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[[Datei:A2306a.jpg|thumb|left|Julius Hirsch als Dt. Meister]]Vermutlich in Nünberg heitrate er [[1920]] die gebürtige Karlsruherin Ella Karolina Hauser, die er beruflich als Chefverkäuferin in einem Textilgeschäft kennen gelernt hatte. Aus  der Ehe gingen zwei Kinder hervor: ''Heinold Leopold Hirsch'' (* [[3. September]] [[1922]] - †  [[9. August]] [[1996]]) und ''Esther Carmen Hirsch'' (* [[3. März]] [[1928]]). Die Ehefrau Ella war evangelischen Glaubens, die Kinder wurden jedoch in der jüdischen Tradition erzogen.  
 
[[Datei:A2306a.jpg|thumb|left|Julius Hirsch als Dt. Meister]]Vermutlich in Nünberg heitrate er [[1920]] die gebürtige Karlsruherin Ella Karolina Hauser, die er beruflich als Chefverkäuferin in einem Textilgeschäft kennen gelernt hatte. Aus  der Ehe gingen zwei Kinder hervor: ''Heinold Leopold Hirsch'' (* [[3. September]] [[1922]] - †  [[9. August]] [[1996]]) und ''Esther Carmen Hirsch'' (* [[3. März]] [[1928]]). Die Ehefrau Ella war evangelischen Glaubens, die Kinder wurden jedoch in der jüdischen Tradition erzogen.  
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Um seine Frau vor der Verfolgung durch die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] zu schützen lies sich Julius Hirsch von ihr am 2. Dezember 1942<ref>Gedenkbuch für die Karlsruher Juden, Homepage abgerufen am 28. Februar 2014 um 12 Uhr [http://gedenkbuch.informedia.de/gedenkbuch.php?PID=12&suche=H&name=1696 HP]</ref> scheiden, was ihn selbst aber den Schutz einer sog. "priviligerten Mischehe" beraubte. Die beiden Kinder Heinold und Esther mussten als "Mischlinge ersten Grades" [[1938]] die Schule verlassen und ab 1941 den Judenstern in der Öffentlichkeit sichtbar tragen. Am [[14. Februar]] [[1945]] wurden die beiden Kinder im Alter von 22 und 17 Jahren zum Arbeitseinsatz in das KZ Theresienstadt deportiert. Beide überlebten die Zeit im KZ und wurden durch die Rote Armee am [[7. Mai]] [[1945]] befreit.  
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Um seine Frau vor der Verfolgung durch die [[NSDAP|Nationalsozialisten]] zu schützen lies sich Julius Hirsch von ihr am 2. Dezember 1942<ref>Gedenkbuch für die Karlsruher Juden, Homepage abgerufen am 28. Februar 2014 um 12 Uhr [http://gedenkbuch.informedia.de/gedenkbuch.php?PID=12&suche=H&name=1696 im Internet]</ref> scheiden, was ihn selbst aber den Schutz einer sog. "priviligerten Mischehe" beraubte. Die beiden Kinder Heinold und Esther mussten als "Mischlinge ersten Grades" [[1938]] die Schule verlassen und ab 1941 den Judenstern in der Öffentlichkeit sichtbar tragen. Am [[14. Februar]] [[1945]] wurden die beiden Kinder im Alter von 22 und 17 Jahren zum Arbeitseinsatz in das KZ Theresienstadt deportiert. Beide überlebten die Zeit im KZ und wurden durch die Rote Armee am [[7. Mai]] [[1945]] befreit.  
    
== Fussball-Leistungen ==
 
== Fussball-Leistungen ==
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Nach der Machtergreifung der [[NSdAP|Nazis]] unter Adolf Hitler Anfang [[1933]] waren Sportvereine angehalten, jüdischen Bürgern den Zutritt und die Mitgliedschaft zu verwehren. Hirsch trat als er hiervon erfuhr „''bewegten Herzens''“ im April [[1933]] aus seinem Stammverein, dem Karlsruher FV, aus. Julius Hirsch selbst sah sich zu diesem Zeitpunkt als „''national denkender''“ deutscher Jude, der seine Vaterlandsliebe im 1. Weltkrieg als „''durch die Tat bewiesen''“ sah, wie er in seinem Austrittsgesuch schrieb.
 
Nach der Machtergreifung der [[NSdAP|Nazis]] unter Adolf Hitler Anfang [[1933]] waren Sportvereine angehalten, jüdischen Bürgern den Zutritt und die Mitgliedschaft zu verwehren. Hirsch trat als er hiervon erfuhr „''bewegten Herzens''“ im April [[1933]] aus seinem Stammverein, dem Karlsruher FV, aus. Julius Hirsch selbst sah sich zu diesem Zeitpunkt als „''national denkender''“ deutscher Jude, der seine Vaterlandsliebe im 1. Weltkrieg als „''durch die Tat bewiesen''“ sah, wie er in seinem Austrittsgesuch schrieb.
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Ungeachtet seiner Heimatverbundenheit und seiner für Deutschland im 1. Weltkrieg erbrachten Entbehrungen und Strapazen wurde er von der Gestapo im Februar [[1943]] zu einem Arbeitseinsatz bestellt und unter diesem Vorwand ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Im KZ verliert sich seine Spur im Jahr [[1943]], die Umstände sowie das genaue Todesdatum blieben ebenfalls unbekannt. Das letzte Lebenszeichen, dass die Familie von Julius Hirsch erhielt, war eine Geburtstagskarte vom [[3. März]] [[1943]] aus Dortmund an seine Tochter: „Meine Lieben! Bin gut gelandet, es geht gut. Julius. Komme nach Oberschlesien, noch in Deutschland. Herzliche Grüße und Küsse Euer Juller“<ref>Gedenkbuch für die Karlsruher Juden, Homepage abgerufen am 28. Februar 2014 um 12 Uhr [http://gedenkbuch.informedia.de/gedenkbuch.php?PID=12&suche=H&name=1696 HP]</ref>.
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Ungeachtet seiner Heimatverbundenheit und seiner für Deutschland im 1. Weltkrieg erbrachten Entbehrungen und Strapazen wurde er von der Gestapo im Februar [[1943]] zu einem Arbeitseinsatz bestellt und unter diesem Vorwand ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Im KZ verliert sich seine Spur im Jahr [[1943]], die Umstände sowie das genaue Todesdatum blieben ebenfalls unbekannt. Das letzte Lebenszeichen, dass die Familie von Julius Hirsch erhielt, war eine Geburtstagskarte vom [[3. März]] [[1943]] aus Dortmund an seine Tochter: „Meine Lieben! Bin gut gelandet, es geht gut. Julius. Komme nach Oberschlesien, noch in Deutschland. Herzliche Grüße und Küsse Euer Juller“<ref>Gedenkbuch für die Karlsruher Juden, Homepage abgerufen am 28. Februar 2014 um 12 Uhr [http://gedenkbuch.informedia.de/gedenkbuch.php?PID=12&suche=H&name=1696 im Internet]</ref>.
 
Erst im Jahre [[1950]] setzte das Amtsgericht Karlsruhe das Todesdatum auf den [[8. Mai]] [[1945]], dem Tag der Kapitulation der Wehrmacht, fest.
 
Erst im Jahre [[1950]] setzte das Amtsgericht Karlsruhe das Todesdatum auf den [[8. Mai]] [[1945]], dem Tag der Kapitulation der Wehrmacht, fest.
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* Julius-Hirsch - [http://www.dfb.de/index.php?id=501069 Deutscher Fußball-Bund]
 
* Julius-Hirsch - [http://www.dfb.de/index.php?id=501069 Deutscher Fußball-Bund]
 
* Fürther Nachrichten: "Grausames Schicksal - Jüdischer Fußball-Star wurde in der NS Zeit ermordet" 9. März 2013
 
* Fürther Nachrichten: "Grausames Schicksal - Jüdischer Fußball-Star wurde in der NS Zeit ermordet" 9. März 2013
* Gedenkbuch für die Karlsruher Juden [http://gedenkbuch.informedia.de/gedenkbuch.php?PID=12&suche=H&name=1696 HP]  
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* Gedenkbuch für die Karlsruher Juden [http://gedenkbuch.informedia.de/gedenkbuch.php?PID=12&suche=H&name=1696 im Internet]  
    
==Einzelnachweise==
 
==Einzelnachweise==
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