Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
46 Bytes hinzugefügt ,  14:27, 25. Mär. 2023
K
Zeile 13: Zeile 13:     
== Neue Ära als Hefe- und Spiritusfabrik ==
 
== Neue Ära als Hefe- und Spiritusfabrik ==
Neuer Fabrikbesitzer wurde der Hefe- und Spiritusfabrikant Sigmund Böhm. Hefefabriken boten sich zur damaligen Zeit besonders für die Herstellung von Spiritus an, da dies als Abfallprodukt bei der Gärung der Hefe mit abfiel - und zusätzlich gewinnbringend verkauft werden konnte.  
+
Neuer Fabrikbesitzer wurde der Hefe- und Spiritusfabrikant Sigmund Böhm. Hefefabriken boten sich zur damaligen Zeit besonders für die Herstellung von Spiritus an, da dies als Abfallprodukt bei der Gärung der Hefe mit abfiel und zusätzlich gewinnbringend verkauft werden konnte.  
   −
Erneut wurden Bauarbeiten auf dem Grundstück durchgeführt, dieses Mal entlang der heutigen Reuter Straße. Die nur 10 Jahre alte Kegelbahn, inzwischen verwittert, musste einem Zwischenbau vom alten Wohn- und Gasthaus zum 1851 errichteten Stadel weichen. Jetzt wurde ein zweigeschossiger Steinbau errichtet, dass das Vorderhaus mit dem Stadel verband. In dem neuen Gebäude kamen u.a. um Erdgeschoss die Kutschen und Fahrzeuge unter, während sich im 1. Obergeschoss die Wohnungen für die Kutscher befanden. Ein noch heute erhaltener Laubengang mit Tränke verband das alte Gasthaus mit den neuen Gebäuden.  
+
Erneut wurden Bauarbeiten auf dem Grundstück durchgeführt, dieses Mal entlang der heutigen [[Alte Reutstraße]]. Die nur 10 Jahre alte Kegelbahn, inzwischen verwittert, musste einem Zwischenbau vom alten Wohn- und Gasthaus zum 1851 errichteten Stadel weichen. Jetzt wurde ein zweigeschossiger Steinbau errichtet, welcher das Vorderhaus mit dem Stadel verband. In dem neuen Gebäude kamen u. a. im Erdgeschoss die Kutschen und Fahrzeuge unter, während sich im 1. Obergeschoss die Wohnungen für die Kutscher befanden. Ein noch heute erhaltener Laubengang mit Tränke verband das alte Gasthaus mit den neuen Gebäuden.  
   −
Im Jahr [[1890]] wurde das Gebäude erneut verkauft, dieses Mal den Fabrikanten [[Conrad Höger]] aus der naheliegenden [[Ulmenstraße]]. Höger versuchte ein Problem zu lösen, an dem bisher seine Vorgänger gescheitert waren bzw. dies für den Standort als großes Manko empfanden: die Versorgung mit Frischwasser. Die [[Erlanger Straße]] war zu diesem Zeitpunkt, wie große Teil der restlichen Stadt Fürth, noch nicht an einer öffentlichen Wasserversorgung angeschlossen. Trotzdem benötigte das Unternehmen nicht unerhebliche Mengen an Wasser, so dass eine Lösung gefunden werden musste. Man kam schließlich auf folgende Lösung, die sicherlich einmalig für die Stadtgeschichte schon zur damaligen Zeit war. In 150 Meter Entfernung zum Grundstück wurde im [[Pegnitz]]tal ein Brunnen gebohrt. Damit das Wasser aus dem tiefer gelegenen Tal bis zur Fabrik kam wurden eigens drei Meter hohe Stützen gebaut, die mittels einer Tranmission mit der vorhandenen Dampfmaschine über Antriebsriemen aus Leder über Rollen und einer Drahtseilanlage verbunden war. Somit konnte das Wasser über eine 37 mm starke Wasserleitung aus Eisen noch oben gepumpt werden. Entworfen und gebaut hatte kein geringerer als das Civilbaubureau [[Fritz Walter]], ein Architekt der an vielen Stellen der Stadt maßgeblich für die Stadtentwicklung mit verantwortlich war. Nach den Überlieferungen soll die Wasserpumpanlage fehlerlos gearbeitet haben, "ohne Störung des Publikums". Diese Anlage wurde bis um die Jahrhundertwende betrieben, dann war sie nicht mehr erforderlich, da die Gebäude um [[1900]] an das öffentliche Wassernetz angeschlossen wurden.
+
Im Jahr [[1890]] wurde das Gebäude erneut verkauft, dieses Mal an den Fabrikanten [[Conrad Höger]] aus der nahe gelegenen [[Ulmenstraße]]. Höger versuchte ein Problem zu lösen, an dem bisher seine Vorgänger gescheitert waren bzw. dies für den Standort als großes Manko empfanden: die Versorgung mit Frischwasser. Die [[Erlanger Straße]] war zu diesem Zeitpunkt, wie große Teile der restlichen Stadt Fürth, noch nicht an einer öffentlichen Wasserversorgung angeschlossen. Trotzdem benötigte das Unternehmen nicht unerhebliche Mengen an Wasser, sodass ein Ausweg gefunden werden musste. Man kam schließlich auf folgende Lösung, die sicherlich einmalig für die Stadtgeschichte schon zur damaligen Zeit war: In 150 Meter Entfernung zum Grundstück wurde im [[Pegnitz]]tal ein Brunnen gebohrt. Damit das Wasser aus dem tiefer gelegenen Tal bis zur Fabrik kam, wurden eigens drei Meter hohe Stützen gebaut, die mittels einer Transmission mit der vorhandenen Dampfmaschine über Antriebsriemen aus Leder über Rollen und einer Drahtseilanlage verbunden waren. Somit konnte das Wasser über eine 37 mm starke Wasserleitung aus Eisen noch oben gepumpt werden. Entworfen und gebaut hatte die Anlage kein Geringerer als [[Fritz Walter]], Architekt und Inhaber des gleichnamigen „Civilbaubureaus“, der an vielen Stellen der Stadt maßgeblich für die Stadtentwicklung mit verantwortlich war. Nach den Überlieferungen soll die Wasserpumpanlage fehlerlos gearbeitet haben, "ohne Störung des Publikums". Sie wurde bis um die Jahrhundertwende betrieben, dann war sie nicht mehr erforderlich, da die Gebäude um [[1900]] an das öffentliche Wassernetz angeschlossen wurden.
    
== Erneut neue Funktion: Glasschleiferei und Zelluloid ==
 
== Erneut neue Funktion: Glasschleiferei und Zelluloid ==
22.971

Bearbeitungen

Navigationsmenü