Seite:Fronmüller Chronik.pdf/17: Unterschied zwischen den Versionen

Aus FürthWiki

(→‎Nicht korrekturgelesen: Die Seite wurde neu angelegt: „Erste Periode. 3 geneigt, fleißig und betriebsam, und deßhalb für die Colonisation von großem Nutzen. Bald wurden sie von den mehr kriegerisch gesinnten…“)
 
SeitenstatusSeitenstatus
-
Nicht korrekturgelesen
+
Korrekturgelesen
Textkörper (einzufügen):Textkörper (einzufügen):
Zeile 1: Zeile 1:
Erste Periode.
{{BuchKopf|3|Erste Periode.}}


3
geneigt, fleißig und betriebsam, und deßhalb für die Colonisation von großem Nutzen. Bald wurden sie von den mehr kriegerisch gesinnten deutschen Stämmen unterjocht und zur Bodenkultur verwendet. Daher kommt es auch, daß die nun allmählig rings­ um entstandenen Dörfer germanische Namen führen, während die Arbeit des Ausreutens des Waldes und des Bodenbaues offenbar von slavischen Händen ausgeführt wurde. Andererseits sind die
Namen unserer beiden Flüsse wendisch, Pegnitz gleich Schwarz­fluß, Rednitz gleich Schönfluß. In Sprache, Sitten und Klei­dung haben sich noch viele wendische Elemente in unserer Gegenderhalten; namentlich war es vorherrschend im sogenannten Knob­lauchsland, in der Gegend von Poppenreuth, Vach, Veitsbronn (der heilige Veit war besonderer Schutzpatron der Slaven), im Zenn- und Aurachsgrund. 5) So trugen noch im Anfänge des
gegenwärtigen Jahrhunderts gegen hundert Bäuerinnen der benach­barten Poppenreuther Pfarrei die wendische Tracht, im Jahre 1833 nur noch neun; später verschwand diese ganz .6) Dagegen hatte sich in der jetzigen Fürther Markung, in der Gegend von Farrnbach, Cadolzburg, Fürberg, Dambach und der Rednitz auf­wärts das germanische Element erhalten, welches durch die alte Opfer- und Mahlstätte bei Cadolzburg 7) und die jedenfalls um
dieselbe dichtere und fanatisirtere Autochthonen-Bevölkerung be­sonders widerstandsfähig gemacht wurde. Später, zu Ende des achten Jahrhunderts, war die Slavenbevölkerung in Franken noch vermehrt worden, und zwar durch Kaiser Karl den Großen, der viele von ihm gefangene Wenden dahin verpflanzte.


geneigt, fleißig und betriebsam, und deßhalb für die Colonisation
Im achten Jahrhundert breitete sich das Christenthum in unserer Gegend aus. Der heilige Bonifacius (Winfried) hatte 741 das Bisthum Würzburg und 751 das Bisthum Eichstädt gegründet. Von diesen beiden Orten drang der christliche Glaube ein; er fand leichtere Aufnahme bei den deutschen als bei den wendischen Stämmen, die mit großer Zähigkeit an ihrem Götterdienst hingen.
von großem Nutzen. Bald wurden sie von den mehr kriegerisch
 
gesinnten deutschen Stämmen unterjocht und zur Bodenkultur
Aus der Bischofsstadt Würzburg führte, wohl auch von der Mahlstätte bei Cadolzburg, eine Straße nach Süden gegen die Donau hin 8) Fuhrleute, die sich am Ufer angesiedelt hatten, setzten den Reisenden über die Rednitz in der Gegend, wo sich jetzt die Fürther Thalbrücken befinden. Seinen Namen verdankt Fürth jener Furth, seinen Ursprung jedoch Kaiser Karl dem  
verwendet. Daher kommt es auch, daß die nun allmählig rings­
um entstandenen Dörfer germanische Namen führen, während die
Arbeit des Ausreutens des Waldes und des Bodenbaues offenbar
von slavischen Händen ausgeführt wurde. Andererseits sind die
Namen unserer beiden Flüsse wendisch, Pegnitz gleich Schwarz­
fluß, Rednitz gleich Schönfluß. In Sprache, Sitten und Klei­
dung haben sich noch viele wendische Elemente in unserer Gegend
erhalten; namentlich war es vorherrschend im sogenannten Knob­
lauchsland, in der Gegend von Poppenreuth, Vach, Veitsbronn
(der heilige Veit war besonderer Schutzpatron der Slaven), im
Zenn- und Aurachsgrund. ^) So trugen noch im Anfänge des
gegenwärtigenJahrhunderts gegen hundert Bäuerinnen der benach­
barten Poppenreuther Pfarrei die wendische Tracht, im Jahre
1833 nur noch neun; später verschwand diese ganz?) Dagegen
hatte sich in der jetzigen Fürther Markung, in der Gegend von
Farrnbach, Cadolzburg, Fürberg, Dambach und der Rednitz auf­
wärts das germanische Element erhalten, welches durch die alte
Opfer- und Mahlstätte bei Cadolzburg ^) und die jedenfalls um
dieselbe dichtere und fanatisirtere Autochthonen-Bevölkerung be­
sonders widerstandsfähig gemacht wurde. Später, zu Ende des
achten Jahrhunderts, war die Slavenbevölkerung in Franken
noch vermehrt worden, und zwar durch Kaiser Karl den Großen,
der viele von ihm gefangene Wenden dahin verpflanzte.
Im achten Jahrhundert breitete sich das Christenthum in
unserer Gegend aus. Der heilige Bonifacius (Winfried) hatte
741 das Bisthum Würzburg und 751 das Bisthum Eichstädt
gegründet. Von diesen beiden Orten drang der christliche Glaube
ein; er fand leichtere Aufnahme bei den deutschen als bei den
wendischen Stämmen, die mit großer Zähigkeit an ihrem
Götterdienst hingen.
Aus der Bischofsstadt Würzburg führte, wohl auch von der
Mahlstätte bei Cadolzburg, eine Straße nach Süden gegen die
Donau hin?) Fuhrleute, die sich am Ufer angesiedelt hatten,
setzten den Reisenden über die Rednitz in der Gegend, wo sich
jetzt die Fürther Thalbrücken befinden. Seinen Namen verdankt
Fürth jener Furth, seinen Ursprung jedoch Kaiser Karl dem
1*
1*