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Voigt war durchgehend bis Jahresende 1910 bei Egerer in Arbeit, dann – am 16. Januar 1911 – machte er sich als Architekt selbstständig. Die Spiegelfabrik [[Seligman Bendit & Söhne]] war sein wichtigster Auftraggeber, für die er sein wohl bekanntestes Werk schuf: das heute denkmalgeschützte Schleif- und Polierwerk, die „Glasschleif“, in [[wikipedia:Marktredwitz|Marktredwitz]].<ref>Michael Müller: Die Marktredwitzer Glashütte der Firma Seligman Bendit & Söhne, S. 26 f., Beitrag im Blog Fürther Freiheit (2012) - [https://www.fuerther-freiheit.info/wp-content/uploads/2012/10/2012-10-03_glashuette-seligman-bendit.pdf online]</ref>
 
Voigt war durchgehend bis Jahresende 1910 bei Egerer in Arbeit, dann – am 16. Januar 1911 – machte er sich als Architekt selbstständig. Die Spiegelfabrik [[Seligman Bendit & Söhne]] war sein wichtigster Auftraggeber, für die er sein wohl bekanntestes Werk schuf: das heute denkmalgeschützte Schleif- und Polierwerk, die „Glasschleif“, in [[wikipedia:Marktredwitz|Marktredwitz]].<ref>Michael Müller: Die Marktredwitzer Glashütte der Firma Seligman Bendit & Söhne, S. 26 f., Beitrag im Blog Fürther Freiheit (2012) - [https://www.fuerther-freiheit.info/wp-content/uploads/2012/10/2012-10-03_glashuette-seligman-bendit.pdf online]</ref>
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Bereits kurz nach der Stadterhebung Zirndorfs war Voigt für den örtlichen Kleinkinderschulverein tätig. Er fertigte 1912 den Entwurf und übernahm im Folgejahr auch die Bauleitung für das Heim der Kleinkinderschule in der Mühlstraße<ref>Allgemeine Rundschau vom 3. November 1913 (lt. Mitteilung von Klaus Übler)</ref> (heute ev.-luth. Kindertagesstätte Mühlstraße 16, baulich erheblich verändert). Auch wurde er vom Stadtmagistrat Zirndorf mit der Ausarbeitung eines Projektes zur Erneuerung des Oberasbacher Stegs (im Zuge der Volkhardstraße) betraut.
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Bereits kurz nach der Stadterhebung Zirndorfs war Voigt für den örtlichen Kleinkinderschulverein tätig. Er fertigte 1912 den Entwurf und übernahm im Folgejahr auch die Bauleitung für das Heim der Kleinkinderschule in der Mühlstraße<ref>Allgemeine Rundschau vom 3. November 1913 (lt. Mitteilung von Klaus Übler)</ref> (heute ev.-luth. Kindertagesstätte Mühlstraße 16, baulich erheblich verändert). Auch wurde er vom Stadtmagistrat Zirndorf mit der Ausarbeitung eines Projektes zur Erneuerung des Oberasbacher Stegs (im Zuge der Volkhardtstraße) betraut.
    
Der  [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] unterbrach die berufliche Entwicklung von Voigt. Im Rahmen der Mobilmachung musste er am 8. August 1914 zum Ersatzbataillon des  k. b. Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 7 einrücken. Zwar wurde der Gefreite der Landwehr Voigt am 4. März 1915 als „z. Zt. feld- und garnisonsdienstunf.“ entlassen, wurde aber am 21. November 1916 erneut einberufen, diesmal zum Technischen Betriebsbataillon Ingolstadt zur Verwendung in der Geschützgießerei. Man beförderte ihn am 1. Oktober 1918 zum Unteroffizier, dann wurde er am 10. Dezember 1918 zum Ersatzbataillon des 13. Infanterie-Regiments Ingolstadt versetzt und von dort schließlich am 31. März 1919 nach Fürth entlassen.<ref name=„Kriegsstammrollen“/>
 
Der  [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] unterbrach die berufliche Entwicklung von Voigt. Im Rahmen der Mobilmachung musste er am 8. August 1914 zum Ersatzbataillon des  k. b. Landwehr-Infanterie-Regiments Nr. 7 einrücken. Zwar wurde der Gefreite der Landwehr Voigt am 4. März 1915 als „z. Zt. feld- und garnisonsdienstunf.“ entlassen, wurde aber am 21. November 1916 erneut einberufen, diesmal zum Technischen Betriebsbataillon Ingolstadt zur Verwendung in der Geschützgießerei. Man beförderte ihn am 1. Oktober 1918 zum Unteroffizier, dann wurde er am 10. Dezember 1918 zum Ersatzbataillon des 13. Infanterie-Regiments Ingolstadt versetzt und von dort schließlich am 31. März 1919 nach Fürth entlassen.<ref name=„Kriegsstammrollen“/>
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So beschloss wohl Jean Voigt, sich in Zirndorf niederzulassen. Er stellte im August 1919 ein Baugesuch für ein Einfamilienhaus mit der Bitte um Gewährung eines gemeindlichen Zuschusses. Der Bauplan wurde ohne Änderungen genehmigt, die erbetene Gewährung der Überkosten jedoch abgewiesen.<ref>Stadtarchiv Zirndorf, Fach 33/17, Sitzungs-Protokollbuch des Stadtmagistrats Zirndorf 1. Mai 1916 - 25. Mai 1921 (lt. Mitteilung von Klaus Übler)</ref> Das neu erbaute Wohnhaus erhielt die Hausnummer 448, es war eines der letzten Zirndorfer Anwesen mit einer laufenden Hausnummer. Am 1. Oktober 1920 zog er mit seiner Familie nach Zirndorf.<ref name="FB Jean Voigt"/>
 
So beschloss wohl Jean Voigt, sich in Zirndorf niederzulassen. Er stellte im August 1919 ein Baugesuch für ein Einfamilienhaus mit der Bitte um Gewährung eines gemeindlichen Zuschusses. Der Bauplan wurde ohne Änderungen genehmigt, die erbetene Gewährung der Überkosten jedoch abgewiesen.<ref>Stadtarchiv Zirndorf, Fach 33/17, Sitzungs-Protokollbuch des Stadtmagistrats Zirndorf 1. Mai 1916 - 25. Mai 1921 (lt. Mitteilung von Klaus Übler)</ref> Das neu erbaute Wohnhaus erhielt die Hausnummer 448, es war eines der letzten Zirndorfer Anwesen mit einer laufenden Hausnummer. Am 1. Oktober 1920 zog er mit seiner Familie nach Zirndorf.<ref name="FB Jean Voigt"/>
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Voigt war weiter bei der Planung und Errichtung öffentlicher Bauten in Zirndorf beteiligt; so überarbeitete er 1925 den vom nunmehr Nürnberger Stadtrat Dr. [[Ludwig Wagner]] stammenden Entwurf für das Knabenschulhaus mit Turnhalle in der Mühlstraße (heute Grundschule 1 Zirndorf, Mühlstraße 14), auch wurde er bei der Vergabe der Bauarbeiten als Sachverständiger zugezogen.<ref>Stadtarchiv Zirndorf, Fach 33/17, Sitzungs-Protokollbuch des Stadtmagistrats Zirndorf 12. März 1924 – 23. September 1925 (lt. Mitteilung von Klaus Übler)</ref> Im gleichen Jahr bezog die Ortskrankenkasse Zirndorf in der Schützenstraße ihr neu erbautes Verwaltungsgebäude, dessen als wohlgelungen gelobter Entwurf von Jean Voigt stammte.<ref>Nordbayerische Zeitung vom 14. Oktober 1925 (lt. Mitteilung von Klaus Übler)</ref> 1928 bearbeitete Voigt u. a. die Planung für die Verlegung des Zirndorfer Flussbades und lieferte einen Entwurf für ein neues Gendarmeriegebäude.
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Voigt war weiter bei der Planung und Errichtung öffentlicher Bauten in Zirndorf beteiligt; so überarbeitete er 1925 den vom nunmehr Nürnberger Stadtrat Dr. [[Ludwig Wagner]] stammenden Entwurf für das Knabenschulhaus mit Turnhalle in der Mühlstraße (heute Grundschule 1 Zirndorf, Mühlstraße 14), auch wurde er bei der Vergabe der Bauarbeiten als Sachverständiger zugezogen.<ref>Stadtarchiv Zirndorf, Fach 33/17, Sitzungs-Protokollbuch des Stadtmagistrats Zirndorf 12. März 1924 – 23. September 1925 (lt. Mitteilung von Klaus Übler)</ref> Im gleichen Jahr bezog die Ortskrankenkasse Zirndorf in der Schützenstraße 43 ihr neu erbautes Verwaltungsgebäude, dessen als wohlgelungen gelobter Entwurf von Jean Voigt stammte.<ref>Nordbayerische Zeitung vom 14. Oktober 1925 (lt. Mitteilung von Klaus Übler)</ref> 1928 bearbeitete Voigt u. a. die Planung für die Verlegung des Zirndorfer Flussbades und lieferte einen Entwurf für ein neues Gendarmeriegebäude.
    
Da sich die städtischen Aufgaben und privaten Aufträge kontinuierlich fortsetzten, war es nur folgerichtig, dass sein Sohn Hans (geb. 31. Mai 1908 in Fürth) im Architekturbüro mitarbeitete. Um 1930 eröffneten Jean und Hans Voigt in der Fürther Königswarterstraße 40 – im Haus der Witwe des Baumeisters [[Johann Gran, geb. 1846|Johann Gran]] – ihr „Büro für Hochbau und Raumkunst“. Als Hans Voigt 1935 in Fürth die Veterinärarzttochter Agnes Hildegard Brechtel (geb. 7. Dezember 1910 in Cadolzburg) heiratete, zog das Büro um in die Moststraße. Das Fürther Büro gaben sie um 1937 auf, nachdem der Sohn Hans sein neues Einfamilienhaus in Zirndorf, Altfeldstraße 3 – direkt neben dem Haus des Vaters gelegen – bezog.
 
Da sich die städtischen Aufgaben und privaten Aufträge kontinuierlich fortsetzten, war es nur folgerichtig, dass sein Sohn Hans (geb. 31. Mai 1908 in Fürth) im Architekturbüro mitarbeitete. Um 1930 eröffneten Jean und Hans Voigt in der Fürther Königswarterstraße 40 – im Haus der Witwe des Baumeisters [[Johann Gran, geb. 1846|Johann Gran]] – ihr „Büro für Hochbau und Raumkunst“. Als Hans Voigt 1935 in Fürth die Veterinärarzttochter Agnes Hildegard Brechtel (geb. 7. Dezember 1910 in Cadolzburg) heiratete, zog das Büro um in die Moststraße. Das Fürther Büro gaben sie um 1937 auf, nachdem der Sohn Hans sein neues Einfamilienhaus in Zirndorf, Altfeldstraße 3 – direkt neben dem Haus des Vaters gelegen – bezog.
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