''Dreiherrschaft''': die [[wikipedia:Herrschaft (Territorium)|Herrschaft]] dreier Herren ''in'' Fürth. Nicht miteinander, sondern neben- und gegeneinander.
 
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* Für Fürth war die Dreiherrschaft einerseits nicht förderlich, andererseits lernten die Fürther damit zu leben. Sie genossen, nur weil es keine eindeutig geklärte Rechtslage gab, eine eigene Freiheit, die es in anderen Orten nicht gab. So mussten z. B. einige Fürther Bürger, die sich [[1544]] geweigert hatten, eine Türkensteuer (Kriegssteuer) an Bamberg zu entrichten und festgenommen worden waren, wieder frei gelassen werden, weil im Gegenzug die Ansbacher Regierung bambergische Beamte auf der Cadolzburg festhielt. Der Rechtsstreit zog sich Jahre hin, weil der Gerichtshof wegen den Religionsstreitigkeiten zur Untätigkeit verdammt war. Ein ähnlicher Fall wiederholte sich [[1547]]. Selbst eine Verfügung von Karl V. im Jahr [[1549]] brachte keine Entscheidung; die Angelegenheit blieb unerledigt.<ref>In: J. S. Ersch, J. G. Gruber: ''Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste...'' Erste Section A-G. Leipzig: Brockhaus. 1849. S. 434 - [http://gdz.sub.uni-goettingen.de/dms/load/img/?PID=PPN354020684|LOG_0275&physid=PHYS_0433 online-Digitalisat der Universität Göttingen]</ref>
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* Für Fürth war die Dreiherrschaft einerseits nicht förderlich, andererseits lernten die Fürther damit zu leben. Sie genossen, nur weil es keine eindeutig geklärte Rechtslage gab, eine eigene Freiheit, die es in anderen Orten nicht gab. So mussten z. B. einige Fürther Bürger, die sich [[1544]] geweigert hatten, eine [[wikipedia:Reichstürkenhilfe|Türkensteuer]] (Kriegssteuer, siehe auch: [[wikipedia:Erster Österreichischer Türkenkrieg|Erster Österreichischer Türkenkrieg]]) an Bamberg zu entrichten und festgenommen worden waren, wieder frei gelassen werden, weil im Gegenzug die Ansbacher Regierung bambergische Beamte auf der Cadolzburg festhielt. Der Rechtsstreit zog sich Jahre hin, weil der Gerichtshof wegen den Religionsstreitigkeiten zur Untätigkeit verdammt war. Ein ähnlicher Fall wiederholte sich [[1547]]. Selbst eine Verfügung von Karl V. im Jahr [[1549]] brachte keine Entscheidung; die Angelegenheit blieb unerledigt.<ref>In: J. S. Ersch, J. G. Gruber: ''Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste...'' Erste Section A-G. Leipzig: Brockhaus. 1849. S. 434 - [http://gdz.sub.uni-goettingen.de/dms/load/img/?PID=PPN354020684|LOG_0275&physid=PHYS_0433 online-Digitalisat der Universität Göttingen]</ref>
    
* Durch die Dreiherrschaft wurde aber auch die Ansiedlung von Juden und die Entwicklung einer eigenen [[Fiorda| jüdischen Gemeinde]] begünstigt. Denn zwei der drei Herren (Dompropst und Markgraf) schlugen aus der Ansiedlung und hohem Schutzgeld für die Juden (nur reiche Juden durften sich dauerhaft ansiedeln) Kapital. Außerdem konnten sie den dritten Herren (Reichstadt Nürnberg) damit sehr reizen.
 
* Durch die Dreiherrschaft wurde aber auch die Ansiedlung von Juden und die Entwicklung einer eigenen [[Fiorda| jüdischen Gemeinde]] begünstigt. Denn zwei der drei Herren (Dompropst und Markgraf) schlugen aus der Ansiedlung und hohem Schutzgeld für die Juden (nur reiche Juden durften sich dauerhaft ansiedeln) Kapital. Außerdem konnten sie den dritten Herren (Reichstadt Nürnberg) damit sehr reizen.
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