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==Zeitzeugenbericht==
 
==Zeitzeugenbericht==
1956 kam ich mit 8 Jahren nach einem herzhaften Sprung in einen Flaschenboden mit gemeinen Glasspitzen im Bucher Landgraben bei Stadeln bei dem alle Sehnen in der Fußsohle  durchtrennt wurden ins [[Kinderspital]] in die Theresienstraße. Bei der Anmeldung im EG war so ein intensiver Küchenduft, der zeigte, die Küche ist nicht weit. Es war wirklich ein sehr überschaubares, kleines Spital. Über die schmale Treppe kam man im 1. und  2. Stock in einen größeren Raum mit ca. 8 Betten für Jungs mit einem Zugang zu den daneben befindlichen großen Mädchen Saal mit auch 8-10 Betten. Zwischen beiden Abteilungen war eine große Glasscheibe in der Trennwand wie auf der Postkarte von 1942 unter „Bilder“ gut ersichtlich ist.
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1956 kam ich mit 8 Jahren nach einem herzhaften Sprung in einen Flaschenboden mit gemeinen Glasspitzen im [[Bucher Landgraben]] bei Stadeln bei dem alle Sehnen in der Fußsohle  durchtrennt wurden ins [[Kinderspital]] in die Theresienstraße. Bei der Anmeldung im EG war so ein intensiver Küchenduft, der zeigte, die Küche ist nicht weit. Es war wirklich ein sehr überschaubares, kleines Spital. Über die schmale Treppe kam man im 1. und  2. Stock in einen größeren Raum mit ca. 8 Betten für Jungs mit einem Zugang zu den daneben befindlichen großen Mädchen Saal mit auch 8-10 Betten. Zwischen beiden Abteilungen war eine große Glasscheibe in der Trennwand wie auf der Postkarte von 1942 unter „Bilder“ gut ersichtlich ist.
 
In den großen Krankensaal mit 3 Fenster zur Theresienstraße hin wurde ich an der Glaswand zu den Mädchen einquartiert. Auf der anderen Schmalseite meines Krankenraumes ging es direkt in einen Raum mit WC und einer Wanne.  Das baden der nicht gehfähigen Kinder ging in der Weise von sich, indem sie im Bett ausgezogen wurden und splitterfasernackt unter den Gejohle der Zimmernachbarn in das Badezimmer getragen wurde. Dass auch manche Mädchen im Nebenraum durch das große Trennfenster dies mitbekamen, machte es für uns „Betroffenen“ noch peinlicher (ein Königreich für einen Armbruch…).  Das Grundgesetz war eben noch blutjung,  der Artikel 1 noch nicht so bekannt und wir waren eigentlich noch keine richtigen Menschen,  nur Kinder…
 
In den großen Krankensaal mit 3 Fenster zur Theresienstraße hin wurde ich an der Glaswand zu den Mädchen einquartiert. Auf der anderen Schmalseite meines Krankenraumes ging es direkt in einen Raum mit WC und einer Wanne.  Das baden der nicht gehfähigen Kinder ging in der Weise von sich, indem sie im Bett ausgezogen wurden und splitterfasernackt unter den Gejohle der Zimmernachbarn in das Badezimmer getragen wurde. Dass auch manche Mädchen im Nebenraum durch das große Trennfenster dies mitbekamen, machte es für uns „Betroffenen“ noch peinlicher (ein Königreich für einen Armbruch…).  Das Grundgesetz war eben noch blutjung,  der Artikel 1 noch nicht so bekannt und wir waren eigentlich noch keine richtigen Menschen,  nur Kinder…
 
Es gab einige Isolierzimmer für an Scharlach und Masern erkrankte Kinder (darunter meine Frau mit 4 Jahre 1951), da diese Krankheiten noch zahlreich im Stadtgebiet auftraten. Von den Schwestern wurde jeder Abend mit einem gemeinsamen Lied wo alle mitsangen wie „Der Mond ist aufgegangen…“  abgeschlossen und die Nachtruhe folgte. Was für mich heute noch an die schönen Momente im alten Kinderspital erinnert, die es auch gab……
 
Es gab einige Isolierzimmer für an Scharlach und Masern erkrankte Kinder (darunter meine Frau mit 4 Jahre 1951), da diese Krankheiten noch zahlreich im Stadtgebiet auftraten. Von den Schwestern wurde jeder Abend mit einem gemeinsamen Lied wo alle mitsangen wie „Der Mond ist aufgegangen…“  abgeschlossen und die Nachtruhe folgte. Was für mich heute noch an die schönen Momente im alten Kinderspital erinnert, die es auch gab……
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