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Der '''Jüdische Turn- und Sportverein Fürth''' (Itus Fürth) bestand zwischen [[1934]] und [[1939]]. Ab [[1936]] bezeichnete er sich als '''Jüdischer Sport-Club Fürth''' (JSC Fürth).

== Entstehung ==
Im Jahr [[1917]] gründeten zionistisch orientierte Jugendliche den „Jüdischen Sportclub Fürth“, der bald 50 Mitglieder verzeichnete und auf einem gepachteten Sportplatz in [[Unterfarrnbach]] Fußball spielte. Doch nachdem orthodoxe Sportler zunehmend an Einfluss gewannen, löste sich der Verein offenbar wieder auf. Die meisten ehemaligen zionistischen Mitglieder wechselten danach in nichtjüdischen Vereinen oder in den Nürnberger „Bar Kochba“ Club Sport.

== Gründung ==
Bereits unmittelbar nach der [[wikipedia:Machtergreifung|Machtergreifung]] durch die [[Nationalsozialisten]] im April [[1933]] mussten alle [[wikipedia:Jüdischer Sport im NS-Deutschland|nichtjüdischen Sportvereine]] ihre jüdischen Mitglieder ausschließen. Um diesen Sportlern, und vor allem den Jugendlichen, wieder eine Heimat zu bieten, gründete am [[9. Juni]] [[1933]] der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten in Fürth einen eigenen „Jüdischen Turn- und Sportverein“ (Itus). Die Geschäftsstelle befand in der [[Friedrichstraße 7]], der Verein wurde von [[Alexander Ichenhäuser]] und Dr. [[Leo Stahl]] geführt.

== Die Zeit 1934 bis 1938 ==
Der Verein bot Fußball, Tennis, Leichtathletik, Jiu Jitsu, Gymnastik und Faustball an. Bei den im Oktober [[1934]] auf dem ehem. Sportplatz [[Karolinenstraße 148]] ausgetragenen Vereinsmeisterschaften nahmen rund 120 Sportlerinnen und Sportler teil. Auf dem Gelände wurden Fußball, Handball und Tennis gespielt und Leichtathletik betrieben. Eine Wellblechhalle wurde mit einer Heizung ausgestattet und stand den Turnern zur Verfügung. Hauptziel des Itus Fürth war es, den jüdischen Jugendlichen trotz der vielen gesellschaftlichen Einschränkungen und Verbote in der Zeit des Nationalsozialismus eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, ein sportliches Kräftemessen und einen gemeinsamen Treffpunkt zu bieten.

Ab [[15. Oktober]] [[1936]] musste sich der Verein in „Jüdischen Sport-Club Fürth“ (JSC Fürth) umbenennen. Ein Jahr später hatte der Verein mit Schwerpunkt auf den Breitensport etwa 600 Mitglieder. Aber auch im (jüdischen) Spitzensport verzeichnete der JSC Fürth große Erfolge. Einige Beispiele: Die Leichtathletikmannschaft war die erfolgreichste bei den bayerischen Meisterschaften 1937, die Handball-Damen wurden im selben Jahr bayerische Meister. Bei den deutschen Meisterschaften im August 1938 in Berlin gewann [[Stefan Rafael]] die Läufe über 100 m, 200 m und 400 m und wurde Zweiter im Diskus werfen.

Nach der sog. „Reichskristallnacht“ am [[9. November]] [[1938]] war ein regulärer Sportbetrieb für jüdische Vereine nicht mehr durchführbar und [[1939]] wurden die meisten jüdischen Organisationen und Vereine aufgelöst, so auch der JSC Fürth am [[31. Juli]] [[1939]].

== Literatur ==
* Udo Sponsel, Helmut Steiner: ''Jüdisches Sportleben in Fürth 1933-1938'', [[Fürther Heimatblätter]] 1996/4, S. 112-122
* W. Schneider: ''Chronik des Jüdischen Turn- und Sportvereins Bar Kochba Nürnberg e. V.'', Nürnberg Dezember 2003 - [http://www.tusbarkochba.de/index.php/chronik?task=download.send&id=2&catid=3&m=0 online abrufbar]
* Grete Ballin: ''Chronik Fürth 1933-1945''. Online abgerufen am 18. März 2021 | 20:58 Uhr - Jüdische Fürther, erstellt von Gisela Naomi Blume – [https://www.juedische-fuerther.de/images/pdf/chronik.pdf online abrufbar]

== Bilder ==
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[[Kategorie:Vereine (ehemals)]]
[[Kategorie:Fiorda]]
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