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51 – 17/18

Neue Überlegungen
zum Standor t der alten Mar tinskapelle
von Thomas Werner

Eigentlich ist jedem AltFürther oder Fürther
Grundschulkind klar wo
die Martinskapelle gestanden haben soll. Im
Wiesengrund unweit des
Käppnerstegs steht ein
Denkmal mit einer beigestellten
Gedenktafel,
die auf die Gründungssage der Martinskapelle hinweist. Neuere Untersuchungen zum erhalten gebliebenen Quellenmaterial in Zusammenhang mit
geophysikalischer Prospektion haben aber ergeben, dass wir es bei den
entdeckten Gebäuderesten westlich des Denkmals
höchster Wahrscheinlichkeit nach mit einer abgegangenen Mühle oder einem sonst für die Wasserwirtschaft des Mittelalters relevanten Bauwerk
zu tun haben (Altstadtbläddla Nr. 43, 2009/10,
S. 22 – 25 und Altstadtbläddla Nr. 48, 2014/15,
S. 26 – 41), das durch fehlgeleitete Interpretationen
als Kapelle deklariert worden war und sich bis heute
in den Köpfen der Fürther
festgesetzt hat. Das ist besonders deshalb fatal, weil
die Grundschulkinder im
Heimatkundeunterricht
immer noch den Lesestoff
des 18./19. Jhs. eingetrichtert und dadurch ein völlig
veraltetes Geschichtsbild
vermittelt bekommen.
Doch welche Alternativen gibt es? Der heilige
Martin, Bischof von Tour
26

Abb. 1: Messwagen auf dem Kirchenplatz. Foto: Werner

(371 – 397), ist der älteste Patron unserer Fürther
Kirchengeschichte
und
müsste demzufolge mit der
Siedlung insoweit in Zusammenhang stehen wie
sich das Christentum hier
ausgebildet hat mit dem
zugehörigen Gotteshaus
als Zentrum. Die Ruine einer immer wieder angenommenen „Feldkirche“
sollte mindestens die architektonischen
Eigenschaften einer Kirche besitzen und an einer Stelle gelegen sein, die eine
gewisse Anziehungskraft
auf das junge Christentum ausüben konnte, wie
aus den bekannten Fällen zu ersehen ist. Diese Überlegungen dürfen
nicht durch eine Legende dominiert werden, in
der man Karl den Großen
oder einen seiner Vorfahren für die Errichtung verantwortlich macht, sondern sollten sich an überprüfbaren Fakten orientieren. Und hier entsteht
ein Bruch mit der bisherigen Geschichtsschreibung

in Fürth, die sich nicht auf
die vorhandenen Quellen und deren Interpretationsmöglichkeiten berufen
will, sondern ausschließlich durch Erzählungen
und Wunschvorstellungen
geprägt ist. Das ist auch einer der Hauptgründe, warum die älteste Geschichtsschreibung hier, die so genannte Frühgeschichtsforschung Fürths, seit 1824
so geringe bzw. gar keine
Fortschritte gemacht hat,
weil man von den Anfängen der Siedlung zwischen
den Flüssen völlig falsche
Vorstellungen hat.
Um diesem Problem ein
wenig entgegen zu wirken,
versucht die AG Archäologie mit zerstörungsfreien Prospektionsmethoden
aus der Nachbarwissenschaft Geologie die Quellenlage etwas aufzuhellen
bzw. neue Ansätze für weitere Überlegungen zu bieten. Eine dieser Methoden
ist die Geo- oder Bodenradarmessung, die in der
Lage ist, durch Reflexion

der elektromagnetischen
Impulswellen Umfang und
Entfernung von im Boden befindlichen Strukturen aufzuzeichnen und
zu verarbeiten, zum Beispiel Mauerwerk. Um diese Methode und ihre Möglichkeiten in Fürth einmal
auszuprobieren, sind wir
von der Überlegung ausgegangen, dass der Standort der Heiliggrabkapelle
auf dem Kirchenplatz noch
zu ermitteln wäre, wenn
vorausgesetzt wird, dass
beim Abbruch der Kapelle
nicht alle Fundamentreste entfernt worden wären,
weil man den hinteren Teil
des alten Friedhofs mehrfach für weitere Bestattungen mit Sand aufgeschüttet
hatte. Also haben wir die
erforderlichen Genehmigungen eingeholt und am
1. November 2016 in der
schulfreien Zeit auf dem
hinteren Teil des Kirchenplatzes ein Messfeld von
ca. 257 Quadratmetern
eingerichtet. Im Abstand
von 0,5 m wurde der Messwagen in ost-westlicher
Richtung über das Messfeld geschoben (Abb. 1).
Das ganze hat mit Pause ca. 5 Stunden gedauert,
dass alle Teilnehmer am
frühen Nachmittag wieder
zu Hause waren.
Das vom Computer errechnete
Messergebnis,
das so genannte Radargramm (Abb. 2), hat uns
dann doch ziemlich überrascht. Zwischen 2,8 und<noinclude><references/></noinclude>
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