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<noinclude><pagequality level="1" user="Red Rooster" /></noinclude>Staatsministerium für Unterricht und Kultur zeigte sich bei
der GfI um so weniger Verständnis, als gerade zu diesem
Zeitpunkt in anderen Bundesländern verstärkt integrative
Klassen eingerichtet wurden. Überdies war mit dem Veto kein
Alternativvorschlag verbunden gewesen. Die hoffnungsvollen
Eltern standen vor dem Problem, dass die dem integrativen
Kindergarten entwachsenen Kinder aus dem eingespielten
sozialen Rahmen in Sonder- bzw. Förderschulen mussten, die
in manchen Fällen auch weiter entfernt lagen.
Das Ministerium stieß sich auch am Anspruch der integrativen Schule als dritte Form des Bildungswesens, so schrieb
Ministerialdirigent Dr. Kaiser an die GfI: „Diese Forderung
weist in die falsche Richtung. Es ist nicht zu verantworten,
zwischen Grundschulstufe der Sonderschule und Grundschule
eine neue Schulform einzurichten...“ Seiner Ansicht nach
ermöglichte das Konzept der GfI keine den individuellen
Bedürfnissen der behinderten Kinder angepasste
Entscheidung, in welcher Schulart die bestmögliche
Förderung erfolgen könne. Das Projekt sei daher
mit dem Bayerischen Gesetz über das Erziehungsund Unterrichtswesen nicht vereinbar. Beanstandet
wurde ferner, dass im GfI-Konzept nicht die hinreichend erfolgreiche Teilnahme der behinderten
Kinder am Unterricht, sondern primär die soziale
Integration in den Blickpunkt gerückt werde.
Im November 1986 traf sich die Landesarbeitsgemeinschaft der Gesellschaft für Integration
in Fürth. Hier wurde weiterhin gefordert, die
Integration über den Kindergartenbereich hinaus zu betreiben. Die Arbeitsgemeinschaft
lobte die Einrichtungen in Fürth, hier habe die
Arbeitsgemeinschaft ein „optimales Pflaster“ gefunden.

2. Jubiläen und Gewitterwolken
Ludwig Niebler sorgte nicht nur in seiner Eigenschaft als
Hausmeister für die Kinder der Lebenshilfe an der Aldringer
Straße, im Sommer 1986 schaffte er auf eigene Kosten eine
kleine Damwild-Familie an, die sich zu aller Freude in dem
Schulgelände tummelte. Schon zuvor hatte er sieben Jahre
zwei Rehe gehalten, die der Hausmeister als schwerverletzte
Kitze bei sich aufgenommen hatte.

Die Rehe von Ludwig Niebler waren 1986 eine besondere
Attraktion in der Aldringerstraße. (Foto: Peter Vrbata).

1987 feierte die Lebenshilfe Fürth ihr 25jähriges Bestehen
mit verschiedenen Veranstaltungen, unter anderem mit
einem großen Sommerfest am 4. Juli. Ein Bus-Pendeldienst
brachte Besucher von der Fürther Innenstadt zur
Aldringerstraße und zurück. Das kunterbunte, multikulturelle Programm wurde wieder einmal von Günter
Stössel abgeschlossen. Oberbürgermeister Uwe Lichtenberg
zeichnete in seiner Festrede den Weg der Lebenshilfe von
einer kleinen Privatinitiative zu einer „mustergültigen
Einrichtung“ nach.
Beim kurz darauf folgenden Tag der offenen Tür zeigten
alle Mitarbeiter unter Leitung von Vorsitzenden Karl
Reinmann, GmbH Geschäftsführer Georg Jordan und
Schulleiter Peter Pschörer den Alltag bei der Lebenshilfe
wie auch ihre Ziele auf. Dem Vorsitzenden Karl Reinmann
wurde 1987 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

Karl Reinmann im März 1979 vor dem Wohnheim FriedrichEbert-Straße 51, damals auch Geschäftsstelle der Lebenshilfe
und Zweigstelle des Bundesamtes für Zivildienst.
(Foto: Günter B. Kögler).

Im Juni 1988 feierte das „Behinderten-Wohnheim“ sein
20jähriges Bestehen mit einem großen Fest am Hafen.
Die Hoffnung, möglichst viele Leute zum Fest am Hafen
zu locken, die im Alltag keinen Kontakt zu behinderten
Menschen hatten, erfüllte sich leider nicht. Ein großes
Festzelt, Veranstaltungen, Aufführungen, Spiel und Spaß
erwarteten die Gäste. Zwanzig Jahre „oft mühevoller,
aber immer wertvoller Arbeit“ waren im Vergleich zu
den anderen 77 Wohnheimen der Lebenshilfe in der
Bundesrepublik tatsächlich außergewöhnlich, in Bayern
sei das Fürther „Behinderten-Wohnheim“ wahrscheinlich
das älteste überhaupt, so vermutete Karl Reinmann in
seiner Festrede. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten 16 pädagogische Mitarbeiter in der Friedrich-Ebert-Straße 51 und
in den beiden Außenwohnstätten in Burgfarrnbach und
Wachendorf mit etwa 65 behinderten Menschen. In kleinen überschaubaren Wohneinheiten lebten die Gruppen
von jeweils drei bis zwölf Bewohnern mit einem bis vier
Betreuern.

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Die Geschichte der Lebenshilfe_ctp.indd 35

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