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[[Bild:Heilstätte Oberfürberg.jpg|thumb|right|Das Waldkrankenhaus in Oberfürberg. Foto ca. 1940]][[Bild:Städtisches Waldkrankenhaus - Heilstättenstraße 160.jpg|thumb|right|Lungenheilstätte - Luftaufnahme]]
 
[[Bild:Heilstätte Oberfürberg.jpg|thumb|right|Das Waldkrankenhaus in Oberfürberg. Foto ca. 1940]][[Bild:Städtisches Waldkrankenhaus - Heilstättenstraße 160.jpg|thumb|right|Lungenheilstätte - Luftaufnahme]]
Die '''Lungenheilstätte''' im Fürther [[Stadtwald]] war ein Sanatorium zur Behandlung von Lungentuberkulose bei Frauen, für die Fürther Männer wurde die in Engelthal genutzt. Sie entstand durch eine 1896 gegründete [[Stiftungen|Stiftung]] der Fürther Fabrikantenfamilie [[Neumann]]. Zwei Jahre später gab die Aussteueranstalt ebenfalls Geld dazu, denn Tuberkulose war in Fürth im 19. Jahrhundert weit verbreitet, vor allem bei den Blattmetallschlägern.
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Die '''Lungenheilstätte''' im Fürther [[Stadtwald]] - auch Waldkrankenhaus genannt - war ein Sanatorium zur Behandlung von Tuberkuloseerkrankten (Tbc) Frauen und wurde am [[25. November]] [[1903]] in Betrieb genommen. Während des 2. Weltkrieges diente das Gebäude als SA-Schule für die [[NSDAP]]. Nach dem Krieg wurde das Gebäude der ursprünglichen Nutzung wieder zugeführt, bis es [[1980]] als Gesundheitseinrichtung aufgegeben wurde. Seit [[2002]] sind im ehem. Waldkrankenhaus 24 private Wohnungen/ Lofts unter dem Eigennamen "Wohnen im Ludwigspark" entstanden.
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==Entstehung==
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[[Bild:Letalität Tbc Fürth 1905.jpg|thumb|right|Tuberkulosesterblichkeit in [[Fürth]] von [[1881]] bis [[1912]]]]Neben der extrem hohen [[Nathanstift|Säuglingssterblichkeit]] zählte die Stadt [[Fürth]] Ende des 19. Jahrhunderts ebenfalls zu den am meisten von der Tuberkulose heimgesuchten Städte des Deutschen Reichs. Etwa 13 % aller Todesfälle in [[Fürth]] ließen sich auf die Tuberkulose zurückführen <ref>* Quelle: E. Krentz, Öffentliche und private Wohlfahrtseinrichtungen allgemeiner Art in der Stadt Fürth, Erlangen, 1915, S. 19 f.</ref>. Ursache war in aller Regel die hohe Arbeitsbelastung im Allgemeinen und vorallem die schlechten Wohnungsverhältnisse und der völlig unzureichende Ernährungszustand der Fürther Bevölkerung im Speziellen. Als Gegenmaßnahme wurde eine ganze Bündel an Maßnahmen geplant und umgesetzt. Zunächst gründete Bürgermeister [[Georg Friedrich von Langhans]] eine Stiftung, in der u.a. [[1898]] die Fürther Aussteueranstalt ihr 100jähriges Bestehen mit einer Spende von 100.000 Mark krönte und deren Rente zur Verzinsung des Anlagekapitals für die Lungenheilanstalt zur Verfügung stellte. Zusätzlich spendete die jüdische Fabrikantenfamilie Neumann in den 90er Jahren ebenfalls 100.000 Mark in die Stiftung. 40.000 Mark kamen von dem Heistättenverein Erlangen sowie 25.000 Mark vom "Dt. Zentralkomitee zur Errichtung von Heistätten für Lungenkranke". Nach einem weiteren Darlehn der Mittelfränkischen Versicherungsanstalt von 250.000 Mark zu 1,5 % Zinsen stand die Finanzierung. Ergänzt wurde die Bekämpfung der Tuberkulose ab [[1906]] mit der Schaffung eines "''Stadtarztes im Hauptamt, der neben seiner Tätigkeit als Schul- und Armenarzt die Stadt in allen ärztlichen und hygienischen Fragen''" beratete<ref>* Quelle: E. Krentz, Öffentliche und private Wohlfahrtseinrichtungen allgemeiner Art in der Stadt Fürth, Erlangen, 1915, S. 19 f.</ref>. Damit war [[Fürth]] eine der ersten Städte im Deutschen Reich, die eine Stelle für diesen Zweck schuf. Ab [[1909]] ergänzte die Stadt - auf Beschluss der Stadtrates - das Angebot zur Eindämmung der Tuberkulose, in dem es die Fürsorgestelle für Lungenkranke unter der Leitung des Stadtarztes errichte.  
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== Bau des Waldkrankenhaues ab 1901==
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Für den Bau wurde eine Studienkommission des Gemeindekollegiums gegründet, die daraufhin die meisten der damals bestehenden Volksheilstätten besichtigten um wertvolle Erfahrungen für den Bau einer neuen Heilstätte sammelten. Der zunächst angedacht Bauplatz war bei Erlangen am Hetzlersberg. Die Verhandlungen für das Grundstück scheiterten jedoch, so dass das Gelände im Stadtwald als geeignet gewählt wurde. Durch eine Auflage des Darlehnsgebers (Versicherungsanstalt Mittelfranken) wurde vereinbart, dass das Waldkrankenhaus im Stadtwald nur für Lungenerkrankte Frauen aus den drei Städten Nürnberg, Erlangen und Fürth zur Verfügung steht, währen die Heilstätte in Engelthal für die männliche Bevölkerung der drei Städte genutzt wird.  
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Die Fürther Lungenheilstätte liegt 382,5 Meter über dem Meeresspiegel. Ursprünglich nur für Männer gedacht, aber 1902 gab es ein günstiges Darlehen, wenn sie nur für Frauen ist. Es war damals die zweie Lungenheilstätte in Deutschland für Frauen und die este in Bayern. Am 7. Dezember 1903 zog die erste Kranke ein. 55 Frauen konnten aufgenommen werden. Innerhalb der ersten 25 Jahre wurden 8400 Kranke behandelt, nur vier starben. Es wurden nur Kranke im Anfangsstadium aufgenommen, sie blieben bis zu 80 Tage hier.  
 
Die Fürther Lungenheilstätte liegt 382,5 Meter über dem Meeresspiegel. Ursprünglich nur für Männer gedacht, aber 1902 gab es ein günstiges Darlehen, wenn sie nur für Frauen ist. Es war damals die zweie Lungenheilstätte in Deutschland für Frauen und die este in Bayern. Am 7. Dezember 1903 zog die erste Kranke ein. 55 Frauen konnten aufgenommen werden. Innerhalb der ersten 25 Jahre wurden 8400 Kranke behandelt, nur vier starben. Es wurden nur Kranke im Anfangsstadium aufgenommen, sie blieben bis zu 80 Tage hier.  
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* [[Renate Trautwein]]: [[1000 Fürther FrauenLeben]], Nürnberg 2007, Seite 100 - 104
 
* [[Renate Trautwein]]: [[1000 Fürther FrauenLeben]], Nürnberg 2007, Seite 100 - 104
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==Einzelnachweise==
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==Galerie==
 
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