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Frauen und Kinder entließ man nach Hause.<ref>Edgar Rosenberg gibt an, dass dies zwischen 7 und 9 Uhr am Morgen des 10. November war.</ref> Der Rest musste zum Berholzheimerianum, einem Fußmarsch von etwa 10 min am [[Parkhotel]] vorbei. Unterwegs wurden sie von neugierigen Mitbürgern begafft, "''die sich auf den Straßen drängten, spuckten, krakeelten, schrien: "Höchste Zeit!" und "Keinen Augenblick zu früh!" und im Chor "Judensau" und "Juda verrecke!" riefen''"<ref>Niall Ferguson: Kissinger - Der Idealist", 2016 dt. Ausgabe, S. 99</ref>   
 
Frauen und Kinder entließ man nach Hause.<ref>Edgar Rosenberg gibt an, dass dies zwischen 7 und 9 Uhr am Morgen des 10. November war.</ref> Der Rest musste zum Berholzheimerianum, einem Fußmarsch von etwa 10 min am [[Parkhotel]] vorbei. Unterwegs wurden sie von neugierigen Mitbürgern begafft, "''die sich auf den Straßen drängten, spuckten, krakeelten, schrien: "Höchste Zeit!" und "Keinen Augenblick zu früh!" und im Chor "Judensau" und "Juda verrecke!" riefen''"<ref>Niall Ferguson: Kissinger - Der Idealist", 2016 dt. Ausgabe, S. 99</ref>   
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Der Chronist berichtet, dass 132 Männer in Autobussen nach Dachau abtransportiert wurden.<ref>Manfred Mümmler: Der Pogrom zu Fürth. Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938. In: Fürther Heimatblätter, 1988/4, S.101 - 112</ref>
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===Überführung jüdischer Männer ins KZ Dachau===
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Der Chronist berichtet, dass 132 Männer in Autobussen am folgenden Tag, den 10. November abends, nach Dachau ins Konzentrationslager abtransportiert wurden.<ref>Manfred Mümmler: Der Pogrom zu Fürth. Die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938. In: Fürther Heimatblätter, 1988/4, S.101 - 112; auch Manfred Mümmler: „Fürth 1933 - 1945“, S. 155 sowie Ballin-Chronik, S. 29</ref></br>
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zu den Abtransportierten gehörten u.a.:
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* [[Gustav Höchster]], Fabrikant, entlassen am 19. Dezember 1938
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* [[Hermann Mandelbaum]], Lehrer, entlassen Ende Dezember 1938
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* [[Hugo Mosbacher]], Prokurist, entlassen am 19. Dezember 1938
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* [[Leopold Meier Neumann]], Kaufmann, entlassen am 10. Dezember 1938
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* [[Meier Oppenheimer]], Lehrer, entlassen Mitte Dezember 1938
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* Dr. [[Leo Stahl]], Rechtsanwalt, entlassen am 7. Dezember 1938
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Ums Leben kamen in dieser Nacht<ref>Ballin-Chronik S. 29</ref>:
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* [[Fritz Lorch]]
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* Willy Behrends
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===Die Zeit nach dem Pogrom===
 
"''Am nächsten Tag wurde der Schulhof durch Militärposten abgesperrt. SA-Abteilungen marschierten singend zum Synagogenplatz und einige Schulen erschienen geschlossen bei den verwüsteten Geschäften und ließen Sprechchöre erklingen. Es handelte sich dabei anscheinend um Privatleistungen besonders gesinnungsechter Lehrer.''"<ref>Ballin: ''Chronik Fürth 1933 - 1945'', S. 29</ref>  
 
"''Am nächsten Tag wurde der Schulhof durch Militärposten abgesperrt. SA-Abteilungen marschierten singend zum Synagogenplatz und einige Schulen erschienen geschlossen bei den verwüsteten Geschäften und ließen Sprechchöre erklingen. Es handelte sich dabei anscheinend um Privatleistungen besonders gesinnungsechter Lehrer.''"<ref>Ballin: ''Chronik Fürth 1933 - 1945'', S. 29</ref>  
 
[[Datei:FA515 41.jpg|mini|right|Wohnungszerstörung durch SA-Einheiten]]
 
[[Datei:FA515 41.jpg|mini|right|Wohnungszerstörung durch SA-Einheiten]]
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