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So beschloss wohl Jean Voigt, sich in Zirndorf niederzulassen. Er stellte im August 1919 ein Baugesuch für ein Einfamilienhaus mit der Bitte um Gewährung eines gemeindlichen Zuschusses. Der Bauplan wurde ohne Änderungen genehmigt, die erbetene Gewährung der Überkosten jedoch abgewiesen.<ref>Stadtarchiv Zirndorf, Fach 33/17, Sitzungs-Protokollbuch des Stadtmagistrats Zirndorf 1. Mai 1916 - 25. Mai 1921 (lt. Mitteilung von Klaus Übler)</ref> Das neu erbaute Wohnhaus erhielt die Hausnummer 448, es war eines der letzten Zirndorfer Anwesen mit einer laufenden Hausnummer. Am 1. Oktober 1920 zog er mit seiner Familie nach Zirndorf.<ref name="FB Jean Voigt"/>
 
So beschloss wohl Jean Voigt, sich in Zirndorf niederzulassen. Er stellte im August 1919 ein Baugesuch für ein Einfamilienhaus mit der Bitte um Gewährung eines gemeindlichen Zuschusses. Der Bauplan wurde ohne Änderungen genehmigt, die erbetene Gewährung der Überkosten jedoch abgewiesen.<ref>Stadtarchiv Zirndorf, Fach 33/17, Sitzungs-Protokollbuch des Stadtmagistrats Zirndorf 1. Mai 1916 - 25. Mai 1921 (lt. Mitteilung von Klaus Übler)</ref> Das neu erbaute Wohnhaus erhielt die Hausnummer 448, es war eines der letzten Zirndorfer Anwesen mit einer laufenden Hausnummer. Am 1. Oktober 1920 zog er mit seiner Familie nach Zirndorf.<ref name="FB Jean Voigt"/>
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Voigt war weiter bei der Planung und Errichtung öffentlicher Bauten in Zirndorf beteiligt; so überarbeitete er 1925 den vom nunmehr Nürnberger Stadtrat Dr. [[Ludwig Wagner]] stammenden Entwurf für das Knabenschulhaus mit Turnhalle in der Mühlstraße (heute Grundschule 1 Zirndorf, Mühlstraße 14), auch wurde er bei der Vergabe der Bauarbeiten als Sachverständiger zugezogen.<ref>Stadtarchiv Zirndorf, Fach 33/17, Sitzungs-Protokollbuch des Stadtmagistrats Zirndorf 12. März 1924 – 23. September 1925 (lt. Mitteilung von Klaus Übler)</ref> Im gleichen Jahr bezog die Ortskrankenkasse Zirndorf in der Schützenstraße ihr neu erbautes Verwaltungsgebäude, dessen als wohlgelungen gelobter Entwurf von Jean Voigt stammte.<ref>Nordbayerische Zeitung vom 14. Oktober 1925 (lt. Mitteilung von Klaus Übler)</ref> 1928 bearbeitete Voigt u. a. die Planung für die Verlegung des Zirndorfer Flussbades und lieferte einen Entwurf für ein neues Gendarmeriegebäude.
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Da sich die städtischen Aufgaben und privaten Aufträge kontinuierlich fortsetzten, war es nur folgerichtig, dass sein Sohn Hans (geb. 31. Mai 1908 in Fürth) im Architekturbüro mitarbeitete. Um 1930 eröffneten Jean und Hans Voigt in der Fürther Königswarterstraße 40 – im Haus der Witwe des Baumeisters [[Johann Gran, geb. 1846|Johann Gran]] – ihr „Büro für Hochbau und Raumkunst“. Als Hans Voigt 1935 in Fürth die Veterinärarzttochter Agnes Hildegard Brechtel (geb. 7. Dezember 1910 in Cadolzburg) heiratete, zog das Büro um in die Moststraße. Das Fürther Büro gaben sie um 1937 auf, nachdem der Sohn Hans sein neues Einfamilienhaus in Zirndorf, Altfeldstraße 3 – direkt neben dem Haus des Vaters gelegen – bezog.
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Das Architekturbüro Voigt entwarf 1934 auch das Zirndorfer Rathaus in der Fürther Straße 8. Für diesen Zweck war der Umbau eines Bestandsgebäudes vorgesehen und zunächst von der Stadt das Landbauamt mit der Erstellung von Entwürfen beauftragt worden. Jean und Hans Voigt boten dennoch an, für das Vorprojekt auf eigene Kosten einen unverbindlichen Entwurf zu erarbeiten, was ihnen vom Stadtrat zugebilligt wurde. Ihr präsentierter Vorentwurf fand allgemeine Beachtung und Anerkennung, weil sie den Umbau bautechnisch und räumlich sehr glücklich lösten. Daraufhin wurden auch die Architekten Voigt mit der weiteren Ausarbeitung des Projektes betraut.<ref>Stadtarchiv Zirndorf, Fach 34/21, Sitzungsniederschriften 1930 – 1935 (lt. Mitteilung von Klaus Übler)</ref>
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In seinen letzten Lebensjahren litt Jean Voigt an „Nerven- und Gemütskrankheit“ sowie an Schwerhörigkeit. Er war Witwer, sein Sohn Hans befand sich in sowjetischer Kriegsgefangenschaft, nur seine berufstätige Tochter Maria Voigt (geb. 26. März 1906 in Deberndorf) wohnte bei ihm. Im Alter von 67 Jahren beging er in seinem Haus am 14. März 1947 Selbstmord.<ref>Stadtarchiv Zirndorf, Bericht der Stadtpolizei Zirndorf vom 15. März 1947, Gesell, Hauptw. d. Schutzpol. (lt. Mitteilung von Klaus Übler)</ref>
    
== Adressen ==
 
== Adressen ==
23.062

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