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Gleichzeitig engagierte er sich stark für die Aufarbeitung der Fürther Geschichte während des [[Nationalsozialismus]] und war bemüht, als Mitglied der [[Kammer Fürth Stadt I|Spruchkammer Fürth I]] wertvolle Hinweise über die Verbrechen der [[NSDAP]] Mitglieder zu geben. Hierzu schaltete Rosenthal am [[22. August]] [[1947]] eine Anzeige in der deutsch-jüdischen Zeitschrift "''Aufbau''", die die wichtigste Informationsquelle und Anlaufstelle für jüdische und andere deutschsprachige Flüchtlinge in den Vereinigten Staaten war. Auf Grund der Anzeige kamen sehr viele Zuschriften von ehem. jüdischen Bürgern aus Fürth, die wertvolle Details über ehem. Fürther NS-Größen gaben. Die Briefe sind heute noch im Staatsarchiv Nürnberg in den Spruchkammerakten zu finden. Möglicherweise in Zusammenhang mit diesem Engagement wurde Rosenthal im Dezember 1948 in Fürth von zwei Männern angegangen, die schrien: "Die Gaskammern müssen wieder aufgebaut werden!" Ein Gesprächsversuch scheiterte, weil sich innerhalb kürzester Zeit ein Auflauf von etwa 150 Personen bildete, die Rosenthal in übler Weise bedrohte.<ref>"Allgemeine Wochenzeitung d. Juden in Deutschland" vom 13. Januar 1950 zitiert von Mosche N. Rosenfeld: "The Rav of Fürth", 2021, S. 251</ref>  
 
Gleichzeitig engagierte er sich stark für die Aufarbeitung der Fürther Geschichte während des [[Nationalsozialismus]] und war bemüht, als Mitglied der [[Kammer Fürth Stadt I|Spruchkammer Fürth I]] wertvolle Hinweise über die Verbrechen der [[NSDAP]] Mitglieder zu geben. Hierzu schaltete Rosenthal am [[22. August]] [[1947]] eine Anzeige in der deutsch-jüdischen Zeitschrift "''Aufbau''", die die wichtigste Informationsquelle und Anlaufstelle für jüdische und andere deutschsprachige Flüchtlinge in den Vereinigten Staaten war. Auf Grund der Anzeige kamen sehr viele Zuschriften von ehem. jüdischen Bürgern aus Fürth, die wertvolle Details über ehem. Fürther NS-Größen gaben. Die Briefe sind heute noch im Staatsarchiv Nürnberg in den Spruchkammerakten zu finden. Möglicherweise in Zusammenhang mit diesem Engagement wurde Rosenthal im Dezember 1948 in Fürth von zwei Männern angegangen, die schrien: "Die Gaskammern müssen wieder aufgebaut werden!" Ein Gesprächsversuch scheiterte, weil sich innerhalb kürzester Zeit ein Auflauf von etwa 150 Personen bildete, die Rosenthal in übler Weise bedrohte.<ref>"Allgemeine Wochenzeitung d. Juden in Deutschland" vom 13. Januar 1950 zitiert von Mosche N. Rosenfeld: "The Rav of Fürth", 2021, S. 251</ref>  
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Einen vergleichbaren Angriff auf Rosenthal meldeten die [[Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths]]<ref>siehe Ausgabe vom Februar 1950, Seite 3. Auch die ''Düsseldorfer Allgemeine Zeitung'' und diverse New Yorker Zeitungen meldeten diesen Vorgang.</ref>. Nach dem Angriff und den Schmähungen des Arbeiters Franz Maag vor dem Gemeindegebäude<ref>vermutlich handelte es sich da um [[Blumenstraße 31]]</ref> erfolgte eine Anzeige des Kultusgemeinde, die eine Sondersitzung im Stadtrat nach sich zog. [[Hans Bornkessel]] verurteilte die antisemitischen Angriffe ''schärfstens'' und leitete die Angelegenheit an den Landtag weiter. In einem Schreiben des Fürther Vorsitzenden der CSU, Karl Sigmund Mayer, der gleichzeitig auch stellvertretender Landesvorsitzender der CSU war, an [[Jean Mandel]] versicherte Mayer, dass er von dem "''im Fürther Stadtrat gemachten Äußerungen des CSU-Abgeordneten Kracker vollständig abrückt''"<ref>[[Nachrichten für den Jüdischen Bürger Fürths]], Ausgabe vom Februar 1950, Seite 3</ref>.
    
Bis zu seinem Tod im Jahr [[1958]] gehörte Leo Rosenthal der [[SPD]] Stadtratsfraktion im Fürther Rathaus an. Er ruht auf dem [[Jüdischer Friedhof|Neuen Jüdischen Friedhof Fürth]].<ref>Gisela Naomi Blume: Der neue jüdische Friedhof in Fürth, 2019, Seite 321 f</ref>
 
Bis zu seinem Tod im Jahr [[1958]] gehörte Leo Rosenthal der [[SPD]] Stadtratsfraktion im Fürther Rathaus an. Er ruht auf dem [[Jüdischer Friedhof|Neuen Jüdischen Friedhof Fürth]].<ref>Gisela Naomi Blume: Der neue jüdische Friedhof in Fürth, 2019, Seite 321 f</ref>
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