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Dritte Periode (1497—1S00.)
zu erheben hatte. {{fnFC|103}} Der erste Frühmesser hieß Wilhelm Erkel, dem Hans Kebitz folgte, der aber ebenfalls nur kurze Zeit fungirte, indem bereits 1498 den 3. November in einer Urkunde, worin die Gotteshauspfleger zu St. Michael einen Jahrestag (Seelmesse) bestellten für Fritz Neidel, welcher der Kirche fünfzig Gulden vermacht hatte und der unter dem Stein am Oelberg begraben war, Paul Hauswirth, einer der Stifter der Frühmesse zu Fürth, als Frühmesser daselbst aufgeführt wird. Auch Pfarrer Konrad Held war damals noch in Funktion. {{fnFC|104}} — Amtmann war Hans Oberndorfer. Beide letztgenannte Männer waren im
gleichen Jahre (1497) auch thätig bei Entwerfung und Fest­stellung einer Dorfordnung für Fürth durch vier Dorfmeister und die Gemeinde Fürth. Dieselbe bestand im Ganzen aus 3 Artikeln und handelte besonders vom Hutgeld, der Art des
Austriebes des Viehes, der Zahl der Stücke Vieh, die ein Bauer, ein Pächter, ein Köbler halten durfte. Wer zum Dorfmeister erwählt war, die Stelle aber ausschlug, mußte 1 Gulden Buße zahlen. Wer zu der von den Dorfmeistern berufenen Gemeinde­ versammlung zu kommen unterließ, mußte ebenfalls Strafe zahlen, ein Bauer 60, ein Köbler 30 Pfennig. Die Strafe bekamen zur Hälfte die Dorfmeister, „um ihre Mühe zu vertrinken", die andere Hälfte fiel in die Gemeindekasse. {{fnFC|105}}


zu erheben hatte."') Der erste Frühmesser hieß Wilhelm Erkel,
Um diese Zeit fand eine gründliche Restauration der St. Michaelskirche Statt, wozu die Geldmittel durch den im Jahre {{Datum|1476}} ertheilten Ablaß erzielt wurden und wozu auch Pfarrer Konrad Held selbst einen bedeutenden Beitrag lieferte, indem er den Hochaltar mit den Bildnissen Kaiser Heinrichs und Kunigundens, wie er bis {{Datum|1815}} stand, zwei Levitenröcke und einen
dem Hans Kebitz folgte, der aber ebenfalls nur kurze Zeit fungirte, indem bereits 1498 den 3. November in einer Urkunde,
Taufstein stiftete. {{fnFC|106}} — Aus der Familie Held, die einen Pfeil im Wappen führte, lagen zwei Priester in der St. Michaelskirche begraben, ebenso ein Anverwandter derselben, der 1488 zu Nürnberg in der Pegnitz ertrunken war. {{fnFC|107}} Seit diesem Jahre ziert die Michaelskirche ein aus sogenanntem Gußstein oder Gyps-Cement, wahrscheinlich von Adam Kraft geformtes Sakramentshäuschen. Das große Portal am nördlichen Eingänge zeigte das Bild Mariens, des Erzengel Michaels und des Evan­gelisten Lukas, künstlich en bas relief in Stein gehauen (Sax Michaelskirche S. 41). — Im gleichen Jahr ({{Datum|1497}}) erregten die hiesigen Badergesellen einen Auflauf, indem sie auf offener
worin die Gotteshauspfleger zu St. Michael einen Jahrestag
(Seelmesse) bestellten für Fritz Neidel, welcher der Kirche fünfzig
Gulden vermacht hatte und der unter dem Stein am Oelberg
begraben war, Paul Hauswirth, einer der Stifter der Frühmesse
zu Fürth, als Frühmesser daselbst aufgeführt wird. Auch Pfarrer
Konrad Held war damals noch in Funktion.'") — Amtmann
war Hans Oberndorfer. Beide letztgenannte Männer waren im
gleichen Jahre (1497) auch thätig bei Entwerfung und Fest­
stellung einer Dorfordnung für Fürth durch vier Dorfmeister
und die Gemeinde Fürth. Dieselbe bestand im Ganzen aus
3 Artikeln und handelte besonders vom Hutgeld, der Art des
Austriebes des Viehes, der Zahl der Stücke Vieh, die ein Bauer,
ein Pächter, ein Köbler halten durfte. Wer zum Dorfmeister
erwählt war, die Stelle aber ausschlug, mußte 1 Gulden Buße
zahlen. Wer zu der von den Dorfmeistern berufenen Gemeinde­
versammlung zu kommen unterließ, mußte ebenfalls Strafe zahlen,
ein Bauer 60, ein Köbler 30 Pfennig. Die Strafe bekamen
zur Hälfte die Dorfmeister, „um ihre Mühe zu vertrinken", die
andere Hälfte fiel in die Gemeindekasse."»)
Um diese Zeit fand eine gründliche Restauration der St.
Michaelskirche Statt, wozu die Geldmittel durch den im Jahre
1476 ertheilten Ablaß erzielt wurden und wozu auch Pfarrer
Konrad Held selbst einen bedeutenden Beitrag lieferte, indem er
den Hochaltar mit den Bildnissen Kaiser Heinrichs und Kuni­
gundens, wie er bis 1815 stand, zwei Levitenröcke und einen
Taufstein stiftete."') — Aus der Familie Held, die einen Pfeil
im Wappen führte, lagen zwei Priester in der St. Michaelskirche
begraben, ebenso ein Anverwandter derselben, der 1488 zu
Nürnberg in der Pegnitz ertrunken war.'") Seit diesem Jahre
ziert die Michaelskirche ein aus sogenanntem Gußstein oder
Gyps-Cement, wahrscheinlich von Adam Kraft geformtes Sakra­
mentshäuschen. Das große Portal am nördlichen Eingänge
zeigte das Bild Mariens, des Erzengel Michaels und des Evan­
gelisten Lukas, künstlich en brw reliek in Stein gehauen (Sax
Michaelskirche S. 41). — Im gleichen Jahr (1497) erregten die
hiesigen Badergesellen einen Auflauf, indem sie auf offener