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Durch die aufblühende Glasindustrie waren vor der Jahrhundertwende etliche Zuwanderer aus der Oberpfalz nach Fürth gekommen. Sie fanden bei der alteingesessenen königlich bayrischen [[Hofspiegelfabrik N. Wiederer & Co.]] Arbeit und wohnten vorwiegend in der Gegend Wald- bzw. Leyher Straße, dem sogenannten ''Glasscherbenviertel''. Die Kaninchenzucht war vermutlich mehr ein lebensnotwendiger Beitrag zur Familienernährung als eine Freizeitbeschäftigung, die der Eigentümer der Firma Wiederer, Herr [[Kommerzienrat]] [[Konrad Georg Schwarz]], durch Verpachtung der sogenannten "Wiederergärten" - dies entspricht dem Gelände der heutigen Kolonie I - unterstützte.
 
Durch die aufblühende Glasindustrie waren vor der Jahrhundertwende etliche Zuwanderer aus der Oberpfalz nach Fürth gekommen. Sie fanden bei der alteingesessenen königlich bayrischen [[Hofspiegelfabrik N. Wiederer & Co.]] Arbeit und wohnten vorwiegend in der Gegend Wald- bzw. Leyher Straße, dem sogenannten ''Glasscherbenviertel''. Die Kaninchenzucht war vermutlich mehr ein lebensnotwendiger Beitrag zur Familienernährung als eine Freizeitbeschäftigung, die der Eigentümer der Firma Wiederer, Herr [[Kommerzienrat]] [[Konrad Georg Schwarz]], durch Verpachtung der sogenannten "Wiederergärten" - dies entspricht dem Gelände der heutigen Kolonie I - unterstützte.
 
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==Rasanter Aufschwung==
 
==Rasanter Aufschwung==
 
[[Datei:Briefkopf Kleingärtner 1923.jpg|mini|rechts|Briefkopf des BGV von 1923]]
 
[[Datei:Briefkopf Kleingärtner 1923.jpg|mini|rechts|Briefkopf des BGV von 1923]]
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Vor dem Hintergrund der politischen Entwicklung folgte eine turbulente Zeit mit "Gleichschaltungsschwierigkeiten" als deren Endpunkt die Gründung der Kolonie III und die Umbenennung des Vereins in "Kolonie Deutsche Scholle" anzusehen ist. Durch diese Neuanlage wuchs die Mitgliederzahl von 98 auf 130 Personen. Im August [[1937]] fand außerdem unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und zahlreicher Gäste die 2. Landestagung Bayerischer Kleingärtner in Fürth statt.
 
Vor dem Hintergrund der politischen Entwicklung folgte eine turbulente Zeit mit "Gleichschaltungsschwierigkeiten" als deren Endpunkt die Gründung der Kolonie III und die Umbenennung des Vereins in "Kolonie Deutsche Scholle" anzusehen ist. Durch diese Neuanlage wuchs die Mitgliederzahl von 98 auf 130 Personen. Im August [[1937]] fand außerdem unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und zahlreicher Gäste die 2. Landestagung Bayerischer Kleingärtner in Fürth statt.
 
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==Nachkriegszeit==
 
==Nachkriegszeit==
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Seit dem sechzigjährigen Bestehen der Gärten im Jahr [[1957]] bewegt sich das Vereinsleben in ruhigeren Gewässern. In dieser Zeit konnten manche Mitglieder bereits auf 40 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken. Zum 75-jährigen Jubiläum [[1972]], welches im [[Kolpingsaal]] begangen wurde, berichtet der damals amtierende Vorstand Höfer von einem Bestand an 56 Eigentumsparzellen und zwei gepachteten Grundstücken mit ca. 60 Parzellen.
 
Seit dem sechzigjährigen Bestehen der Gärten im Jahr [[1957]] bewegt sich das Vereinsleben in ruhigeren Gewässern. In dieser Zeit konnten manche Mitglieder bereits auf 40 Jahre Mitgliedschaft zurückblicken. Zum 75-jährigen Jubiläum [[1972]], welches im [[Kolpingsaal]] begangen wurde, berichtet der damals amtierende Vorstand Höfer von einem Bestand an 56 Eigentumsparzellen und zwei gepachteten Grundstücken mit ca. 60 Parzellen.
 
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==Jüngere Vergangenheit==
 
==Jüngere Vergangenheit==
 
[[1986]] konnte der Verein das Gelände der Kolonie III als Eigentum erwerben. Im Zuge des Neubaus der [[Hans-Bornkessel-Straße]] mußten einige Gärten der Anlage IV dem Straßenbau weichen, gleichzeitig entstanden aber neue Parzellen. Im direkten Umfeld fand ein tiefgreifender Wandel statt: die zumeist landwirtschaftlich genutzten Flächen wurden ab Mitte der Achtziger Jahre zunehmend überbaut. Zum 100-jährigen Jubiläum [[1997]] wird nach langem Bemühen- die Verhandlungen laufen bereits seit [[1983]] - die Kolonie IV um 18 Gärten erweitert. Die Umwandlung eines Teils des Vereinsgeländes in Bau- bzw. Grünland regte zu Erschließungs- und Baumaßnahmen im Bereich der [[Zur Kühschanze|Kühschanze]] an. Von den aktiven Vereinsmitgliedern waren Stand 1997 nur noch vier aktive Kleintierzüchter, 2017 noch einer. Der allgemeine Trend geht weg von der Tiehaltung und vom Nutzpflanzenanbau. Der Kleingärtner sucht in seinem Garten in erster Linie Erholung, will die Natur erleben, dem Alltagsstress entfliehen und vor Allem die Seele baumeln lassen.
 
[[1986]] konnte der Verein das Gelände der Kolonie III als Eigentum erwerben. Im Zuge des Neubaus der [[Hans-Bornkessel-Straße]] mußten einige Gärten der Anlage IV dem Straßenbau weichen, gleichzeitig entstanden aber neue Parzellen. Im direkten Umfeld fand ein tiefgreifender Wandel statt: die zumeist landwirtschaftlich genutzten Flächen wurden ab Mitte der Achtziger Jahre zunehmend überbaut. Zum 100-jährigen Jubiläum [[1997]] wird nach langem Bemühen- die Verhandlungen laufen bereits seit [[1983]] - die Kolonie IV um 18 Gärten erweitert. Die Umwandlung eines Teils des Vereinsgeländes in Bau- bzw. Grünland regte zu Erschließungs- und Baumaßnahmen im Bereich der [[Zur Kühschanze|Kühschanze]] an. Von den aktiven Vereinsmitgliedern waren Stand 1997 nur noch vier aktive Kleintierzüchter, 2017 noch einer. Der allgemeine Trend geht weg von der Tiehaltung und vom Nutzpflanzenanbau. Der Kleingärtner sucht in seinem Garten in erster Linie Erholung, will die Natur erleben, dem Alltagsstress entfliehen und vor Allem die Seele baumeln lassen.
 
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==Situation heute==
 
==Situation heute==
 
Heute kann der Gartenbau- und Kleintierzuchtverein Fürth 1897 e. V. in drei Anlagen über 100 aktive Mitglieder in 114 Gärten zählen. Zahlreiche passive Mitglieder unterstützen den Verein. Die Verwaltung konnte das sehr in Vergessenheit geratene Vereinsleben durch Veranstaltung neuer und bewährter Feste erfolgreich wiederbeleben. So gibt es unter Anderem ein Gartenfest, ein Herbstfest, eine Weihnachtsfeier, eine Pflanzentauschbörse, einen Frühjahrsputz sowie viele Privatfeiern in den einzelnen Gärten.<ref>Kleine Chronik des Gartenbau- und Kleintierzuchtvereins Fürth 1897 e. V., Fürth, 1997, S. 4</ref>
 
Heute kann der Gartenbau- und Kleintierzuchtverein Fürth 1897 e. V. in drei Anlagen über 100 aktive Mitglieder in 114 Gärten zählen. Zahlreiche passive Mitglieder unterstützen den Verein. Die Verwaltung konnte das sehr in Vergessenheit geratene Vereinsleben durch Veranstaltung neuer und bewährter Feste erfolgreich wiederbeleben. So gibt es unter Anderem ein Gartenfest, ein Herbstfest, eine Weihnachtsfeier, eine Pflanzentauschbörse, einen Frühjahrsputz sowie viele Privatfeiern in den einzelnen Gärten.<ref>Kleine Chronik des Gartenbau- und Kleintierzuchtvereins Fürth 1897 e. V., Fürth, 1997, S. 4</ref>
    
2022 und 2023 feiert der Verein sein 125-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumsjahr.
 
2022 und 2023 feiert der Verein sein 125-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumsjahr.
 
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==Literatur==
 
==Literatur==
 
* ''Kleingärten''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 221
 
* ''Kleingärten''. In: [[Adolf Schwammberger]]: ''[[Fürth von A bis Z]]. Ein Geschichtslexikon''. Fürth: Selbstverlag der Stadt Fürth, 1968, S. 221
118.201

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