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==Vorgeschichte== | == Vorgeschichte == | ||
Das erste, von der Staatsbahn zu einem Betrieb abzweigende Gleis, wurde 1866 von der [[J. W. Engelhardt & Co|Maschinenfabrik J. W. Engelhardt]] errichtet. Es führte über die [[Gebhardtstraße]] zur dortigen Fabrik zwischen [[Luisenstraße]] und [[Jakobinenstraße]]. Westlich davon lag die [[Villa Engelhardt|Villa der Firmeninhaber]] an der [[Königswarterstraße]]. | Das erste, von der Staatsbahn zu einem Betrieb abzweigende Gleis, wurde 1866 von der [[J. W. Engelhardt & Co|Maschinenfabrik J. W. Engelhardt]] errichtet. Es führte über die [[Gebhardtstraße]] zur dortigen Fabrik zwischen [[Luisenstraße]] und [[Jakobinenstraße]]. Westlich davon lag die [[Villa Engelhardt|Villa der Firmeninhaber]] an der [[Königswarterstraße]]. | ||
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[[Datei:Technisches Betriebsamt 1911 (8).jpg|mini|rechts|Anschlussgleis des Gaswerks mit eigener Drehscheibe auf dem Werksgelände, 1911]] | [[Datei:Technisches Betriebsamt 1911 (8).jpg|mini|rechts|Anschlussgleis des Gaswerks mit eigener Drehscheibe auf dem Werksgelände, 1911]] | ||
[[Datei:Bauernfreund Abb 13 Industriegleis mit Drehscheibe 1928.jpg|mini|rechts|Beladen eines Güterwaggons auf dem Gelände der Süddeutschen Lebensmittelwerke, 1928]] | [[Datei:Bauernfreund Abb 13 Industriegleis mit Drehscheibe 1928.jpg|mini|rechts|Beladen eines Güterwaggons auf dem Gelände der Süddeutschen Lebensmittelwerke, 1928]] | ||
Insgesamt gab es folgende Anschlüsse von Betrieben an die Staatsbahn welche immer vom sogenannten Industriemuttergleis abgingen: | Insgesamt gab es folgende Anschlüsse von Betrieben an die Staatsbahn welche immer vom sogenannten Industriemuttergleis abgingen: | ||
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# Anschlussgleis für Lagerplatz des Zimmermeisters [[Simon Gieß]]: Dieser hatte von der kgl. Generaldirektion der Verkehrsanstalten die Genehmigung eines Gleisanschlusses für seinen an der Südseite des Staatsbahnhofes etablierten Lagerplatzes erhalten. Anfang 1874 waren die Gleise sowie die Einzäunung des Lagerplatzes hergestellt. Gieß verpachtete diese Einrichtung auch an Dritte.<ref>Fürther Tagblatt vom 14. Februar 1874 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11176857_00148/pct:48.01614,73.15006,46.03228,12.39404/pct:69/0/default.jpg online]</ref> | # Anschlussgleis für Lagerplatz des Zimmermeisters [[Simon Gieß]]: Dieser hatte von der kgl. Generaldirektion der Verkehrsanstalten die Genehmigung eines Gleisanschlusses für seinen an der Südseite des Staatsbahnhofes etablierten Lagerplatzes erhalten. Anfang 1874 waren die Gleise sowie die Einzäunung des Lagerplatzes hergestellt. Gieß verpachtete diese Einrichtung auch an Dritte.<ref>Fürther Tagblatt vom 14. Februar 1874 - [https://api.digitale-sammlungen.de/iiif/image/v2/bsb11176857_00148/pct:48.01614,73.15006,46.03228,12.39404/pct:69/0/default.jpg online]</ref> | ||
==Sonstiges== | == Sonstiges == | ||
Die Ausführung der Überfahrtsgleise über die [[Leyher Straße]] zur Fa. Wiederer wurde 1911 von der Stadt beanstandet. Sie seien vorschriftswidrig angelegt, das Pflaster zwischen den Fahrschienen zu tief, „so dass beim Darüberfahren der Müllabfuhrwagen (mit schweren Vorspannautomobilen) die elektrischen Batterien sowie die Kugellager der Räder starken Stößen ausgesetzt sind, welche zu frühzeitiger Zerstörung beider Teile führen“. Der Firmeninhaber G. Schwarz riet der Stadt, für die Müllwägen einen anderen Weg zu nehmen und nicht mehr die Leyher Straße. Durch den großen Lärm der Müllwägen hätten er und sein ganzes Kontorpersonal zu leiden. Im Januar 1912 zerbrach tatsächlich das vordere Drehgestell an einem „automobilen Müllabfuhrwagen“ beim Überfahren des Wiederer’schen Industriegleises. Es dauerte bis 1913 bis sich alle Beteiligten auf die Verlegung neuer Rillenschienen einigten. Nun konnten auch die Pferde von Fuhrwerken nicht mehr mit ihren Hufen hängen bleiben.<ref>''Schlote, Schienen und Streiks. Auf den Spuren der Industrialisierung''. In: [[Auf in den Süden! (Buch)| Geschichte der Fürther Südstadt]], S. 28 ff.</ref> | Die Ausführung der Überfahrtsgleise über die [[Leyher Straße]] zur Fa. Wiederer wurde 1911 von der Stadt beanstandet. Sie seien vorschriftswidrig angelegt, das Pflaster zwischen den Fahrschienen zu tief, „so dass beim Darüberfahren der Müllabfuhrwagen (mit schweren Vorspannautomobilen) die elektrischen Batterien sowie die Kugellager der Räder starken Stößen ausgesetzt sind, welche zu frühzeitiger Zerstörung beider Teile führen“. Der Firmeninhaber G. Schwarz riet der Stadt, für die Müllwägen einen anderen Weg zu nehmen und nicht mehr die Leyher Straße. Durch den großen Lärm der Müllwägen hätten er und sein ganzes Kontorpersonal zu leiden. Im Januar 1912 zerbrach tatsächlich das vordere Drehgestell an einem „automobilen Müllabfuhrwagen“ beim Überfahren des Wiederer’schen Industriegleises. Es dauerte bis 1913 bis sich alle Beteiligten auf die Verlegung neuer Rillenschienen einigten. Nun konnten auch die Pferde von Fuhrwerken nicht mehr mit ihren Hufen hängen bleiben.<ref>''Schlote, Schienen und Streiks. Auf den Spuren der Industrialisierung''. In: [[Auf in den Süden! (Buch)| Geschichte der Fürther Südstadt]], S. 28 ff.</ref> | ||
== Heutige Spuren == | == Heutige Spuren == | ||
[[Datei: | [[Datei:2022-07-10 Gleisanschluß Joseph Hubert (1).jpg|mini|right|Gleisanschluß der Joseph Hubert Bauunternehmung GmbH & Co. KG in der Karolinenstraße 102 (Juli 2022)]] | ||
Heutige Reste der Industriegleise finden wir: | Heutige Reste der Industriegleise finden wir: | ||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* [[Eisenbahnstadt Fürth (Buch)|Eisenbahnstadt Fürth]], [[Städtebilder Verlag]] [[2007]] | * [[Eisenbahnstadt Fürth (Buch)|Eisenbahnstadt Fürth]], [[Städtebilder Verlag]] [[2007]] | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
[[Datei:Signal Sh2 (Schutzhalt) an einem Tor in der Leyher Straße.jpg|mini|right|DB-Schutzhaltsignal Sh 2 an einem Tor an der Leyher Straße (ehem. Industriegleisabschnitt zum Kasernenareal Richtung Waldstraße, April 2010)]] | |||
* [[Eisenbahn]] | * [[Eisenbahn]] | ||
* [[Kasernenbahn]] | * [[Kasernenbahn]] |