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<noinclude><pagequality level="1" user="Red Rooster" /></noinclude>genommen werden. Im April 1983 betreute ein breit gefächertes Kollegium von 30 Mitarbeitern 170 Mädchen und
Jungen. Betreuungskosten für die Eltern fielen nicht an, da
die Regierung von Mittelfranken teils direkt, teils indirekt alle
Lohn- und Gehaltskosten übernahm.
Ebenfalls im April 1983 führte die Tanzgruppe der Lebenshilfe
im Stadttheater anlässlich der musischen Wochen „Peter und
der Wolf“ von Sergej Prokofjew auf. Die Schauspielgruppe
hatte sich 1981 anlässlich verschiedener Theaterbesuche gebildet. Am Anfang standen Stücke wie „Frau Holle“ und
„Rotkäppchen“.
Am 5. Juli fand in Fürth im Stadion des TV 1860 das dritte
„Landesschulfest für Behinderte“ statt. 26 Schulen aus ganz
Bayern beteiligten sich mit 550 Wettkämpfern.
Das Jahr 1984 war zunächst geprägt von weiteren
Gesetzesänderungen im Rahmen des Sozialabbaus. Die unentgeltliche Beförderung von behinderten Menschen im
Schienenverkehr wurde zum 1. Januar aufgegeben, am 1. April

wurde der Personenkreis von behinderten Menschen stark reduziert, denen Freifahrten beim öffentlichen Nahverkehr und
Befreiung von der Kfz-Steuer zustanden.
Der integrative Kindergarten erfreute sich reger Nachfrage, so
dass Erweiterungen erfolgten und projektiert wurden. Die Hand
in Hand mit dem integrativen Kindergarten arbeitende „Kindund Eltern-Frühförderung“ mit elf Therapeuten stand jedoch
vor Finanzierungsproblemen, da sich der Bezirk im Jahre 1983
aus der Kostenträgerschaft zurückzog. Die Mischfinanzierung
durch Sozialhilfeträger und Krankenkassen, was den medizinischen Teil der Frühförderung anbetraf, war nicht kostendeckend und hinterließ viele Unklarheiten.
Beteiligungen der Lebenshilfe Fürth e.V. an einer AutoreisenFirma und einem Autohändler sowie Privatfahrten von
Zivildienstleistenden mit Lebenshilfe-Bussen führten im Mai
1984 vor allem bei der ÖTV zu Irritationen, die jedoch ausgeräumt werden konnten.

VIII. Ihrer Zeit zu weit voraus:
1. „Lennys Hütte“ und die „Gesellschaft für
Integration“
Im September 1984 wurde im Wohnheim Friedrich-EbertStraße 51 ein großer Raum als Begegnungsstätte in Form
einer Kneipe eingerichtet: „Lennys Hütte“ war geboren. Seit
April 1984 waren die Vorarbeiten im Gang gewesen, um
die Begegnungsstätte zu schaffen: „Ziel ist die Integration
von Behinderten und Nicht-Behinderten. Beide Seiten
sollen den Umgang miteinander lernen“, so Vorsitzender
Karl Reinmann. Allerdings: Zur Eröffnung waren 100
Nachbarn eingeladen worden, gekommen war ein einziger.
Mit Musikgruppen und Schülertheater sollte zukünftig
das Eis gebrochen werden. Die Heimbewohner waren zumeist unter sich, aber das hatte auch seinen Vorteil: Sie
hatten verschiedentlich die Erfahrung gemacht, dass sie
in „normalen“ Lokalen ungern gesehen waren, wobei die
Skala der Ablehnung von abfälligen Bemerkungen bis zum
Lokalverbot gereicht habe. Das Unternehmen „Lennys
Hütte“ war im Freistaat einzigartig. Die Lebenshilfe war

bei der Finanzierung des Projektes auf sich alleine gestellt,
vor allem mussten zwei hauptamtliche Mitarbeiter bezahlt
werden. Anfang 1985 war eine mangelnde Akzeptanz von
behinderten Menschen außerhalb des Wohnheims und bei
den Anwohnern zu verzeichnen, auch ansonsten hielt sich
die Besucherfrequenz in Grenzen. Im Sommer 1985 veranstalteten das Wohnheim, Lennys Hütte und die „2-CVFreunde“ ein Sommerfest am Kanal.
Angeregt von einer Elterninitiative entstand im Januar
1985 unter der Obhut der Lebenshilfe eine Gesellschaft für
Integration (GfI). Ziel der maßgeblich von Heidi Dröge
initiierten Gesellschaft war es, die Eingliederungen von behinderten Menschen aus ihren wenigen Reservaten in alle
Bereiche des gesellschaftlichen Lebens zu fördern. Da die
Nachfrage nach dem Integrativen Kindergarten längst über
die Angebotskapazität herausgewachsen war, suchte die GfI
Erweiterungsmöglichkeiten und visierte die Einrichtung gemeinsamer Schulklassen für behinderte und nichtbehinderte
Kinder an. Geschäftsführerin wurde Heidi Dröge, die schon
als Geschäftsführerin der Kind- und ElternFrühförderung und beim Aufbau des integrativen
Kindergartens Erfahrungen gesammelt hatte.
Im Juni 1986 bemühte sich die Gesellschaft
für Integration mit vielfältigen Aktivitäten um
die Einrichtung einer integrativen Schulklasse
in einem Modellversuch als Fortsetzung des
Integrativen Kindergartens. Dem Vorurteil,
integrative Beschulung schade der kindlichen
Entwicklung und Leistungsfähigkeit, hielt die
GfI dem widersprechende Forschungsergebnisse
entgegen.
Im Oktober 1986 erhielt die GfI
vom
Bayerischen Staatsministerium für Unterricht
und Kultus die endgültige Abfuhr für die integrative Schulklasse. Über die Absage des Bayerischen

In „Lennys Hütte“ im September 1984. (Foto: Knut Meyer).

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Die Geschichte der Lebenshilfe_ctp.indd 34

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