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Rögner engagierte sich nicht nur innerhalb des eigenen Berufsstandes bzw. deren Interessenvertretung. Vielmehr war Rögner auch aktiv daran beteiligt, die Dachverband der Einzelgewerkschaften - den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) - mit zu gründen. Als einzige weibliche Delegierte aus Bayern und als eine der wenigen weiblichen Delegierten überhaupt wirkte Rögner beim Gründungskongress des [[wikipedia:Deutscher Gewerkschaftsbund|Deutschen Gewerkschaftsbundes]] (DGB) [[1949]] in München mit. Im gleichen Jahr wurde Rögner von ihrer Freundin Käthe Stobel überredet für den Bundestag zu kandidieren. Rögner kandierte für die SPD in Baden-Württemberg, allerdings auf einem wenig aussichtsreichen Platz.  
 
Rögner engagierte sich nicht nur innerhalb des eigenen Berufsstandes bzw. deren Interessenvertretung. Vielmehr war Rögner auch aktiv daran beteiligt, die Dachverband der Einzelgewerkschaften - den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) - mit zu gründen. Als einzige weibliche Delegierte aus Bayern und als eine der wenigen weiblichen Delegierten überhaupt wirkte Rögner beim Gründungskongress des [[wikipedia:Deutscher Gewerkschaftsbund|Deutschen Gewerkschaftsbundes]] (DGB) [[1949]] in München mit. Im gleichen Jahr wurde Rögner von ihrer Freundin Käthe Stobel überredet für den Bundestag zu kandidieren. Rögner kandierte für die SPD in Baden-Württemberg, allerdings auf einem wenig aussichtsreichen Platz.  
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Im Jahr [[1956]] wurde Rögner von den [[Sozialdemokraten]] und vom DGB-Bundesfrauenausschuss als Kandidatin zur Wahl des Mitglieds im Bundesvorstand des DGBs mit der Abteilungen für die Zuständigkeiten Frauen, Berufliche Bildung und das Referat Handwerk vorgeschlagen. Sie unterlag bei der Wahl der Gegenkandidatin [[wikipedia:Maria Weber (Gewerkschafterin)|Maria Weber]] bereits im Vorfeld der Wahl als Kandidatin, die von den Christsozialen aufgestellt wurde. Maria Weber selbst sagte später, dass diese Entscheidung lediglich eine parteipolitische Grundlage hatte, denn Rögner hatte innerhalb der Gewerkschaft eine deutlich höhere Position als sie. Der DGB-Bundesfrauenausschuss wollte keinen erneuten offenen Konflikt - weshalb man die Wahl Webers lediglich zur Kenntnis nahm. Eine Zustimmung gab es demzufolge nicht - aber die Gewerkschaftsfrauen wurden explizit auch nicht gefragt - weshalb die Wahl Webers ohne weitere Gegenstimmen durch ging. Babette Rögner wurde schließlich bei der Bundeskonferenz 1956 in Hamburg immerhin als eine der Vertreterinnen des Bundesfrauenausschusses in den erweiterten DBG-Vorstand mit gewählt.  
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Im Jahr [[1956]] wurde Rögner von den [[Sozialdemokraten]] und vom DGB-Bundesfrauenausschuss als Kandidatin zur Wahl des Mitglieds im Bundesvorstand des DGBs mit der Abteilungen für die Zuständigkeiten Frauen, Berufliche Bildung und das Referat Handwerk vorgeschlagen. Sie unterlag bei der Wahl gegen [[wikipedia:Maria Weber (Gewerkschafterin)|Maria Weber]], die  im Vorfeld von den Christsozialen als Gegenkandidatin aufgestellt wurde. Maria Weber selbst sagte später, dass diese Entscheidung lediglich eine parteipolitische Grundlage hatte, denn Rögner hatte innerhalb der Gewerkschaft eine deutlich höhere Position und Stellung als sie. Der DGB-Bundesfrauenausschuss wollte keinen erneuten offenen Konflikt - weshalb man die Wahl Webers lediglich zur Kenntnis nahm. Eine Zustimmung gab es demzufolge nicht - aber die Gewerkschaftsfrauen wurden explizit auch nicht danach gefragt - weshalb die Wahl Webers ohne weitere Gegenstimmen durch ging. Babette Rögner wurde schließlich bei der Bundeskonferenz 1956 in Hamburg immerhin als eine der Vertreterinnen des Bundesfrauenausschusses in den erweiterten DBG-Vorstand mit gewählt.  
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Es entbrannte in der Folge ein Machtkampf innerhalb des DGB um Fraueninteressen und um die politische Gewichtung von Frauenthemen, bei der Rögner u.a. eine zentrale Rolle mit einnahm. Beim 5. DGB-Bundeskongress 1959 in Stuttgart versuchten die Frauen erneut ihre Schwerpunkte zu setzen, allerdings hatten sie wahrgenommen, dass ein offener Konfliktaustausch ihrer Sache eher geschadet hätte, da die Mehrheitsmeinung - vor allem durch die in der Gewerkschaft mehrheitlich vertretenen Männer - den Frauen klar vermittelt hatten, dass Fraueninteressen nicht zählten. Bei den noch wenig verbliebenen offenen Stellen in den Gremien für Frauen waren sie auf die Stimmen der Männer angewiesen, weshalb sie den passiven Widerstand als Form der Einflussnahme wählten. So boykottierten die Frauen zwar die Wahlen und Veranstaltungen nicht - schwiegen aber um mühsam dem Fuß in der Tür zu behalten. So wurde Rögner erneut in den Bundesvorstand gewählt, obwohl sie gar nicht erst zu der Veranstaltung erschienen war.
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Es entbrannte in der Folge ein Machtkampf innerhalb des DGB um Fraueninteressen und um die politische Gewichtung von Frauenthemen, bei der Rögner u.a. eine zentrale Rolle spielte. Beim 5. DGB-Bundeskongress 1959 in Stuttgart versuchten die Frauen erneut ihre Schwerpunkte zu setzen, allerdings hatten sie wahrgenommen, dass ein offener Schlagabtausch ihrer Sache vermutlich eher geschadet hätte. Die Mehrheitsmeinung - vor allem durch die mehrheitlich vertretenen Männer in der Gewerkschaft - hatte den Frauen im Vorfeld klar vermittelt, dass Fraueninteressen nicht zählten. Die Frauen wählten den passiven Widerstand als Form der Einflussnahme, da man befürchtete bei den noch wenig verbliebenen offenen Stellen in den Gremien die noch verbliebenen Frauen keinen Platz mehr bekämen, da sie hier auch auf die Stimmen der Männer angewiesen waren. So boykottierten die Frauen zwar die Wahlen und Veranstaltungen nicht - schwiegen aber um mühsam dem Fuß in der Tür zu behalten. Rögner wurde erneut in den Bundesvorstand gewählt, obwohl sie gar nicht erst zu der Veranstaltung erschienen war.
    
== Literatur ==
 
== Literatur ==
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