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Es ist anzunehmen, dass er um diese Zeit bereits überschuldet war und in Zahlungsschwierigkeiten steckte. Er selbst beantragte dann ein Konkursverfahren, in dem schließlich das Königl. Bayer. Bezirksgericht den gerichtlichen Zwangsverkauf seines Vermögens am 4. März 1870 öffentlich bekannt gab. Nach dem gerichtlich ermittelten Inventar bestand das Aktivvermögen aus 20.213 f., welches im Wesentlichen aus dem Wohnhaus Lerchenstraße 14 resultierte, die Passiva beliefen sich auf 32.005 f., davon waren 18.572 f. Hypothekenschulden.  Die Versteigerung des Anwesen führte der kgl. Notar Dr. [[Ignaz Ortenau|Ortenau]] durch. Nachdem der Versteigerungstermin vom 30. August 1870<ref>Bekanntmachung von Notar Dr. Ortenau vom 29. Juli 1870 im Fürther Tagblatt vom 2. August 1870</ref> kein Ergebnis zeitigte, setzte Dr. Ortenau einen neuen Termin für den 14. April 1871 an, bei dem der Schätzwert unberücksichtigt blieb. Als neuen Eigentümer des Anwesens weist das Adressbuch von 1872 den Wirt Johann Kalb aus.
 
Es ist anzunehmen, dass er um diese Zeit bereits überschuldet war und in Zahlungsschwierigkeiten steckte. Er selbst beantragte dann ein Konkursverfahren, in dem schließlich das Königl. Bayer. Bezirksgericht den gerichtlichen Zwangsverkauf seines Vermögens am 4. März 1870 öffentlich bekannt gab. Nach dem gerichtlich ermittelten Inventar bestand das Aktivvermögen aus 20.213 f., welches im Wesentlichen aus dem Wohnhaus Lerchenstraße 14 resultierte, die Passiva beliefen sich auf 32.005 f., davon waren 18.572 f. Hypothekenschulden.  Die Versteigerung des Anwesen führte der kgl. Notar Dr. [[Ignaz Ortenau|Ortenau]] durch. Nachdem der Versteigerungstermin vom 30. August 1870<ref>Bekanntmachung von Notar Dr. Ortenau vom 29. Juli 1870 im Fürther Tagblatt vom 2. August 1870</ref> kein Ergebnis zeitigte, setzte Dr. Ortenau einen neuen Termin für den 14. April 1871 an, bei dem der Schätzwert unberücksichtigt blieb. Als neuen Eigentümer des Anwesens weist das Adressbuch von 1872 den Wirt Johann Kalb aus.
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Wie es unmittelbar nach dem Konkurs weiterging, ist derzeit nicht bekannt. Nach einiger Zeit scheint sich das Ehepaar Krieger getrennt zu haben, geschieden wurden sie offenbar aber nicht. Während Wilhelmina Krieger in Fürth blieb und lange einen Viktualienhandel betrieb, zog Philipp Krieger am 11. August 1880 – zusammen mit seiner zweitjüngsten, ledigen Tochter Anna – nach Nürnberg. Dort wurde er langjährig krank; seine Tochter, die als Näherin und Büglerin arbeitete, sorgte für ihn. Durch die lang andauernde Krankheit waren sie schließlich „von allen Mitteln entblößt“, sodass Anna Krieger aus äußerster Verzweiflung am 14. November 1883 einen Brief an den Fürther Bürgermeister schrieb. Sie teilte mit, dass der Vater nun wieder vollständig gesund und entschlossen sei, einen Zeichenunterricht im Baufach zu erteilen, aber nicht im Stande sei, diesen Plan zur Ausführung zu bringen. Sie bat eindringlich darum, dem Vater unter die Arme zu greifen, damit er nicht der Armenpflege zur Last fallen müsse, die für ihn eine schreckliche, schmachvolle Lage wäre.
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Der zitierte Brief enthält die amtliche Randnotiz: ''„Gänzlich verarmt; blos noch im Besitze eines armseligen Bettes u. Koffers. Der Dr. verordnet Rotwein u. kräftige Kost, hat aber kein Geld.“'' Der Armenpflegschaftsrat beschloss daraufhin am 3. Dezember 1883 eine außerordentliche Unterstützung durch eine Zahlung von 20 Mark und einen Wochenalmosen von 3 Mark auf unbestimmte Zeit.
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Anfang November 1884 stellte Krieger bei der Militärbehörde des Landwehrbezirks Nürnberg ein Gesuch um Unterstützung aus dem kaiserlichen Dispositionsfonds. Als Grund führte er [wohl wahrheitswidrig] an, dass er um seine Habe gekommen sei, weil sein Sohn Friedrich Krieger im Deutsch-Französischen Krieg ums Leben kam. Der Bezirkskommandeur erkundigte sich beim Fürther Magistrat, der [ohne eine eindeutige Klarstellung der kausalen Abfolge] mitteilte, dass Krieger ein wohlhabender Mann war und viel Vermögen erworben hatte, aber harte Schicksalsschläge ihn getroffen hätten. Neben dem Verlust des Sohnes habe Krieger verschiedene Bauvorhaben unglücklich kalkuliert, auch war er gezwungen Bauten, die er bei günstiger Gelegenheit für hohe Summen hätte verkaufen können, vorzeitig abzugeben. Dadurch habe er nach und nach sein ganzes Vermögen verloren [was aber bereits vor dem Tod des Sohnes der Fall war]. Aufgrund seiner Hilfsbedürftigkeit erhalte er aus der Fürther Armenpflege einen Wochenalmosen. Wie die Militärbehörde das Gesuch beschieden hat, ist nicht bekannt.
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Am 7. Februar 1887 zeigte die ledige „Commissionaerin“ ‚Anna‘ Maria Christina Krieger, wohnhaft zu Nürnberg, Schildgasse 8 beim Standesamt Nürnberg den Tod ihres Vaters an, der dort tags zuvor „Vormittags um ein Uhr“ verstorben war. Philipp Krieger wurde 66 Jahre alt.
 
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# Johanna Margaretha Felicitas Schmidt (geb. 14. Januar 1847 in Fürth, gest. 14. Februar 1848 in Fürth), Vaterschaft anerkannt lt. Kreis- und Stadtgerichtsbescheid vom 16. April 1847, Taufpatin war die Ehefrau des Maurermeisters Andreas Korn
 
# Johanna Margaretha Felicitas Schmidt (geb. 14. Januar 1847 in Fürth, gest. 14. Februar 1848 in Fürth), Vaterschaft anerkannt lt. Kreis- und Stadtgerichtsbescheid vom 16. April 1847, Taufpatin war die Ehefrau des Maurermeisters Andreas Korn
 
# Johanna Philippina Wilhelmina Schmidt (geb. 21. Dezember 1847 in Fürth, gest. 24. Mai 1848 in Fürth), Vaterschaft anerkannt lt. Kreis- und Stadtgerichtsbescheid vom 8. Februar 1848, Taufpatinnen waren Josephina Krieger, Schwester des Kindsvaters und Johanna Maria Kiesel, Tochter des Metzgermeisters Joh. Konrad Kiesel von Fürth
 
# Johanna Philippina Wilhelmina Schmidt (geb. 21. Dezember 1847 in Fürth, gest. 24. Mai 1848 in Fürth), Vaterschaft anerkannt lt. Kreis- und Stadtgerichtsbescheid vom 8. Februar 1848, Taufpatinnen waren Josephina Krieger, Schwester des Kindsvaters und Johanna Maria Kiesel, Tochter des Metzgermeisters Joh. Konrad Kiesel von Fürth
# Johann Michael ‚Friedrich‘ Krieger (geb. 3. Februar 1849 in Fürth, gest. 21. November 1870 in [[wikipedia:Châlons-en-Champagne|Châlons]]), Taufpate war Johann Michael Friedrich Schmidt, Bruder der Kindsmutter; er war Soldat des [[wikipedia:Königlich Bayerisches 1. Chevaulegers-Regiment „Kaiser Nikolaus von Rußland“|k. b. 1. Chevaulegers-Regiments]] im Deutsch-Französischen Krieg und verstarb dort im Alter von 21 Jahren an Typhus
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# Johann Michael '''‚Friedrich‘ Krieger''' (geb. 3. Februar 1849 in Fürth, gest. 21. November 1870 in [[wikipedia:Châlons-en-Champagne|Châlons]]), Taufpate war Johann Michael Friedrich Schmidt, Bruder der Kindsmutter; er war Soldat des [[wikipedia:Königlich Bayerisches 1. Chevaulegers-Regiment „Kaiser Nikolaus von Rußland“|k. b. 1. Chevaulegers-Regiments]] im Deutsch-Französischen Krieg und verstarb dort im Alter von 21 Jahren an Typhus
 
# Margaretha Barbara Krieger (geb. 14. August 1850 in Fürth), Patin war die Ehefrau des Fürther Hafnermeisters Joh. Georg Lunz
 
# Margaretha Barbara Krieger (geb. 14. August 1850 in Fürth), Patin war die Ehefrau des Fürther Hafnermeisters Joh. Georg Lunz
 
# Florian Carl Emil Philipp Krieger (geb. 12. Januar 1853 in Fürth, gest. 18. April 1854 in Fürth), Pate war Florian Carl Emil Philipp Scheibl, Drahtfabrikant aus Lauf
 
# Florian Carl Emil Philipp Krieger (geb. 12. Januar 1853 in Fürth, gest. 18. April 1854 in Fürth), Pate war Florian Carl Emil Philipp Scheibl, Drahtfabrikant aus Lauf
 
#  Johanna Margaretha Felizitas Krieger (geb. 26. Juni 1854 in Fürth, gest. 30. September 1854 in Fürth), Taufpatin war wiederum die Ehefrau des Maurermeisters Andreas Korn
 
#  Johanna Margaretha Felizitas Krieger (geb. 26. Juni 1854 in Fürth, gest. 30. September 1854 in Fürth), Taufpatin war wiederum die Ehefrau des Maurermeisters Andreas Korn
 
# Simon Wilhelm Krieger (geb. 25. Oktober 1855 in Fürth, gest. 29. Februar 1856 in Fürth), Taufpate war der Zimmermeister Simon Gieß
 
# Simon Wilhelm Krieger (geb. 25. Oktober 1855 in Fürth, gest. 29. Februar 1856 in Fürth), Taufpate war der Zimmermeister Simon Gieß
# Anna Maria Christine Henriette Krieger (geb. 28. Februar 1860 in Fürth), Patin war die Ehefrau des Weißwarenhändlers Christian Heinrich Schneider, heiratete 1889 in Nürnberg Joh. Philipp Moritz Müller
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# ‚Anna' Maria Christine Henriette Krieger (geb. 28. Februar 1860 in Fürth), Patin war die Ehefrau des Weißwarenhändlers Christian Heinrich Schneider, heiratete 1889 in Nürnberg Joh. Philipp Moritz Müller
 
# Apollonia Katharina Karolina Krieger (geb. 30. April 1862 in Fürth), Patin war die verwitwete Großmutter Schmidt, verheiratete sich 1885 mit dem Fürther Feingoldschläger Joh. Georg Hechtel
 
# Apollonia Katharina Karolina Krieger (geb. 30. April 1862 in Fürth), Patin war die verwitwete Großmutter Schmidt, verheiratete sich 1885 mit dem Fürther Feingoldschläger Joh. Georg Hechtel
 
# Johann ‚Ernst‘ Andreas Krieger (geb. 24. März 1864 in Fürth, gest. 22. Juli 1932 in Tübingen), Taufpate war der Maurermeister Andreas Korn, lebte als Fabrikarbeiter in Hechingen/[[wikipedia:Hohenzollernsche Lande|Hohenzollern]]<ref>nach Angaben des genealogischen Portals familysearch.org</ref>
 
# Johann ‚Ernst‘ Andreas Krieger (geb. 24. März 1864 in Fürth, gest. 22. Juli 1932 in Tübingen), Taufpate war der Maurermeister Andreas Korn, lebte als Fabrikarbeiter in Hechingen/[[wikipedia:Hohenzollernsche Lande|Hohenzollern]]<ref>nach Angaben des genealogischen Portals familysearch.org</ref>
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