Adolf Schwammberger: Unterschied zwischen den Versionen

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Dr. ''' Adolf Schwammberger''' (geb. [[17. September]] [[1905]] in [[Nürnberg]]; gest. [[15. Juli]] [[1975]] in [[Fürth]]) war ein bekannter [[Historiker]] sowie [[Stadtheimatpfleger]] der Stadt Fürth. Bedeutung erlangte er vor allem als Gründer und 1. Vorsitzender des Vereins [[Geschichtsverein Fürth| „Alt-Fürth“]] sowie als langjähriger [[Stadtarchivar|Archiv]]- und Museumsdirektor der Stadt Fürth.
Dr. ''' Adolf Schwammberger''' (geb. [[17. September]] [[1905]] in [[Nürnberg]]; gest. [[15. Juli]] [[1975]] in [[Fürth]]) war ein bekannter [[Historiker]] sowie [[Stadtheimatpfleger]] der Stadt Fürth. Bedeutung erlangte er vor allem als Gründer und 1. Vorsitzender des Vereins [[Geschichtsverein Fürth| „Alt-Fürth“]] sowie als langjähriger [[Stadtarchivar|Archiv]]- und Museumsdirektor der Stadt Fürth.


Seit [[2017]] sind neue Erkenntnisse über die Zeit von Schwammberger in [[Thorn]]/Polen bekannt geworden. '''Die Inhalte über diese neuen Erkenntnisse sind hier in diesem Artikel größtenteils noch nicht eingeflossen.'''  
Seit [[2017]] sind neue Erkenntnisse über die Zeit von Schwammberger in [[Toruń]]/Polen (''deutsch:'' Thorn) bekannt geworden. '''Die Inhalte über diese neuen Erkenntnisse sind hier in diesem Artikel größtenteils noch nicht eingeflossen.'''  
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=== Berufliches Wirken in Fürth bis 1939 ===
=== Berufliches Wirken in Fürth bis 1939 ===
Während seiner Zeit als Hilfslehrer engagierte sich Schwammberger bereits für den [[Nationalsozialismus]]. So war er bereits von [[1934]] bis zu seiner Versetzung in die besetzten Ostgebiete Leiter der Gemeindestelle zur nationalen Volkserziehung in Fürth, während er gleichzeitig auch noch Geschäftsführer der Bezirksstelle war. Während dieser Zeit für die nationale Volkserziehung entstand vermutlich auch die Idee zu seinem späteren Buch "[[Fürth von A bis Z]]".<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr 2 / 299, Nationale Volkserziehung, Schreiben Schwammbergers vom 4. Mai 1934</ref>  
Während seiner Zeit als Hilfslehrer engagierte sich Schwammberger bereits für den [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|Nationalsozialismus]]. So war er bereits von [[1934]] bis zu seiner Versetzung in die besetzten Ostgebiete Leiter der Gemeindestelle zur nationalen Volkserziehung in Fürth, während er gleichzeitig auch noch Geschäftsführer der Bezirksstelle war. Während dieser Zeit für die nationale Volkserziehung entstand vermutlich auch die Idee zu seinem späteren Buch "[[Fürth von A bis Z]]".<ref>Stadtarchiv Fürth, AGr 2 / 299, Nationale Volkserziehung, Schreiben Schwammbergers vom 4. Mai 1934</ref>  


Seinen Dienst bei der Stadt Fürth beginnt Schwammberger am [[1. April]] [[1936]] und verlässt somit seine eigentliche Profession, die eines Lehrers an Volksschulen. Er wurde zunächst bei der Stadt Fürth als [[Stadtarchivar]] beschäftigt. Am [[1. Juli]] [[1938]] erfolgte seine Beförderung, verbunden mit der Position des Leiters des neugeschaffenen [[Stadtmuseum|Stadtmuseums]] im ehem. [[Altes Krankenhaus|Krankenhaus]] an der [[Schwabacher Straße]].  
Seinen Dienst bei der Stadt Fürth beginnt Schwammberger am [[1. April]] [[1936]] und verlässt somit seine eigentliche Profession, die eines Lehrers an Volksschulen. Er wurde zunächst bei der Stadt Fürth als [[Stadtarchivar]] beschäftigt. Am [[1. Juli]] [[1938]] erfolgte seine Beförderung, verbunden mit der Position des Leiters des neugeschaffenen [[Stadtmuseum|Stadtmuseums]] im ehem. [[Altes Krankenhaus|Krankenhaus]] an der [[Schwabacher Straße]].  


Das Fehlen eines „historischen Vereins“ empfand er als große Lücke im kulturellen Leben der Stadt. So schrieb er einen offenen Brief an die Fürther Presse, welcher am [[6. Januar]] [[1933]] veröffentlicht wurde. In diesem Brief rief Schwammberger zur Gründung eines Heimat-Vereins auf mit den Worten: ''"280 Vereine gebe es in Fürth, einer Stadt mit 80.000 Einwohnern, aber eben keinen historischen oder Heimat-Verein ... Dabei ist die Fürther Geschichte sehr interessant ... Findet sich wahrhaftig niemand, der hier die Führung übernimmt?"'' - „[[Alt-Fürth]]“ war geboren.<ref>Nordbayerische Zeitung, 6. Januar 1933</ref> Am [[20. Februar]] [[1933]] wurde er zum 1. Vorsitzenden des neuen Vereins gewählt. Seine Amtszeit endete zunächst mit seinem beruflichen Wechsel in die von der deutschen Wehrmacht besetzten Ostgebiete. Er folgte dem bis dahin in Fürth als [[Oberbürgermeister]] eingesetzten [[Franz Jakob]], der wegen diverser Verfehlungen in Fürth nicht mehr "haltbar" war.  
Das Fehlen eines „historischen Vereins“ empfand er als große Lücke im kulturellen Leben der Stadt. So schrieb er einen offenen Brief an die Fürther Presse, welcher am [[6. Januar]] [[1933]] veröffentlicht wurde. In diesem Brief rief Schwammberger zur Gründung eines Heimat-Vereins auf mit den Worten: ''"280 Vereine gebe es in Fürth, einer Stadt mit 80.000 Einwohnern, aber eben keinen historischen oder Heimat-Verein ... Dabei ist die Fürther Geschichte sehr interessant ... Findet sich wahrhaftig niemand, der hier die Führung übernimmt?"'' - „[[Alt-Fürth]]“ war geboren.<ref>Nordbayerische Zeitung, 6. Januar 1933</ref> Am [[20. Februar]] [[1933]] wurde er zum 1. Vorsitzenden des neuen Vereins gewählt. Seine Amtszeit endete zunächst mit seinem beruflichen Wechsel in die von der deutschen [[wikipedia:Wehrmacht|Wehrmacht]] besetzten Ostgebiete. Er folgte dem bis dahin in Fürth als [[Oberbürgermeister]] eingesetzten [[Franz Jakob]], der wegen diverser Verfehlungen in Fürth nicht mehr "haltbar" war.


=== Berufliches Wirken in Thorn bis 1944 ===
=== Berufliches Wirken in Thorn bis 1944 ===
Nach dem [[Wikipedia:Überfall auf Polen|Überfall auf Polen]] im September 1939 wurde [[Wikipedia: Toruń|Thorn]] zusammen mit dem [[Wikipedia:Polnischer Korridor|Polnischen Korridor]] vom [[Wikipedia: Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutschen Reich]] annektiert. Schwammberger war bereits seit dem [[31. Oktober]] [[1939]] in Thorn und verschaffte sich einen Überblick zur Lage vor Ort. Ab dem [[1. April]] [[1940]] wurde Schwammberger in Thorn als Direktor des Städtischen Kulturamtes beschäftigt, am [[1. April]] [[1942]] wurde er - nunmehr als Kulturdezernent - zum Oberverwaltungsrat befördert.<ref>Stadtarchiv Toruń. Allta miasta Toninie 1939 - 1945 Sygn. E 57, Blatt 1</ref> Zu seinen neuen Zuständigkeiten in Thorn gehörten u. a. folgende Bereiche: Stadttheater, Städtisches Orchester, Stadtarchiv und Museum, Bibliothek, Volks- und Musikbücherei, Städtische Bildersammlung, Musikschule und das Sippenamt.<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 1</ref> Im November 1942 wurde Schwammberger zum Kreisschulungsleiter ernannt.<ref>Stadtarchiv Toruń. Allta miasta Toninie 1939 - 1945 Sygn. E 748, Blatt 126</ref> Die Aufgaben des Kreisschulungsleiters der NSDAP waren die Organisation und Durchführung der weltanschaulich-politischen Schulungen im Kreisgebiet, die Betreuung der Kreisschulungsburg und deren Veranstaltungen von Lehrgängen und Wochenendkursen, die Überwachung der fachlichen Schulungen der Verbände sowie die Bildung und Ausrichtung des weltanschaulich-politischen Schulungsreferentenstabes (Schulungsredner).<ref>Organisationshandbuch der NSDAP. Selbstverlag der NSDAP Franz Eher Nachfahren, München 1937, S. 179 ff.</ref>
Nach dem [[Wikipedia:Überfall auf Polen|Überfall auf Polen]] im September 1939 wurde [[Wikipedia: Toruń|Thorn]] zusammen mit dem [[Wikipedia:Polnischer Korridor|Polnischen Korridor]] vom [[wikipedia:NS-Staat|Deutschen Reich]] annektiert. Schwammberger war bereits seit dem [[31. Oktober]] [[1939]] in Thorn und verschaffte sich einen Überblick zur Lage vor Ort. Ab dem [[1. April]] [[1940]] wurde Schwammberger in Thorn als Direktor des Städtischen Kulturamtes beschäftigt, am [[1. April]] [[1942]] wurde er - nunmehr als Kulturdezernent - zum Oberverwaltungsrat befördert.<ref>Stadtarchiv Toruń. Allta miasta Toninie 1939 - 1945 Sygn. E 57, Blatt 1</ref> Zu seinen neuen Zuständigkeiten in Thorn gehörten u. a. folgende Bereiche: Stadttheater, Städtisches Orchester, Stadtarchiv und Museum, Bibliothek, Volks- und Musikbücherei, Städtische Bildersammlung, Musikschule und das Sippenamt.<ref>Stadtarchiv Fürth, Personalakte Adolf Schwammberger, Band 1</ref> Im November 1942 wurde Schwammberger zum Kreisschulungsleiter ernannt.<ref>Stadtarchiv Toruń. Allta miasta Toninie 1939 - 1945 Sygn. E 748, Blatt 126</ref> Die Aufgaben des Kreisschulungsleiters der NSDAP waren die Organisation und Durchführung der weltanschaulich-politischen Schulungen im Kreisgebiet, die Betreuung der Kreisschulungsburg und deren Veranstaltungen von Lehrgängen und Wochenendkursen, die Überwachung der fachlichen Schulungen der Verbände sowie die Bildung und Ausrichtung des weltanschaulich-politischen Schulungsreferentenstabes (Schulungsredner).<ref>Organisationshandbuch der NSDAP. Selbstverlag der NSDAP Franz Eher Nachfahren, München 1937, S. 179 ff.</ref>
[[Datei:Thorner Katharinchen Skript 0575.jpg|miniatur|links|Handschriftliches Skript des Märchenspiels Thorner Kathrinchen von Dr. Schwammberger]]
[[Datei:Thorner Katharinchen Skript 0575.jpg|miniatur|links|Handschriftliches Skript des Märchenspiels Thorner Kathrinchen von Dr. Schwammberger]]
[[Datei:Litzmannstadter Zeitung 1944 kw II Nr 170 Seite 3.jpg|miniatur|rechts|Uraufführung "Thorner Kathrinchen", 1944]]
[[Datei:Litzmannstadter Zeitung 1944 kw II Nr 170 Seite 3.jpg|miniatur|rechts|Uraufführung "Thorner Kathrinchen", 1944]]
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