Waisenschul: Unterschied zwischen den Versionen

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Schon in dem Vorgängerbau des Waisenhauses in der [[Geleitsgasse 1]] gab es einen Synagogenraum. Als das Waisenhaus 1868 in der Julienstraße 2 (heute [[Hallemannstraße 2 / 2a]]) erstellt wurde, kam im Parterre des Anbaus die Synagoge, die ''Waisenschul'' hinein. Als einzige Synagoge Fürths überstand diese die Zerstörungen und Verwüstungen der [[Reichspogromnacht in Fürth|Reichspogromnacht]], ebenso die in dem Gebäude befindliche [[wikipedia:Mikwe|Mikwe]] und [[wikipedia:Laubhütte|Sukka]]. Der erste Rabbiner Fürths nach dem Krieg [[David Spiro]] betonte bei vielen Gelegenheiten, er glaube dass die ''Waisenschul'' den Naziterror überstanden habe allein aufgrund der Gebete der Waisenkinder.<ref>Mosche N. Rosenfeld: ''[[The Rav of Fürth (Buch)|The Rav of Fürth]]''. Israel, Eigenverlag, 2021, S. 374</ref>
Schon in dem Vorgängerbau des Waisenhauses in der [[Geleitsgasse 1]] gab es einen Synagogenraum. Als das Waisenhaus 1868 in der Julienstraße 2 (heute [[Hallemannstraße 2 / 2a]]) erstellt wurde, kam im Parterre des Anbaus die Synagoge, die ''Waisenschul'' hinein. Als einzige Synagoge Fürths überstand diese die Zerstörungen und Verwüstungen der [[Reichspogromnacht in Fürth|Reichspogromnacht]], ebenso die in dem Gebäude befindliche [[wikipedia:Mikwe|Mikwe]] und [[wikipedia:Laubhütte|Sukka]]. Der erste Rabbiner Fürths nach dem Krieg [[David Spiro]] betonte bei vielen Gelegenheiten, er glaube dass die ''Waisenschul'' den Naziterror überstanden habe allein aufgrund der Gebete der Waisenkinder.<ref>Mosche N. Rosenfeld: ''[[The Rav of Fürth (Buch)|The Rav of Fürth]]''. Israel, Eigenverlag, 2021, S. 374</ref>
[[Datei:Furth, Germany, 07091945, A memorial service in a synagogue..jpg|mini|right|Gedächtnisgottesdienst in der Synagoge am 7. September 1945, links: Rabbiner David Spiro, Mitte: Kantor Eliezer Wilner]]
[[Datei:Furth, Germany, 07091945, A memorial service in a synagogue..jpg|mini|right|Gedächtnisgottesdienst in der Synagoge am 7. September 1945, links: Rabbiner David Spiro, Mitte: Kantor Eliezer Wilner]]
Unmittelbar nach dem Krieg fanden 1945 erste jüdische Gottesdienste im Stadttheater statt, das von der amerikanischen Armee konfisziert worden war.<ref>Mosche N. Rosenfeld: ''[[The Rav of Fürth (Buch)|The Rav of Fürth]]''. Israel, Eigenverlag, 2021, S. 374</ref> Die ''Waisenschul'' war zu jenem Zeitpunkt seit 1938 geschändet und ab 1942 als Kartoffellagerungsstätte<ref>[[Monika Berthold-Hilpert]]: [[Synagogen in Fürth (Broschüre)|Synagogen in Fürth]], S. 11</ref> genutzt worden und benötigte daher noch eine Restaurierung ehe sie im September 1945 wieder eingeweiht werden konnte.  
Unmittelbar nach dem Krieg fanden 1945 erste jüdische Gottesdienste im Stadttheater statt, das von der amerikanischen Armee konfisziert worden war.<ref>Mosche N. Rosenfeld: ''[[The Rav of Fürth (Buch)|The Rav of Fürth]]''. Israel, Eigenverlag, 2021, S. 374</ref> Die ''Waisenschul'' war zu jenem Zeitpunkt seit 1938 geschändet und ab 1942 als Kartoffellagerungsstätte<ref>[[Monika Berthold-Hilpert]]: [[Synagogen in Fürth (Broschüre)|Synagogen in Fürth]], S. 11</ref> genutzt worden, zum Kriegsende hin diente sie ukrainischen Zwangsarbeitern als orthodoxe Kirche<ref>siehe Igal Avidan (SWR 2021): "Fürther Thorarollen (2/2) - Wiedergefunden, restauriert und verschenkt", in: SWR2 Leben</ref> und benötigte daher noch eine Restaurierung ehe sie im September 1945 wieder eingeweiht werden konnte.  


Am [[7. September]] [[1945]]<ref>dies war ein Freitag, also vermutlich Freitagabend nach Sonnenuntergang und damit Beginn des [[Wikipedia:Schabbat|Schabbat]]</ref> fand ein Gedenkgottesdienst in der ''Waisenschul'' statt, anlässlich von ראש השנה ([[wikipedia:Rosch Haschana|Rosch Haschana]]), den jüdischen Neujahrsfeierlichkeiten<ref>Das Jüdische Jahr 5706 begann am Freitag, 7. September 1945 and endete am Sonntag, 9, September 1945.</ref>. Dies war der erste Gottesdienst nach der Renovierung und damit der ''Wiedereinweihungsgottesdienst'' ("Rededication of Waisenhaus Synagogue") der fortan neuen Gemeindesynagoge.  
Am [[7. September]] [[1945]]<ref>dies war ein Freitag, also vermutlich Freitagabend nach Sonnenuntergang und damit Beginn des [[Wikipedia:Schabbat|Schabbat]]</ref> fand ein Gedenkgottesdienst in der ''Waisenschul'' statt, anlässlich von ראש השנה ([[wikipedia:Rosch Haschana|Rosch Haschana]]), den jüdischen Neujahrsfeierlichkeiten<ref>Das Jüdische Jahr 5706 begann am Freitag, 7. September 1945 and endete am Sonntag, 9, September 1945.</ref>. Dies war der erste Gottesdienst nach der Renovierung und damit der ''Wiedereinweihungsgottesdienst'' ("Rededication of Waisenhaus Synagogue") der fortan neuen Gemeindesynagoge.  
Bei späteren Renovierungsarbeiten wurde unter der [[wikipedia:Bima|Bima]] ein Marmorblock aus Israel eingesetzt, damit die Thora nicht von deutschem Boden gelesen wird<ref>so [[Gisela Naomi Blume]] in: Igal Avidan (SWR 2021): "Fürther Thorarollen (2/2) - Wiedergefunden, restauriert und verschenkt", in: SWR2 Leben</ref>.


==Rabbiner der Waisenschul vor 1938==
==Rabbiner der Waisenschul vor 1938==
18.461

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