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49 – 15/16

Ber icht der AG Archäologie 2015
Von Thomas Werner

Die Arbeitsgruppe ist zu
Beginn des Jahres in neue
Räume der Pfisterschule umgezogen. Die mühevolle Arbeit, alles einzupacken und zu transportieren, blieb mal wieder an
einigen wenigen hängen,
dennoch haben wir es geschafft. Wir haben jetzt einen großen Arbeitsraum,
einen Archivraum sowie
einen Raum zur Unterbringung unserer Grabungsgeräte und anderer Materialien. Die Wiedereinrichtung des Fundarchivs gestaltete sich aus Platzgründen als problematisch. Bis
auf wenige Fundstellen
sind die Funde aber wieder eingeordnet und damit
auch zugänglich. Darüber
hinaus sind wir dabei, uns
ein System zu überlegen
wie die Funde durch eine
Computer gestützte Datenbank aufgefunden werden können, denn es bleibt
für uns von großer Bedeutung, die Bodenurkunden aus der Fürther Altstadt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu erhalten und in nächster Zeit
mit einer Ausstellung auch
besser bekannt zu machen.

Tag des offenen
Denkmals

Um die Aktivitäten der
Gruppe nicht vollständig
einschlafen zu lassen, haben wir uns an zwei städtischen Veranstaltungen am
13. und 20. September beteiligt. Am Tag des offenen
Denkmals, der unter dem
Motto „Handwerk, Technik, Industrie“ stand, ha26

ben wir uns mit den ersten beiden Punkten dieser
Thematik beschäftigt und
das mittelalterliche Knochenschnitzerhandwerk
aus Fürth vorgeführt sowie
auf die Technik moderner
Prospektionsmöglichkeiten hingewiesen. Mit der
rekonstruierten Werkbank
eines Paternosterers (Rosenkranzperlenmachers)
haben wir das Thema „Experimentelle Archäologie“
erläutert und versucht auf
besondere Fertigkeiten des
mittelalterlichen
Handwerkers aufmerksam zu
machen. Mit Hilfe der Experimentellen Archäologie ist man in der Lage aufgrund von Ausschlussverfahren heraus zu finden,
welche
handwerklichen
Kniffe und Tricks dem damaligen Meister geläufig gewesen sein müssen,
von denen wir heute nichts
mehr wissen. Darüber hinaus war wichtig, die Relationen zwischen Paternosterer und Knopfmacher herzustellen. Diese Form der
lebendigen Vorführung eines Handwerks, das nur
noch aus zeitgenössischen
Abbildungen bekannt ist,
hat die Besucher beeindruckt und zu lebhafter
Diskussion geführt. Daneben konnte eine neu aufgelegte Broschüre verteilt
werden, die das Knopfmacherhandwerk vom Ochsenhöflein (heutige Pfarrgasse) ausführlich beschreibt (vgl. dazu ALTSTADTbläddla Nr. 35,
2000, S. 26-27).
Der zweite Schwerpunkt

gehörte dem Thema „Technik“ an und sollte anhand
unserer Untersuchungen
beim Kapellenruh-Denkmal verdeutlichen, welche
interessanten Ergebnisse
mit Hilfe der Geomagnetik erzielt werden können.
Dazu musste das Prinzip
der Methode erklärt und
die gewonnenen Ergebnisse erläutert werden. Auch
dazu wurden zahlreiche
Fragen gestellt. Insgesamt
haben wir uns über ca. 45
Besucher gefreut, die sich
für unsere archäologischen
Gebiete interessiert haben.

Station 362
bei den Stadt­
verführungen

Das Motto der diesjährigen Stadt(ver)führungen
lautete „Wurzeln“ und da
durfte natürlich ein Archäologisches Thema nicht
fehlen. Wir entschieden
uns mit der Überschrift
„Die Wurzeln Fürths aus
archäologischer Sicht“ bei
der Tourist-Info anzumelden. Mit einer PowerPointPräsentation sind wir den
archäologischen Spuren
der Ansiedlungsgeschichte auf dem Sporn zwischen
den Flüssen Rednitz und
Pegnitz nachgegangen. Allein bei der rhetorischen
Frage, wo ein Fürther seine Wurzeln suchen würde,
gelangt man zwangsläufig
zu der Erkenntnis, dass die
Erforschung von Stammbäumen allenfalls zu den
Stammvätern/müttern hinab reicht aber die eigentlichen Wurzeln nicht erfassen kann. Wurzeln sind

– auch biologisch gesehen
– etwas Verborgenes, man
muss danach graben. Und
diese Metapher trifft genau auf den Archäologen
zu, der nach den Anfängen der Siedlungsgeschichte forscht. Die vorläufig erzielten Grabungsergebnisse sind aber keine Kette
von lückenlos aneinander
hängenden Indizien zu unserer Fürther Siedlungsgeschichte, dass sich die Präsentation auf die bekannten Spuren beschränkt hat
und der Frage nachgegangen ist wie die Befunde
und Funde mit dem späteren Fürth direkt in Zusammenhang stehen könnten.
Dabei kam folgendes Ergebnis zum Vorschein:
Die frühen Jäger und
Sammler des ausgehenden Paläolithikums, der
so genannten Atzenhofer Gruppe, haben mit unseren direkten Wurzeln
nichts zu tun, zumal danach eine große Siedlungslücke durch die restliche
Steinzeit und die frühen
Metallzeiten zu verzeichnen ist. Interessant ist dagegen der Fund des Etagengefäßes von der Lehmusstraße aus der Urnenfelderzeit (1200 – 800 v. u.
Z. im Stadtmuseum), weil
die geographische Verbreitung dieser Gefäßform im
Norden Main und Eger, im
Osten Elbe und Moldau,
im Süden die Donau und
im Westen die Rednitz/
Regnitz kaum überschreitet, dass davon auszugeFortsetzung auf Seite 28<noinclude><references/></noinclude>
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