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→‎Eduard Bürklein vs. Friedrich Bürklein: Persönliche Wertungen entfernt - Enzyklopädischen Charakter wieder hergestellt
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== Eduard Bürklein vs. Friedrich Bürklein ==
 
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[[Datei:Rathausplan1.jpg|miniatur|rechts|Bauplan von Eduard Bürklein, April 1837]]
 
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Über die Frage, wer das Rathaus in der [[Königstraße 88; Königstraße 86|Königstraße 88]] gebaut hat, ist Mitte der 2000er Jahre ein Heimatforscherstreit entbrannt. Die Frage lautet: War [[Eduard Bürklein]] der Baumeister des Fürther Rathauses oder sein drei Jahre älterer Bruder [[Friedrich Bürklein]]? Die Irritation entsteht dadurch, dass die Baupläne, mit denen der Wettbewerb des Fürther [[Magistrat]]s gewonnen wurde, von [[Eduard Bürklein]] im Erstentwurf unterschrieben sind, auch wenn im Anschluss die Bauleitung von Beginn an [[Friedrich Bürklein]] übernahm und Eduard selbst seinen älteren Bruder als Urheber bezeichnete (s. u.).  
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Über die Frage, wer das Rathaus in der [[Königstraße 88; Königstraße 86|Königstraße 88]] gebaut hat, ist Mitte der 2000er Jahre ein Heimatforscherstreit entbrannt. Die Frage lautet: War [[Eduard Bürklein]] der Baumeister des Fürther Rathauses oder sein drei Jahre älterer Bruder [[Friedrich Bürklein]]? Die Irritation entstand dadurch, dass die Baupläne, mit denen der Wettbewerb des Fürther [[Magistrat]]s gewonnen wurde, von [[Eduard Bürklein]] im Erstentwurf unterschrieben sind, auch wenn im Anschluss die Bauleitung von Beginn an [[Friedrich Bürklein]] übernahm und Eduard selbst seinen älteren Bruder als Urheber bezeichnete.
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[[Datei:Hinweis Schild Rathaus Bürklein 2016.jpg|miniatur|rechts|Hinweisschild am Rathaus über den Erbauer, 2016]]
 
[[Datei:Hinweis Schild Rathaus Bürklein 2016.jpg|miniatur|rechts|Hinweisschild am Rathaus über den Erbauer, 2016]]
Ein paar Hinweise diesbezüglich befinden sich an verschiedenen Stellen der Stadt. Auf der städtischen Erläuterungstafel am Rathaus neben dem Haupteingang steht (Stand 2016): "''Rathaus 1840 - 1850 nach Plänen Eduard Bürklein, einem Schüler Friedrich von Gärtners, im romantischen Klassizismus erbaut.''" Ausführlichere Informationen befinden sich u. a. auch in der [[U-Bahnhof Rathaus|U-Bahnstation Rathaus]]. Hier hängen einige Schautafeln, unter anderem auch über den Bau des Rathauses und dessen Erbauer. Auf der Schautafel kann über den Erbauer folgendes gelesen werden: "''Der klassizistische Bau mit seinen typischen Rundbogenfenstern orientiert sich an den königlichen Bauten in München. Pate stand der Münchener Architekt Friedrich von Gärtner, dessen Schüler Eduard und Friedrich Bürklein ganz im Stil ihres Lehrers den Fürther Rathausbau entworfen bzw. geleitet haben.''“ (wohl von der seinerzeitigen Stadtheimatpflegerin Barbara Ohm, die ihre ursprüngliche Meinung nicht aufgeben will).
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Ein paar Hinweise diesbezüglich befinden sich an verschiedenen Stellen der Stadt. Auf der städtischen Erläuterungstafel am Rathaus neben dem Haupteingang steht (Stand 2016): "''Rathaus 1840 - 1850 nach Plänen Eduard Bürklein, einem Schüler Friedrich von Gärtners, im romantischen Klassizismus erbaut.''" Ausführlichere Informationen befinden sich u. a. auch in der [[U-Bahnhof Rathaus|U-Bahnstation Rathaus]]. Hier befinden sich einige Schautafeln, unter anderem auch über den Bau des Rathauses und dessen Erbauer. Auf der Schautafel kann über den Erbauer folgendes gelesen werden: "''Der klassizistische Bau mit seinen typischen Rundbogenfenstern orientiert sich an den königlichen Bauten in München. Pate stand der Münchener Architekt Friedrich von Gärtner, dessen Schüler Eduard und Friedrich Bürklein ganz im Stil ihres Lehrers den Fürther Rathausbau entworfen bzw. geleitet haben.''“
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Einen weiteren öffentlichen Hinweis über die Baumeister findet man in der [[Südstadt]]. Als in der [[Südstadt]] [[1946]] die [[Bürkleinstraße]] nach den vermeintlichen Erbauern benannt wurde, wurde später zusätzlich am Straßenschild der Hinweis angebracht: "''Friedrich Bürklein, Eduard Bürklein, Erbauer des Fürther Rathauses''". Während also am Rathaus noch [[Eduard Bürklein]] als alleiniger Erbauer des Rathauses tituliert wird, ist in der [[U-Bahnhof Rathaus|U-Bahnstation]] und am Straßenschild von beiden Brüdern plötzlich die Rede. Ein letzter - wenn auch nicht ganz so öffentlich zugänglicher - Hinweis befindet sich im Technischen Rathaus. Vor dem Amt der Unteren Denkmalschutzbehörde befindet sich eine Tafel, in der im Gegensatz zu den anderen Tafeln nun plötzlich von dem alleinigen Erbauer [[Friedrich Bürklein]] die Rede ist.  
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Einen weiteren öffentlichen Hinweis über die Baumeister findet man in der [[Südstadt]]. Als in der [[Südstadt]] [[1946]] die [[Bürkleinstraße]] nach den vermeintlichen Erbauern benannt wurde, wurde später zusätzlich am Straßenschild der Hinweis angebracht: "''Friedrich Bürklein, Eduard Bürklein, Erbauer des Fürther Rathauses''". Während also am Rathaus noch [[Eduard Bürklein]] als alleiniger Erbauer des Rathauses tituliert wurde, ist in der [[U-Bahnhof Rathaus|U-Bahnstation]] und am Straßenschild von beiden Brüdern plötzlich die Rede. Ein letzter - wenn auch nicht ganz so öffentlich zugänglicher - Hinweis befindet sich im Technischen Rathaus. Vor dem Amt der Unteren Denkmalschutzbehörde befindet sich eine Tafel, in der im Gegensatz zu den anderen Tafeln nun plötzlich von dem alleinigen Erbauer [[Friedrich Bürklein]] die Rede ist.  
    
[[Datei:U-Bahn Rathaus Hinweis Bürklein.jpg|miniatur|rechts|Hinweisschild U-Bahnhof Rathaus]]
 
[[Datei:U-Bahn Rathaus Hinweis Bürklein.jpg|miniatur|rechts|Hinweisschild U-Bahnhof Rathaus]]
Die Fürther Historikerin [[Barbara Ohm]] unterstützt die These, dass [[Eduard Bürklein]] der eigentliche Planer des Rathauses ist und nicht [[Friedrich Bürklein]]. Sie schreibt in ihrem [[2007]] erschienenen Buch über die Stadtgeschichte Fürths: "''Aber auf der Fahrt machte Bäumen zufällig Bekanntschaft mit Friedrich von Gärtner, der im selben Gasthaus übernachtete und ihm Hilfe versprach. Dieser Kontakt wurde entscheidend für den weiteren Verlauf der Rathausgeschichte, denn Gärtner setzte einen der Wettbewerbspläne, den des Architekten Eduard Bürklein, bei Ludwig I. durch. Am 11. Mai 1838 wurden die von (Eduard) Bürklein signierten Pläne vom Magistrat angenommen und bald darauf, am 8. Juni 1838, vom König genehmigt. Als es an die Bauausführung ging, schickte Gärtner Friedrich Bürklein, den älteren Bruder von Eduard, der in seinem Büro arbeitete, als Bauleiter nach Fürth.''"<ref>Barbara Ohm: Fürth. Geschichte der Stadt. Fürth, 2007, S. 167</ref> Außerdem führt Frau Ohm irrigerweise weiter auf "Friedrich Bürklein arbeitete mit den Plänen seines Bruders und führte die während des Baus notwendigen Veränderungen dieser Pläne aus." Tatsache ist und nach den Archivakten urkundlich belegt, dass Friedrich Bürklein laufend Pläne fertigte - speziell für den Ostteil, um den Wünschen des Stadtmagistrats für die innere Einrichtung zu entsprechen. Im Ostteil sollte im Dachgeschoss auch ein Getreideboden aufgenommen werden. Vom Einbau von Gefängnisräumen riet Bürklein ab. Zellen wurden dann im Hof-Rückgebäude eingerichtet. Dort auch zwei kleine Wohnungen für die Kutscher der städtischen Wagen.   
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Die Fürther Historikerin [[Barbara Ohm]] unterstützt die These, dass [[Eduard Bürklein]] der eigentliche Planer des Rathauses ist und nicht [[Friedrich Bürklein]]. Sie schrieb in ihrem [[2007]] erschienenen Buch über die Stadtgeschichte Fürths: "''Aber auf der Fahrt machte Bäumen zufällig Bekanntschaft mit Friedrich von Gärtner, der im selben Gasthaus übernachtete und ihm Hilfe versprach. Dieser Kontakt wurde entscheidend für den weiteren Verlauf der Rathausgeschichte, denn Gärtner setzte einen der Wettbewerbspläne, den des Architekten Eduard Bürklein, bei Ludwig I. durch. Am 11. Mai 1838 wurden die von (Eduard) Bürklein signierten Pläne vom Magistrat angenommen und bald darauf, am 8. Juni 1838, vom König genehmigt. Als es an die Bauausführung ging, schickte Gärtner Friedrich Bürklein, den älteren Bruder von Eduard, der in seinem Büro arbeitete, als Bauleiter nach Fürth.''"<ref>Barbara Ohm: Fürth. Geschichte der Stadt. Fürth, 2007, S. 167</ref> Außerdem führte Frau Ohm weiter auf: "Friedrich Bürklein arbeitete mit den Plänen seines Bruders und führte die während des Baus notwendigen Veränderungen dieser Pläne aus" um den Wünschen des Stadtmagistrats für die innere Einrichtung zu entsprechen. Im Ostteil sollten demnach im Dachgeschoss auch ein Getreideboden aufgenommen werden. Von einem Einbau von Gefängnisräumen riet Bürklein ab. Zellen wurden dann lediglich im Hof-Rückgebäude eingerichtet. Dort wurden auch zwei kleine Wohnungen für die Kutscher der städtischen Wagen errichtet.   
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Die östliche Fassade mit dem Turm liegt an der Brandenburger Straße. Diese Ostseite des Rathauses von der Königstraße bis zum Kohlenmarkt hat an sich drei Zugänge. Der eine an der Ecke zur Königstraße ist jedoch stets geschlossen, weil dahinter der Dienstraum des Hausmeisters liegt. Dieser ist zugänglich von der Eingangshalle der Königstraße (Haus-Nummer 88). Der zweite Zugang, das Tor zum Rathaushof, ist meist geschlossen, weil es nun zum Hof eine neue Verbindung von der Ludwig-Erhard-Straße gibt. Das große Tor enthält eine kleinere Türe, nach der man auf gefliesten Böden zu Aufgängen ins Hochparterre kommt. Der dritte Zugang außen an der Ecke zur Ludwig-Erhard-Straße führt in das Kriminalmuseum. Eine Halle, die ursprünglich den Zweck hatte, die nicht eingelösten Pfänder der dortigen Pfandanstalt zu versteigern, hat keine eigene Nummer.  widerspricht Den Thesen von Frau Ohm widerspricht Frank im Jahr [[2000]] und unterstreicht seine Aussage [[2005]] mit einer schriftlichen Ausführung: "''Wer ist denn nun der Architekt bzw. Erbauer des Fürther Rathauses?''" Peter Frank weist in seinen Ausführungen nach, dass der Erbauer des Rathauses seiner Meinung nach nur [[Friedrich Bürklein]] alleine gewesen sein kann. Die These von Frau Ohm, Friedrich B. sei nur der Bauleiter gewesen, geht fehl, so Peter Frank. In der Literatur wird stets Friedrich Bürklein als Planfertiger und oberster Bauleiter genannt. Dass von ihm die Pläne stammen und der erstmalige Entwurf ist unbestritten und auch vom Bruder Eduard bestätigt worden.<ref>Peter Frank: Wer ist denn nun der Architekt bzw. Erbauer des Fürther Rathauses?; Homepage Dr. Alexander Mayer, abgerufen am 20. März 2016 | 23.57 Uhr -  [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/gastbeitraege-frank-03.pdf online abrufbar]</ref>  
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Dieser These von Frau Ohm widerspricht Frank im Jahr [[2000]] und unterstreicht seine Aussage [[2005]] mit einer schriftlichen Ausführung: "''Wer ist denn nun der Architekt bzw. Erbauer des Fürther Rathauses?''" Peter Frank weist in seinen Ausführungen nach, dass der Erbauer des Rathauses seiner Meinung nach nur [[Friedrich Bürklein]] alleine gewesen sein kann. Die These von Frau Ohm, Friedrich B. sei nur der Bauleiter gewesen, geht fehl, so Peter Frank. In der Literatur wird stets Friedrich Bürklein als Planfertiger und oberster Bauleiter genannt. Dass von ihm die Pläne stammen und der erstmalige Entwurf ist unbestritten und auch vom Bruder Eduard bestätigt worden.<ref>Peter Frank: Wer ist denn nun der Architekt bzw. Erbauer des Fürther Rathauses?; Homepage Dr. Alexander Mayer, abgerufen am 20. März 2016 | 23.57 Uhr -  [http://www.dr-alexander-mayer.de/downloads/gastbeitraege-frank-03.pdf online abrufbar]</ref>  
    
Als Beleg hierfür führt er an:
 
Als Beleg hierfür führt er an:
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