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Mit dem Inkrafttreten des Sozialistengesetzes [[1878]] waren Arbeiter und Sozialdemokraten in den Vereinen des Deutschen Turnerbundes nicht mehr gerne gesehen. Parallel zum Deutschen Turnerbund entstand [[1893]] der Arbeiterturnerbund für sozialdemokratisch geprägte Sportler. Die Auswirkungen waren auch in Fürth zu spüren. So wurde am [[13. November]] [[1895]] in der [[Weiße Taube|Weißen Taube]] die Turn- und Sportgemeinschaft Fürth ins Leben gerufen.<ref>Markus Eigler: ''„Drüben beim Tuspo": Der Stolz der Fürther Arbeiter''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 23. März 2019, S. 40</ref> Nach anderen Angaben wurde der Verein am [[12. Dezember]] [[1895]] als ''Arbeiter Turnverein Fürth'' gegründet.  
 
Mit dem Inkrafttreten des Sozialistengesetzes [[1878]] waren Arbeiter und Sozialdemokraten in den Vereinen des Deutschen Turnerbundes nicht mehr gerne gesehen. Parallel zum Deutschen Turnerbund entstand [[1893]] der Arbeiterturnerbund für sozialdemokratisch geprägte Sportler. Die Auswirkungen waren auch in Fürth zu spüren. So wurde am [[13. November]] [[1895]] in der [[Weiße Taube|Weißen Taube]] die Turn- und Sportgemeinschaft Fürth ins Leben gerufen.<ref>Markus Eigler: ''„Drüben beim Tuspo": Der Stolz der Fürther Arbeiter''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 23. März 2019, S. 40</ref> Nach anderen Angaben wurde der Verein am [[12. Dezember]] [[1895]] als ''Arbeiter Turnverein Fürth'' gegründet.  
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Goldschläger, Bildhauer oder auch Gewerkschaftsfunktionäre fanden hier ihre sportliche Heimat. Die Gründungsmitglieder waren: Wilhelm Adler, Andreas Egelseer, Hans Vogel, [[Hans Böckler]], Fritz Rittler, Hans Angler, Heinrich Frank, Leonhard Harrer, Ludwig Dörnhöfer, Heidingsfelder, Hans Kießling, Georg Klemm und Würflein. Das erste Turnlokal war in der Restauration Bavaria in der [[Königstraße]]. Durch den großen Zulauf musste der Verein den Ort verlegen, ab [[1897]] traf man sich auf der [[Wilhelmshöhe]].<ref>Kleeblatt-Chronik, Karl Knöfel: Die Geschichte des TuSpo Fürth, online abgerufen am 27. März 2018, 0:47 Uhr - [http://www.kleeblatt-chronik.de/v3/chronik/tuspo_fuerth.php online abrufbar]</ref>  
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Goldschläger, Bildhauer oder auch Gewerkschaftsfunktionäre fanden hier ihre sportliche Heimat. Die Gründungsmitglieder waren: Wilhelm Adler, Andreas Egelseer, Hans Vogel, [[Hans Böckler]], Fritz Rittler, Hans Angler, Heinrich Frank, Leonhard Harrer, Ludwig Dörnhöfer, Heidingsfelder, Hans Kießling, Georg Klemm und Würflein. Das erste Turnlokal war in der Restauration Bavaria in der [[Königstraße]]. Durch den großen Zulauf musste der Verein den Ort verlegen, ab [[1897]] traf man sich auf der [[Wilhelmshöhe]].<ref>Kleeblatt-Chronik, Karl Knöfel: Die Geschichte des TuSpo Fürth, online abgerufen am 27. März 2018, 0:47 Uhr - [http://www.kleeblatt-chronik.de/v3/chronik/tuspo_fuerth.php online]</ref>  
    
[[1904]] zählte der Verein fast 200 Mitglieder, weshalb die Turnübungen - vor allem im Winter - im [[Evora Säle|Evorasaal]] abgehalten wurden. Im Sommer traf man sich beim [[Prater|Evorakeller]] in der [[Erlanger Straße]]. Im Jahre [[1908]] schloss sich der Turnverein Jahn Fürth an, bevor vier Jahre später die Fusion mit dem Kraftsportclub Fürth und den Fußballvereinen FC Merkur Fürth und [[FC Pfeil Fürth]] zum [[TSV Fürth]] folgte.
 
[[1904]] zählte der Verein fast 200 Mitglieder, weshalb die Turnübungen - vor allem im Winter - im [[Evora Säle|Evorasaal]] abgehalten wurden. Im Sommer traf man sich beim [[Prater|Evorakeller]] in der [[Erlanger Straße]]. Im Jahre [[1908]] schloss sich der Turnverein Jahn Fürth an, bevor vier Jahre später die Fusion mit dem Kraftsportclub Fürth und den Fußballvereinen FC Merkur Fürth und [[FC Pfeil Fürth]] zum [[TSV Fürth]] folgte.
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[[1913]] konnte vom Verein, dank der finanziellen Unterstützung des Vereinsmitgliedes Nikolaus Sand, ein Waldgrundstück an der [[Kronacher Straße]], direkt angrenzend an das Firmengelände von [[Dynamit-Nobel]], gekauft werden. Das Gelände wurde in freiwilliger Arbeitsleistung der Mitglieder gerodet und planiert, so dass für den [[2. August]] [[1914]] die Einweihungsfeier der Sportanlage geplant war. Durch die Mobilmachung zum [[1. Weltkrieg]] am [[1. August]] [[1914]] musste die Einweihungsfeier abgesagt werden, da fast alle aktiven Mitglieder zum Kriegsdienst einberufen wurden. Die Aktivitäten gingen erst wieder nach dem [[1. Weltkrieg]] weiter; hierzu traf man sich erstmalig [[1918]] in der Gaststätte "[[Zum Wilden Mann]]". Die Einweihungsfeier wurde schließlich im Jahr [[1919]] nachgeholt, allerdings konnten 52 vorher beteiligte Mitglieder nicht an den Feierlichkeiten teilnehmen, da diese im Krieg gefallen waren. Der Verein bot zu diesem Zeitpunkt folgende Disziplinen seinen Mitgliedern an: Turnen, Turnspiele, Gymnastik, Schwer- und Leichtathletik sowie Fußball.  
 
[[1913]] konnte vom Verein, dank der finanziellen Unterstützung des Vereinsmitgliedes Nikolaus Sand, ein Waldgrundstück an der [[Kronacher Straße]], direkt angrenzend an das Firmengelände von [[Dynamit-Nobel]], gekauft werden. Das Gelände wurde in freiwilliger Arbeitsleistung der Mitglieder gerodet und planiert, so dass für den [[2. August]] [[1914]] die Einweihungsfeier der Sportanlage geplant war. Durch die Mobilmachung zum [[1. Weltkrieg]] am [[1. August]] [[1914]] musste die Einweihungsfeier abgesagt werden, da fast alle aktiven Mitglieder zum Kriegsdienst einberufen wurden. Die Aktivitäten gingen erst wieder nach dem [[1. Weltkrieg]] weiter; hierzu traf man sich erstmalig [[1918]] in der Gaststätte "[[Zum Wilden Mann]]". Die Einweihungsfeier wurde schließlich im Jahr [[1919]] nachgeholt, allerdings konnten 52 vorher beteiligte Mitglieder nicht an den Feierlichkeiten teilnehmen, da diese im Krieg gefallen waren. Der Verein bot zu diesem Zeitpunkt folgende Disziplinen seinen Mitgliedern an: Turnen, Turnspiele, Gymnastik, Schwer- und Leichtathletik sowie Fußball.  
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Die Fußballer wurden im Jahre [[1920]] bayerischer Meister und erreichten nach einem 7 : 3-Sieg über die Freie Turnerschaft Bornheim und einem 9 : 0 über TK Untertürkheim die Endrunde um die deutsche Arbeitermeisterschaft. Das Halbfinale gewannen die Fürther mit 3 : 2 beim Dresdner SV 10 und trafen im Endspiel auf den TuS Süden Forst. Vor 5&nbsp;000 Zuschauern in Leipzig ging der TSV nach einer torlosen ersten Halbzeit mit 3 : 0 in Führung und musste noch zwei Gegentreffer der Forster hinnehmen. Weitere Tore fielen nicht und der TSV Fürth wurde erster deutscher Fußballmeister des ATSB. Es sollte die einzige Teilnahme der Fürther bei den ATSB-Meisterschaften bleiben.<ref>Tuspo Fürth - Wikipedia - online abgerufen am 27. März 2018 - 0:46 Uhr - [https://de.wikipedia.org/wiki/Tuspo_F%C3%BCrth online abrufbar]</ref> Bei ihrer Rückkehr sollen 30.000 Menschen die erfolgreichen Fußballer am Hauptbahnhof frenetisch in Empfang genommen haben, bevor ein Korso durch die Stadt folgte. Der Titel hatte in diesen Tagen eine große politische Bedeutung, schließlich hatten die eigenen Arbeiter „etwas zustande gebracht".<ref>Markus Eigler: ''„Drüben beim Tuspo": Der Stolz der Fürther Arbeiter''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 23. März 2019, S. 40</ref>
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Die Fußballer wurden im Jahre [[1920]] bayerischer Meister und erreichten nach einem 7 : 3-Sieg über die Freie Turnerschaft Bornheim und einem 9 : 0 über TK Untertürkheim die Endrunde um die deutsche Arbeitermeisterschaft. Das Halbfinale gewannen die Fürther mit 3 : 2 beim Dresdner SV 10 und trafen im Endspiel auf den TuS Süden Forst. Vor 5&nbsp;000 Zuschauern in Leipzig ging der TSV nach einer torlosen ersten Halbzeit mit 3 : 0 in Führung und musste noch zwei Gegentreffer der Forster hinnehmen. Weitere Tore fielen nicht und der TSV Fürth wurde erster deutscher Fußballmeister des ATSB. Es sollte die einzige Teilnahme der Fürther bei den ATSB-Meisterschaften bleiben.<ref>Tuspo Fürth - Wikipedia - online abgerufen am 27. März 2018 - 0:46 Uhr - [https://de.wikipedia.org/wiki/Tuspo_F%C3%BCrth online]</ref> Bei ihrer Rückkehr sollen 30.000 Menschen die erfolgreichen Fußballer am Hauptbahnhof frenetisch in Empfang genommen haben, bevor ein Korso durch die Stadt folgte. Der Titel hatte in diesen Tagen eine große politische Bedeutung, schließlich hatten die eigenen Arbeiter „etwas zustande gebracht".<ref>Markus Eigler: ''„Drüben beim Tuspo": Der Stolz der Fürther Arbeiter''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 23. März 2019, S. 40</ref>
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Nach der Machtergreifung der [[Nationalsozialisten]] im Jahre [[1933]] wurde der TSV Fürth, wie alle Arbeitersportvereine, verboten. Bis zur gewaltsamen Auflösung durch das Naziregime war der TSV einer der großen Turnvereine im Gau Nordbayern.<ref>Turnabteilung der SpVgg Greuther Fürth e. V. - online abgerufen am 27. März 2018 | 0:51 Uhr - [https://www.greuther-fuerth-turnen.de/ueber-uns/historie/ online abrufbar]</ref> Das Vereinsgelände wurde beschlagnahmt und zu einem großen Teil leergeräumt.
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Nach der Machtergreifung der [[Nationalsozialisten]] im Jahre [[1933]] wurde der TSV Fürth, wie alle Arbeitersportvereine, verboten. Bis zur gewaltsamen Auflösung durch das Naziregime war der TSV einer der großen Turnvereine im Gau Nordbayern.<ref>Turnabteilung der SpVgg Greuther Fürth e. V. - online abgerufen am 27. März 2018 | 0:51 Uhr - [https://www.greuther-fuerth-turnen.de/ueber-uns/historie/ online]</ref> Das Vereinsgelände wurde beschlagnahmt und zu einem großen Teil leergeräumt.
    
== Nach dem 2. Weltkrieg ==
 
== Nach dem 2. Weltkrieg ==
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== Lokalberichterstattung ==
 
== Lokalberichterstattung ==
* Markus Eigler: ''„Drüben beim Tuspo": Der Stolz der Fürther Arbeiter''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 23. März 2019, Druckausgabe S. 40 bzw. nordbayern.de vom 25. März 2019 - [http://www.nordbayern.de/sport/1.8729787 online abrufbar]
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* Markus Eigler: ''„Drüben beim Tuspo": Der Stolz der Fürther Arbeiter''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 23. März 2019, Druckausgabe S. 40 bzw. nordbayern.de vom 25. März 2019 - [http://www.nordbayern.de/sport/1.8729787 online]
 
* Alexander Pfähler: ''Ein vergessenes Stück Fußball-Geschichte''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 11. Juli 2020, Druckausgabe S. 39
 
* Alexander Pfähler: ''Ein vergessenes Stück Fußball-Geschichte''. In: [[Fürther Nachrichten]] vom 11. Juli 2020, Druckausgabe S. 39
 
* Markus Eigler: ''Als die Kronacher Hard noch ein Wald war'', in: [[Fürther Nachrichten]] vom 31. August 2022 (Druckausgabe)
 
* Markus Eigler: ''Als die Kronacher Hard noch ein Wald war'', in: [[Fürther Nachrichten]] vom 31. August 2022 (Druckausgabe)
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